Konsole
Spielekonsole, die Videospielkonsole bzw. kurz die Konsole bezeichnet ein mobiles Computerspielegerät, das mit entsprechenden Datenträger einschaltbar und verwendbar ist. Sie dienen in erster Linie nur zum Spielen von Video- bzw. Computerspielen. Der einzige Datenträger war lange Zeit nur das Steckmodul (englisch: Cartridge). Der Vorteil ist hierbei, kein ärgerliches Installieren und Einstellen der Spiele wie dies bei Computerspielen, wie z. B. beim PC, erforderlich ist. Weiterhin laufen die Spiele flüssiger, da alle Ressourcen ausgenutzt und die Konsole nur aus den nötigen Hardwareteilen besteht.
Die stationären Konsolen benötigen neben Eingabe- bzw. Steuergeräte, wie Joysticks, Maus, usw., ebenfalls einen Anschluss an einem Fernsehgerät und einen Stromanschluss. Dies ist vergleichbar mit den damaligen Heimcomputern.
Weiterhin gibt es mobile Konsolen. Diese werden per Batterie oder Akku mit Strom versorgt und können überall mit hingenommen werden. Sie werden auch als Handheld (in der Hand halten) bezeichnet.
Die Konsolen des 21. Jahrhunderts können jedoch immer mehr, d. h. es werden Computerfunktionen wie das Abspielen von Musik, Kopieren von CDs bzw. DVDs oder die Nutzung des Internets in den Konsolen mit integriert, wobei dies hierbei derzeit noch einfacher funktioniert als bei Computersystemen, da benutzerfreundliche Menüs bereitgestellt werden. Die Vorbereitungen zum Spielen sind allerdings auch bei den Konsolen in den letzten Jahren deutlich aufwändiger geworden.
Nintendo verwendete in den 1980ern den Ausdruck Control Deck statt "Konsole", der Konkurrent SEGA nannte seine Geräte Power Base. Beides etablierte sich nicht im allgemeinen Sprachgebrauch.
Stationäre Konsolen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr | Konsole | Prozessor/en | Datenträger | Hersteller | Anmerkungen |
---|---|---|---|---|---|
1972 | Magnavox Odyssey | keine CPU | Modul (ohne ROM) | Magnovox | Erste Spielkonsole, Spiele wurden durch Logik-Schaltungen erzeugt |
1977 | Atari 2600 (auch Atari VCS) | 8-Bit | Modul | Atari | Weiterentwicklungen sind u.a. Atari 2700/5200/7800, US_Name teilweise Sears Video-Arcade |
1978 | Videopac G7000 | 8-Bit | Modul | Philips | In USA als "Odyssey²" vertrieben; hatte Folientastatur; Nachfolger G7400. |
1980 | Intellivision | 16-Bit | Modul | Mattel | War die erste 16-Bit-Spielekonsole |
1982 | ColecoVision | 8-Bit | Modul | Coleco | Die Hardware ähnelt dem MSX-Standard |
1984 | Nintendo Entertainment System (NES) | 8-Bit | Modul | Nintendo | Wurde in Japan "Family Computer" (Famicon) genannt |
1985 | SEGA Master System | 8-Bit | 2 verschiedene Modul-Formen | SEGA | 1990 erschien das Master System II, eine kostenreduzierte Variante |
1987 | PC Engine | 8-Bit + 16-Bit GPU | Modul, später auch CD | NEC | Wurde in den USA "TurboGrafx 16" genannt. PAL-Konsolen erschienen nur in Spanien |
1988 | Mega Drive | 16-Bit + 8-Bit Sound-CPU | Modul | SEGA | Wurde in Nordamerika "Genesis" genannt |
1990 | C64 Games System | 8-Bit | Modul | Commodore | Ein abgespeckter C64 als reine Spielkonsole |
1990 | Super Nintendo Entertainment System (SNES) | 16-Bit + 2x 16-Bit PPU | Modul | Nintendo | Wurde in Japan "Super Famicom" (SFC) genannt |
1991 | Mega CD | 16-Bit + GPU | CD | SEGA | Ein Compact-Disc-Zusatzlaufwerk für den Mega Drive bzw. das Genesis, rüstete auch CPU und GPU auf |
1993 | Jaguar | 32-Bit + 64-Bit GPU | Modul, CD | Atari | |
1993 | FM Towns Marty | 32-Bit | CD, Diskette | Fujitsu | Basierte auf Technologie des FM Towns, war die erste 32-Bit-Spielekonsole |
1993 | 3DO | 32-Bit | CD | The 3DO Company | Die Konsole wurde für verschiedene Hersteller lizenziert, u.a. Panasonic, Sanyo, Samsung, Goldstar und Creative Labs |
