Mega Drive

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Mega Drive
Sega Mega Drive (erste Bauform)
Typ Spielkonsole
Hersteller SEGA
Neupreis
  • Japan: 21.000 ¥   (1988)
  • USA: ? $   (1989)
  • GB: 190,00 £   (1990)
  • BRD: 599 DM   (1990)
Erscheinungsjahr 1988
Produktionsende Es gibt bis heute lizenzierte Nachbauten
Prozessor
  • Primär: MC68000
    (7,60 MHz; 16-Bit)
  • Sekundär: Z80A
    (3,58 MHz; 8-Bit)
Speicher
  • 64 KByte RAM
  • sowie 64 KByte Video-RAM
Sonstiges
  • ≈ 31.000.000 verkaufte Einheiten
  • sowie ≈ 5.000.000 Nachbauten


Die Videospielkonsole Mega Drive von SEGA wird seit 1988 produziert und wurde seither etwa 30 Millionen mal weltweit verkauft. In der Entwicklung war lange Zeit der Name MK-1601 geplant. Auf dem amerikanischen Markt heißt die Konsole SEGA Genesis.


Die Konsole verwendet eine MC68000-CPU von Motorola und läutete damit endgültig die Generation der 16-Bit-Konsolen ein. Die Konsole Intellivision war zwar schon knapp 10 Jahre auf dem Markt und auch mit einem 16-Bit-Prozessor ausgestattet, dennoch dominierten Ende der 1980er Jahre immer noch die 8-Bit-Videospielkonsolen. Unterstützt wurde der MC68000 noch von einem Z80A als Sekundär-CPU. Der Z80A ist eine Version des Z80 mit etwa 4 MHz Taktfrequenz. Die Farbpalette umfasst 512 Farben, von denen maximal 64 gleichzeitig dargestellt werden können. Bis zu 80 verschiedene Sprites können auf einmal angezeigt werden. Der Mega Drive besaß zwei Soundchips mit sechs bzw. vier Kanälen. Beim ursprünglichen Mega Drive erfolgt die Musikausgabe in Stereo nur über den Kopfhöreranschluss.

Im Dezember 1991 erschien in Japan ein spezielles CD-Laufwerk für den Mega Drive, das SEGA Mega CD genannt wurde. Im Oktober 1992 wurde das dort in SEGA CD umbenannte CD-Laufwerk auch in den USA und schlussendlich im April 1993 wieder als Mega CD I bzw. II in Europa veröffentlicht. In Deutschland kostete das neudesignte Mega CD II bei der Markteinführung zusammen mit dem Spiel Road-Avenger satte 579 DM, was viele potentielle Käufer, die zuvor bereits je nachdem 399 - 599 DM für ihr Mega Drive bezahlt hatten, natürlich abschreckte. Dafür waren beide Versionen des Mega CD aber auch mehr als bloße CD-ROM-Laufwerke. Sie besaßen eine eigene 68000-CPU, die mit 12,5 MHz sogar deutlich schneller getaktet war als die des Mega Drive. Ein zusätzlicher Grafikchip für Skalierungs- und Rotationseffekte war ebenfalls eingebaut. Zudem war ein Mega Drive mit Mega CD zu besseren Soundleistungen fähig, da es acht zusätzliche PCM-Kanäle gab. Das Mega CD benötigt ein eigenes Netzteil sowie für die Musikwiedergabe in Stereo mit dem ersten Mega Drive noch das mitgelieferte Audioverbindungskabel für den Kopfhörerausgang. Beide Versionen des Mega CD können jeweils mit beiden Mega Drive Versionen benutzt werden auch wenn das gerade beim Betrieb des Mega Drive II am ersten Mega CD optisch gewöhnungsbedürftig aussieht.

Die Gehäuse und Anschlüsse von Mega Drive und Mega CD wurden mehrfach geändert. Die bekannteste Bauform ist neben der klassischen der Mega Drive 2.
In Nordamerika erschien Ende der 90er noch eine verkleinerte Version unter der Bezeichnung Genesis III sowie 1995 eine tragbares Handheld unter dem Namen SEGA Nomad. JVC verkaufte in Japan zwei Versionen einer Mega Dive/Mega CD Kombination als Wondermega I bzw. II. In Nordamerika wurde das Wondermega II als JVC X'Eye vermarktet. SEGA selber brachte später hierzulande zum Preis von 999 DM noch eine tragbare Mega Drive/Mega CD Kombination unter dem Namen SEGA Multi Mega heraus. In Nordamerika wurde das Gerät als SEGA CDX vermarktet. Zu den beliebtesten CD-Titeln zählten Final Fight, Thunderhawk, Sonic CD und Eco the Dolphin. Eher berüchtigt ist das MEGA CD für seine grobpixeligen, in den dann nur 16 darstellbaren Farben und einem verkleinerten Fenster präsentierten, FMV Spiele deren Spielprinzip meistens eher einem simplen Reaktionstest als einem interaktiven Spielerlebnis gleicht.

Die ursprünglichen Controller hatten eine leicht futuristische Form und drei Feuerknöpfe. Später wurden auch Joypads mit sechs Feuerknöpfen produziert, damit waren dann Spiele wie z.B. Street Fighter II leichter steuerbar.
Für Joystickliebhaber wurden der Arcade-Power-Stick mit drei und später der Arcade-Power-Stick II mit sechs Feuerknöpfen + jeweils Dauerfeuerfunktion angeboten. Und selbst eine Computermaus wurde für die wenigen Spiele, die dieses Eingabegerät unterstützen, angeboten. Achtung: Die Mega-Drive-Pads dürfen NUR am Mega Drive verwendet werden. Niemals an einen Commodore, einen Atari, ein Master System etc. anschließen!


