Lucasfilm Games

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Lucasfilm Games / LucasArts
Gründungsdatum 1982
Firmenschließung 2013
Unternehmenssitz Marin County, Kalifornien
Anzahl der Mitarbeiter 350
Mitarbeiter Ron Gilbert, Larry Holland,
David Fox, Gary Winnick,
Peter Langston, David Levine,
Randy Farmer
Branche Video- und Computerspiele
Website www.lucasarts.com
Informationen 2012: Übernahme durch The Walt Disney Company


LucasArts Entertainment Company ist ein Spieleentwickler und Publisher, der 1982 als Lucasfilm Games gegründet wurde. Heute zählt das Unternehmen zu den ältesten der Branche und ist berühmt für seine Adventurespiele. Während Spiele anfangs nur für 8-Bit-Heimcomputer erschienen, wurden Ende der 1980er Jahre die Computersysteme AMIGA und PC bevorzugt und seit 1993 nur noch der PC sowie aktuelle Konsolen. Vertrieben wurden die Spiele von Epyx, Activision und Electronic Arts.


Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lucasfilm Games wurde 1982, mit finanzieller Unterstützung von Atari gegründet, nachdem Atari George Lucas vorschlug, gemeinsame Computerspiele zu entwickeln. Im Gegenzug durfte Atari die ersten offiziellen Star Wars Spiele entwickeln.

Mit der Hilfe von Atari und den Programmierern Peter Langston und David Levine wurden die ersten Spiele Ballblazer und Rescue on Fractalus! entwickelt. 1983 wäre Lucasfilm Games fast in Konkurs gegangen. Atari-Mitarbeiter hatten die ersten beiden Spiele als Raubkopien verteilt. Da beide Spiele fortschrittliche Grafik (Echtzeit-3D-Animationen mit ausgefüllten Flächen) boten, verbreiteten sich sich die Kopien sehr schnell. Daraufhin weigerte sich Atari, die Spiele herauszubringen. Epyx nahm die Chance 1984 wahr und veröffentlichte beide Spiele für Atari 400/800 und C64. 1985 folgten The Eidolon und Koronis Rift.

Das fünfte Spiel war die erste Filmlizenz und basierte auf dem Jim Henson-Film Labyrinth. Dieses Adventure ist der direkte Vorläufer der SCUMM-Adventures. George Lucas fungierte hierbei sogar als Produzent.

SCUMM[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1987 entwickelten Ron Gilbert und Aric Wilmunder das revolutionäre Script Creation Utility for Maniac Mansion, kurz SCUMM. Das Revolutionäre an SCUMM war, dass nicht, wie bis dahin bei Adventures üblich, Texteingaben in einen Parser eingetippt werden mussten. Stattdessen benutzte der Spieler den Joystick oder die Maus, um eine Aktion auszuwählen und diese mit einem Gegenstand zu verknüpfen. Dadurch entstanden simple Sätze wie "Benutze Kettensäge mit Benzin", die dann eine animierte Aktion auslösten. Das erste Spiel mit der SCUMM-Engine war Maniac Mansion. 1987 erschien das zweite Adventure Zak McKracken and the Alien Mindbenders, das David Fox, Matthew Kane und David Spangler entwickelt hatten. Beide Spiele krempelten das Adventure-Genre kräftig um. Es hatte zwar schon vor Maniac Mansion Point-and-Click-Adventures gegeben, wie Murder on the Mississippi, aber erst durch die Titel von Lucasfilm Games wurde diese Art der Spielesteuerung populär. SCUMM kam bei allen bis 1997 nachfolgenden Lucasfilm-Adventures zum Einsatz und wurde sogar an weitere Anbieter verkauft.

Flugsimulatoren und weitere Adventures[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1988 folgte mit Battlehawks 1942 ein Flugsimulator für Amiga, Atari und PC, den Larry Holland programmiert hatte. Für die Simulation wurde ein 200-seitiges Handbuch geschrieben, in dem Weltkriegs-Experten eine Menge geschichtlicher Details wiedergeben. Im Jahr darauf erschien der Nachfolger Their Finest Hour: The Battle of Britain, der zur Besten Simulation des Jahres 1989 gekürt wurde.

Zu Steven Spielbergs drittem Indiana Jones-Film erschienen zwei Spiele. Zum einen das von Ron Gilbert, David Fox und Noah Falstein entwickelte Adventure Indiana Jones and the Last Crusade für Amiga, Atari und PC, und zum anderen das gleichnamige klassische Jump and Run für 8-Bit-Heimcomputer und Konsolen. 1990 folgte das Adventure Loom auf Amiga und PC, an dem Mark Ferrari mitgearbeitet hatte. Im gleichen Jahr erschienen mit dem Piratenabenteuer The Secret of Monkey Island ein weiterer Adventure-Klassiker sowie das Denkspiel Night Shift, das nur kurze Zeit auf dem Spielemarkt war.

Der letzte Titel unter dem Label bzw. Firmenbezeichnung "Lucasfilm Games" war die 1991 erschienene Flugsimulation Secret Weapons of the Luftwaffe von Larry Holland.

LucasArts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lucasfilm Games wurde 1991 in LucasArts umbenannt. Danach folgten die Adventures The Secret of Monkey Island II, Indiana Jones and the Fate of Atlantis, Day of Tentacle, The Secret of Monkey Island III, Sam & Max und The Dig. Weiterhin wurde auch Rebel Assault und Masterblazer veröffentlicht. Indiana Jones and the Fate of Atlantis erschien für C64 und PC als Action-Spiel. Es konnte sich jedoch nur schlecht verkaufen.

1993 kam das bahnbrechende X-Wing heraus.

2013 endete LucasArts Geschichte als Spielentwickler. Nachdem die Firma von George Lucas, u. a. zusammen mit Lucasfilm, ILT und den Rechten an Star Wars, Ende 2012 an den Disney-Konzern verkauft worden, schloss Disney im Frühjahr die Entwicklungsabteilung von LucasArts, stellte sämtliche laufenden Projekte ein und entließ die meisten Mitarbeiter.

C64-Spiele (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Animation aus "Koronis Rift" (1985).
Animation aus "Maniac Mansion" (1987).
Erschienen bei Epyx


Erschienen bei Activision


Erschienen bei Electronic Arts


Erschienen bei Lucasfilm/LucasArts


Erschienen bei verschiedenen Publishern


Keine offizielle C64-Version erschienen
  • Battlehawks 1942 (Flugsimulator)
  • Secret of Monkey Island 1-4 (Adventures)
  • Indiana Jones 3-4 (Adventures, Teil 3 nach einem Kinofilm)
  • Loom (Adventure)
  • X-Wing (Weltraum-Shooter)
  • Rebel Assault (Weltraum-Shooter)
  • Day of the Tentacle (Manic Mansion 2; Adventure)
  • Sam & Max - Hit the Road (Adventure)
  • The Dig (Adventure)
  • Vollgas (Adventure)
  • B-Wing (Weltraum-Shooter, Erweiterung zu X-Wing)
  • Tie Fighter (Weltraum-Shooter)
  • Masterblazer (Weltraum-Fußballspiel)


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: LucasArts