Motorola Inc.
|
|
Gründungsdatum
|
1928
|
Firmenschließung
|
2011
|
Unternehmenssitz
|
1303 East Algonquin Road, Schaumburg (Illinois), USA
|
Firmenleitung
|
Greg Brown
|
Anzahl der Mitarbeiter
|
53.000 (2009)
|
Umsatz
|
22 Mrd. US$ (2009)
|
Branche
|
Hardware, Telekommunikation (Handys)
|
Informationen
|
2011 Auteilung in Motorola Mobility und Motorola Solutions
|
Die Firma Motorola Inc startete als Hersteller elektrischer Komponenten und Geräte für den Radiobereich und bediente später auch den Markt für Elektronikbauteile, u.a. mit analogen und digitalen Chips. In der Computerbranche und bei Computerbenutzern erlangte dann Motorola Bekanntheit für die Herstellung vieler Prozessoren für Systeme im Industrie- und Heimcomputerbereich. Motorola war, bevor Intel und AMD seit den 1980er und 1990er Jahren aufgrund ihrer Marktanteile bekannter wurden, bei deren Entwicklung führend. Weiterhin war Motorola weltweit der erste Produzent von Autoradios, FM-Radios, TV-Geräten, Farb-TVs und Mobiltelefonen.
- 1928: Die Brüder Paul V. und Joseph E. Galvin gründeten die Firma als Galvin Manufacturing Corporation (kurz: GMC). Sie hatten zuvor für 750 US$ bei der Auktion von dem insolventen Unternehmen Stewart Battery Company's Pläne und Produktionsmaschinen für Netzanoden (battery-eliminator) erworben.
- 1930: Die Firma entwickelte ein Autoradio, das weltweit das erste kommerziell erfolgreichste der Welt wurde. Das Modell 5T71 bekam die Bezeichnung Motorola, mit dem fortan das Unternehmen GMC verbunden wurde.
- 1940: Start der Produktion der ersten, weltweiten Handsprechfunkgeräten Walkie-Talkie.
- 1947: Die Firma wurde in Motorola, Inc. umbenannt.
- 1952: Gründung eines Tochterunternehmen in Toronto (Kanada) für die Produktion von TV-Geräten und Radios.
- 1960: Produktion des ersten, größten, mobilen Fernsehgeräts (19 Zoll bzw. 48,26 cm).
- 1962: Produktion von Mikrowellen und Industriekomponenten.
- 1963: Das erste Farbfernsehgerät wird vorgestellt.
- 1973: Demonstration des ersten, mobilen Telefons.
- 1974: Start der 8-Bit Mikroprozessorproduktion mit dem Motorola 6800.
- 1976: Umzug des Unternehmenssitzes von Chicago nach Schaumburg in Illinois.
- 1978: Markteinführung der CPU Motorola 6809.
- 1979: Start der 16-Bit-CPU-Ära mit der CPU Motorola 68000.
- 1983: Es werden nun auch mobile Telefon, heute bekannt als Handys, gebaut. Obwohl Motorola in den USA zeitweise der Marktführer für Handys war, blieb in Europa der Firmenname in den 1900er Jahren eher unbekannt. Seit Anfang der 2000er Jahre war Motorola lange Zeit Zweiter hinter dem damaligen Marktführer Nokia.
- 1988: Einstieg in den RISC-CPU-Bereich mit der Motorola 88000-Architektur.
- 1998: Übernahme durch Nokia.
- 2008: Erst durch den aufkommenden Smartphone-Boom, ausgelöst durch Apple und Samsung, verlor Motorola Marktanteile und geriet in die Verlustzone.
- 2011: Wegen der schlechten Finanzlage wurde das Unternehmen in die Firmen Motorola Mobility für das Mobiltelefongeschäft und Motorola Solutions für die Geschäftskunden aufgespaltet.
In den ersten Jahren der CPU-Produktion war Motorola noch deutlich vor Intel führend in der Neuentwicklung von Prozessoren. Durch den Konkurrenzkampf der beiden Firmen entstanden weitere CPU-Hersteller, die eine nicht so umfangreiche Produktpalette wie Motorola hatten, aber durchaus erfolgreiche Prozessoren herstellten. Zu erwähnen wären z.B. die Firmen Rockwell International und MOS Technology, mit den Prozessorchips MOS 6502, u.a. genutzt im Commodore PET und Apple II, und MOS 6510, verwendet im Commodore 64.
- Motorola 6800 mit 1 bis 2 MHz (1974): Verwendet in SWTPC 6800 und Altair 680, sowie in Flipperautomaten der Firmen Bally und Williams und war der Auslöser für die Entstehung der Prozessorlinie 65xx, dessen bekanntester Vertreter der MOS 6502 ist.
- Motorola 6801 (mit eingebauten ROM und RAM; 1979)
- Motorola 6802 (1977): Eltec Eurocom-1, Sprachsynthesizer Votrax Type 'n Talk (mit eingebautem RAM)
- Motorola 6803 (mit eingebauten RAM; 197?): Tandy TRS-80 MC-10, Commodore BTX-Decoder Modul II
- Motorola 6808 (1979): Roboterbausätzen der Serie HERO (Heathkit Educational RObot) der Firma Heathkit
- Motorola 680xx (1979) ab 8 MHz, 32-Bit-Datenregistern, 24- bis 32-Bit-Adress- und 8-, 16- bzw. 32-Bit-Datenbus: Apple Lisa und Macintosh, Commodore Amiga, Sinclair QL, Atari ST und Falcon 030, sowie in den Workstations von Apollo Computer, HP, Sun und Digital Equipment Corporation und Steuerungsrechnern bzw. Industriecomputern; weiterhin in den Spielkonsolen Sega Mega Drive und Neo Geo, sowie bei PDAs unter Palm OS, in Schachcomputern, Taschenrechnern und im Airbus 320.
- PowerPC (1991): Apple Macintosh (bis 2006), IBM pSeries (RS/6000), Blade JS20 und JS21, sowie in den Motorola-PowerStack-Rechnern; seit 1996 Verwendung in Amiga und Genesi Pegasos, sowie AmigaOne von Eyetech; Spielekonsolen Nintendo GameCube, Wii und Wii U, Microsoft Xbox 360 und Sony PlayStation 3.