Datenträger und Spiele

Der Datenträger für die Spiele waren Module. Die japanischen Module hatten im Gegensatz zum Rest der Welt eine Vertiefung auf der linken Seite, in die beim Einschalten des Gerätes eine Arretierung einrastete. Dadurch konnte das Modul nicht versehentlich aus der eingeschalteten Konsole gezogen werden. Auch ist die Modulform der japanischen Module anders. Deswegen passen japanische Module nicht im Rest der Welt verkaufte Geräte. Europäische und amerikanische Module passen hingegen zwar in japanische Mega Drive Modulschächte, durch die fehlende Kerbe in den Modulen lässt sich ein japanisches Mega Drive aber nicht einschalten, da der Einschalter nicht weit genug nach rechts bewegt werden kann. Da SEGA lange Zeit keine Ländercodes in die Spiele einbaute, brachen viele Besitzer einer japanischen Konsole einfach die Arretierung, die nur aus einem kleinen Stück Kunststoff bestand, heraus. Das Weiten des Modulschacht durch Ausfeilen war hingegen im Rest der Welt eine Möglichkeit für das Spielen japanischer Module. Es gibt aber passende Adapter bzw. sowohl ein Action Replay als auch das Game-Genie lösen dieses Problem elegant, wenn man sie beim Spielen dazwischensteckt. Erfolgreiche Spiele auf Modul waren unter anderem Sonic the Hedgehog, Street Fighter II, Landstalker (eines der ersten Module mit Importsperre durch 50/60 Hz Abfrage) und Space Harrier II.


Die Launchtitel auf Modul waren in Japan Space Harrier II und Super Thunder Blade, in den USA und Europa Altered Beast. Ab 1991 wurde das Mega Drive zusammen mit dem Spiel Sonic the Hedgehog verkauft. Das Mega Drive II wurde mit Modulen, die gleich mehrere Spiele beinhalteten (Super Hang On + World Cup Italia 90 + Columns), verkauft.


Zubehör

Für den Mega Drive gab es hierzulande vergleichsweise wenig offizielles Zubehör. Ein Adapter für Game-Gear-Spiele war lange Zeit geplant, wurde aber nie realisiert. Eine 32-Bit-Erweiterung, die 32X genannt wurde, bekam den zweifelhaften Ruf, SEGAs größter Flop aller Zeiten zu sein. Zum Betrieb wird neben einem weiteren Netzteil (beim gleichzeitigen Betrieb von 32X und MEGA CD werden also insgesamt drei Netzteile benötigt) auch das mitgelieferte Videokabel (sowie Adapter beim ersten Mega Drive) benötigt. Weil das Mega Dive II flacher ist als das ursprüngliche Mega Drive wird die Verwendung des sog. „Spacers” als zusätzliche Stabilisierung empfohlen. Der Betrieb eines importierten 32X an den weiter oben erwähnten Mega Drive/Mega CD Kombigeräten gestaltet sich schwierig bis unmöglich weil mitunter das 32X den Deckel des CD-Fachs blockiert.

Besser lief es mit einem Adapter für Master-System-Spiele. Dieser konnte aber nur mit der ersten Bauart des Mega Drive genutzt werden, am Mega Drive II passt er wegen des hinteren Überhangs nicht. Nur in Europa wurde deswegen ein neudesignter Adapter, allerdings ohne Slot für die SEGA Cards, für das Mega Drive II angeboten. Es gibt mit dem Action Replay in verschiedenen Versionen sowie dem Game-Genie auch Schummelmodule für SEGAs Mega Drive. Für das ursprüngliche Mega CD gibt es für das Spielen importierte CDs den Pro-CDX genannten Adapter.

Zum Spielen mit mehr als zwei Spielern gleichzeitig benötig man einen Mehrspieleradapter. SEGA und Electronic Arts (4-way-play) brachten ursprünglich eigene Vierspieleradapter heraus, die untereinander nicht kompatibel waren. Erst der zweite, von SEGA hergestellte Vierspieleradapter (erkennbar an zwei Anschlusskabeln), beseitigte diese Inkompatibilität.


Modding

Für die Konsole gibt es einige Hardware-Mods. Beispielweise lässt sich eine PAL-Konsole durch Unterbrechen einer Leiterbahn auf 60Hz umschalten. Ein farbiges Bild hat man dann aber nur noch über RGB. Meist wurde die unterbrochene Leiterbahn dann mit einem Schalter verbunden, um sie auf Wunsch wieder rückgängig zu machen, so konnte man zwischen 50 und 60 Hertz hin- und herschalten. Ein Sprachschalter war ebenfalls möglich, da auch den Modulen oft mehere Sprachen, in der Regel englisch und japanisch, abgespeichert waren. Welche Sprache angezeigt wurde, gab dann die Konsole vor.


Emulatoren

Es gibt Emulatoren für den Mega Drive. Ein guter Emulator für Windows-Systeme wäre beispielsweise DGen[1].


Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Die erste Bauform: Mega Drive I mit Mega CD I
Ein Mega Drive II




Ein Mega-Drive-Controller
Ein leeres Cartridge-Gehäuse mit seitlicher Kerbe




Ein Amstrad Mega PC
Amstrad Mega PC Bild 2
Amstrad Mega PC Bild 3




Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Sega Mega Drive
WP-W11.png Wikipedia: Sega Genesis Sprache:english
WP-W11.png Wikipedia: Sega Mega CD
WP-W11.png Wikipedia: Sega CD Sprache:english


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]