1994 | Saturn | 2x 32-Bit + 6 weitere | Modul, CD | SEGA | |
1994 | Neo-Geo | 16-Bit | Modul | Shin Nihon Kikaku (SNK) | Basiert auf Arcadetechnologie |
1994 | Playstation | 32-Bit, 34MHz | CD | Sony | über 104 Millionen verkaufe Einheiten |
1996 | Nintendo 64, kurz N64 | 64-Bit | Modul | Nintendo | Vier-Spieler-Konsole |
1998 | Dreamcast | 32-Bit + 128-Bit FPU | eigenes Disc-Format (GD-ROM) | SEGA | Erste Online-fähige Konsole, hatte ein eingebautes Modem |
2000 | Playstation 2 | 64-Bit + 128-Bit Vector Units | CD, DVD, HDD | Sony | bis heute die meistverkaufte Konsole aller Zeiten |
2001 | GameCube | 32-Bit + 64-Bit FPU | Mini-DVD | Nintendo | Vier-Spieler-Konsole |
2001 | Xbox | ? | CD, DVD, HDD | Microsoft | |
2004 | C64DTV | ? | - | ? | Joystick mit C64 und 30 eingebaute Spiele auf Chip zum Anschluss am TV |
2006 | Xbox 360 | 64-Bit, 3 CPU-Kerne | CD, DVD, HDD | Microsoft | |
2006 | Wii | ? | eigenes Disc-Format | Nintendo | |
2006 | Playstation 3 | ? | CD, DVD, Blu-ray, HDD | Sony | |
2014 | Xbox One | 64-Bit, 8 CPU-Kerne | ? | Microsoft | |
2014 | Playstation 4 | ? | ? | Sony | |
2016 | Xbox One S | ? | ? | Microsoft | Verbesserte Version mit 4K-Auflösung |
2017 | Xbox One X | ? | ? | Microsoft | Verbesserte, leistungsfähigere Version |
2018 | THEC64Mini | ? | ? | Retro Games | C64-Emulator als Konsole. 64 Spiele sind installiert. |
Zuvor gab es bereits einfache, Telespiel genannte, Geräte, die meist das Spiel Pong, teilweise in verschiedenen Varianten beinhalteten, wie z.B. die Spielekonsolen Commodore 2000K und Commodore 3000H.
Die Architektur der US- und Europakonsolen von Mega Drive und Super NES unterschied sich deutlich. Auch die Module waren unterschiedlicher Bauart. So konnte man beispielsweise europäische Mega Drive Module auch in amerikanische Geräte stecken, oder den US Mega CD mit einem europäischen Mega Drive kombinieren, aber nicht umgekehrt. Mit kleinen baulichen Veränderungen oder entsprechenden Adaptern ließ sich aber nahezu jedes Spiel auf jeder Bauart spielen. Bei späteren Spielkonsolen mit optischen Laufwerken wurden vom Endkunden gelegentlich ROM-Chips nachgerüstet, um die Länder-Code-Abfragen zu umgehen. Bei der Playstation 1 wurde dabei als Nebeneffekt auch gleich die Kopierschutzabfrage der Konsole deaktiviert.
Gegen Ende der 1980er Jahre wurden auch Arcadeautomaten mit auswechselbaren Modulen entwickelt. Das gab es bei einfachen Automaten bereits in den 1970er Jahren durch die Firma Data East. Dies sparte Kosten bei der Entwicklung und Vermarktung neuer Spiele. Sie werden deswegen aber nicht zu den Konsolen gezählt. Allerdings verwendete die Konsole Neo Geo deratige Technologie. Es war aus diesem Grund aber auch entsprechend teuer.
Mobile Konsolen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Siehe auch Hauptartikel: Handheld
Jahr | Konsole | Hersteller | Anmerkungen |
---|---|---|---|
1979 | Microvision | Milton Bradley (MB) | |
1989 | Game Boy | Nintendo | Weiterentwicklungen zu den Versionen Pocket, Color, Advance, Advance SP, Light, usw. |
1989 | Lynx | Atari | Basiert auf dem Handheld Handy von Epyx, wurde von Atari zu Ende entwickelt. |
1990 | Game Gear | Sega | Technisch gesehen ein tragbares Master System, konnte mit Adapter auch dessen Module nutzen. |
1999 | Wonderswan | Bandai | |
1999 | GP32 | Game Park Holdings | Mehrere Modelle, SM-Speicherkarte |
2004 | GP2X | Gamepark Holdings | Hier gibt es ebenfalls Weiterentwicklungen; SD-Speicherkarte |
2004 | PlayStation Portable, kurz PSP | Sony | |
2005 | Nintendo DS | Nintendo | Ein Handheld mit zwei Displays |
2010 | CAANOO | Gamepark Holdings | SD-/SDHC-Speicherkarte |
2011 | PlayStation Vita, kurz PS Vita oder PSV | Sony |
Jedes Smartphone mit verfügbaren Spiele-Apps ist auch eine portable Konsole.
Zuvor gab es bereits einfache LCD-Spiele, die aber keine Konsolen sind. Das Spiel konnte nicht ausgewechselt werden. Stückpreis und Qualität waren vergleichsweise gering.
Datenträger für Konsolenspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unter anderem die Commodore Heimcomputer wie VC-20, C64/128, C16/116, Plus/4, der Atari 800/400 und viele MSX-Modelle wiesen das damals typische Merkmal der Konsolen auf: Einen Cartridge-Slot. Diese Heimcomputer konnten an den Fernseher angeschlossen werden und ebenfalls wie Videospielkonsolen genutzt werden. Nachteilhaft war hier das beschränkte Angebot an Modulen. Außerdem hinkte die Qualität der Spiele den "reinen Konsolen" hinterher. Die CD als Datenträger für Computerspiele wurde erstmals für die PC Engine eingeführt. Die letzte erfolgreiche stationäre Modul-Konsole war das Nintendo 64. Mit den optischen Datenträgern hielten auch sogenannte Speicherkarten bei den Konsolen Einzug, da das Abspeichern des Spielstandes mittels einer Batterie im Modul nicht mehr möglich war.
Die Nachfolger der CD waren erst die DVD, mittlerweile auch die BlueRay. Vollwertige Konsolenspiele zum Download wurden erstmals von Microsoft für die Xbox-Serie angeboten. Ermöglicht wurde dies durch interne Festplatten als Erweiterung. Dadurch soll das Verleihen von Spielen im Freundeskreis, sowie der Handel mit Gebrauchtspielen, unterbunden werden. Die negativen Kritiken für diese (dennoch erfolgreiche) Praxis machte sich Konkurrent Sony zur Werbetaktik und kündigte an, die neue Konsole auf BlueRay Datenträger auszulegen und keine Online-Aktivierung der Spiele zu verlangen.
Bei den mobilen Konsolen wurden die Steckmodule auch immer kleiner und leistungsfähiger. Mittlerweile sind sie auf Mini-Speicherkartengröße geschrumpft.
Steuergeräte für Konsolen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei den ersten Telespielen waren die Eingabegeräte meist Drehpaddles, die für Pong und dessen Varianten bestens geeignet waren. Die Verbindung zum Gerät war ein nicht absteckbares Kabel. Auswechselbare Controller wurden dann mit dem Nintendo Entertainment System ausgeliefert, diese Gamepads (auch Joypads genannt) hatten neben dem Steuerkreuz und zwei unterschiedlich belegten Feuerknöpfen auch eine Start- und eine Select-Taste.
Lightguns waren schon Jahre zuvor bei einfachen Schwarz/Weiß-Telespielen verwendet worden. Nintendo etablierte diese Art von Controller nun auch bei farbigen Spielen, allerdings mit eher geringem Erfolg. Einzigartig dürfte bis heute wohl die sogenannte Fitnessmatte des NES sein, die vor dem Fernseher auf den Boden gelegt wurde. Zur Steuerung hüpfte man mit den Füssen darauf herum. SEGA hatte kurze Zeit einen Arcade-Joystick für das Master System im Angebot, sowie eine 3D-Brille die am Card-Slot angeschlossen wurde.
Vier-Spieler-Adapter ermöglichten bei manchen Spielen den Anschluss von zwei weiteren Gamepads. Eine Steuerung per Maus setzte sich weder bei Super NES noch bei der Playstation 1 durch. Die technischen Probleme mit dem Arbeitsspeicherbedarf eines derartigen Eingabegerätes ließen keine präzise Steuerung zu. Reguläre Joysticks konnten sich bei Konsolen gegenüber den Joypads nie durchsetzen. Diese wurden mit fortschreitender Konsolentechnik immer aufwändiger. Für die Playstation 1 gab es teilweise vibrierende, analog gesteuerte Pads. Beim Dreamcast hatten sie bereits kleine Modulschächte für Speicherkarten (Memory Cards). Auch kleine LCD-Displays direkt auf dem Joypad gab es bereits. Für das Dreamcast gab es auch eine Tastatur. Ausgereifte, bewegungssensitive Controller waren einer der Gründe für den Erfolg der Wii. Gleichzeitig war dies der endgültige Durchbruch für die kabellose Signalübertragung zur Konsole. Ebenfalls neu war hier auch die Verwendung einer speziellen Kamera, vergleichbar mit einer Webcam, mit der die Bewegungen des Spielers gemessen und übertragen werden.
Bei Handhelds ist das Gamepad direkt in das Gerät integriert.
Spielkonsolen Gallerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
The 3DO Company[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Atari[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Coleco[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commodore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fujitsu[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mattel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
NEC[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nintendo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Retro Games Ltd.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sega[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Shin Nihon Kikaku (SNK)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wikipedia: Spielkonsole |