DOS
DOS ist die englische Abkürzung für Disk Operating System; zu deutsch: Diskettenbetriebssystem.
Als DOS werden kompakte und einfache Betriebssysteme für Computersysteme bezeichnet, deren Hauptaufgabe die Verwaltung von Speichermedien wie Disketten und Festplatten ist. Dabei wird üblicherweise das Konzept von Dateien (engl. Files) zur Verfügung gestellt, deren Länge variabel sein kann und die durch einen Namen angesprochen werden können. Alle anderen Funktionen des Computers, wie zum Beispiel Grafikausgabe, Tonerzeugung, Druckeransteuerung, Netzwerkfunktionalität, Speicherverwaltung bzw. allgemein die Verwaltung der an Schnittstellen verfügbaren Geräte werden nicht oder nur rudimentär von DOS-Betriebssystemen übernommen (typischerweise Aufgabe eines eigenen Betriebssystems). Solche Zusatzaufgaben werden oft auch durch direkten Zugriff der Anwendungsprogramme auf die Hardware realisiert.
Einige DOS-Systeme für verschiedene Computer der entsprechenden Computerhersteller:
- CP/M (ab 1975)
- TRS-DOS (1978)
- Commodore DOS/CBM-DOS (ab 1979)
- Apple DOS (Juli 1978)
- Atari DOS (1979)
- AmigaDOS (1985)
- IBM-PC-kompatibles DOS (seit etwa 1980)
Diese DOS-Systeme sind üblicherweise nicht zueinander kompatibel und lassen aufgrund der unterschiedlichen Medienformatierung keinen direkten Datenaustausch über Datenträger zu bzw. können mit dem strukturellen Aufbau der jeweils anderen DOS-Formate nicht umgehen. Mitunter lassen bei gleicher Medienformatierung (z.B. MFM) fremdformatierte Datenträger mit speziellen Anwenderprogrammen verarbeiten, z.B. diverse CP/M-Formate unter PC-DOS-Varianten.
Commodore DOS[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Unterschied zur Definition oben läuft das Commodore DOS auf dem Diskettenlaufwerk (das im Fall von Commodore-Floppys eine eigene CPU etc. mitbringt, also ein eigenständiges Rechnersystem ist), stellt also gewissermaßen das Betriebssystem oder die Firmware der Floppy dar, die sich in erster Linie um die Verwaltung des CBM-Dateisystems kümmert.
Commodore DOS bietet keine unmittelbare eigene Benutzeroberfläche. Es wird hauptsächlich über BASIC-Befehle des Nutzrechners (z.B. C64) angesprochen. Über entsprechende logische Kanäle für Floppy-Befehle und Floppy-Status, kann mit dem Laufwerk kommuniziert bzw. können Daten transferiert werden. Technisch erfolgt die Kommunikation über den Bus (z.B. IEC oder IEEE-488), der das Laufwerk und den Computer verbindet.
Alternativ wird es auch als CBM-DOS oder Floppy-DOS bezeichnet.
Das typischerweise von CBM-DOS benutzte Diskettenformat benutzt GCR als Datenkodierung. PC-Diskettenformate basieren hingegen auf der MFM-Kodierung. Bei diesen Begriffen ist zu beachten, dass die Kodierung (GCR/MFM) als Medienformatierung nur einen kleinen Teil der Spezifikation eines Diskettenformats bildet, die sich großteils dem strukturellen Aufbau rund um die Verwaltung von Blöcken und Dateien widmet.
CBM-DOS Versionen
- CBM2040 mit CBM-DOS 1 (Frühjahr 1979)
- CBM3040 mit CBM-DOS 1.2 (Herbst 1979)
- CBM3040/CBM4040 mit CBM-DOS 2.0 (1980)
- CBM4040 mit CBM-DOS 2.1 (Sommer 1981)
- CBM-DOS 2.5 (1982)
- VC-1540/1541/1551, CBM2031/4031 mit CBM-DOS 2.6 (ab 1982)
- SFD-1001 mit CBM-DOS 2.7 (ab 1983)
- 1570/1571 und CBM8020/9060/9090 mit CBM-DOS 3.0 (ab 1985)
- Eingebaute 1571 im C128D/DCR mit CBM-DOS 3.1 (ab 1986)
- 1581 mit CBM-DOS 10 (ab 1986)
Anmerkung: Es können spätere Modelle gleichen Typs auch höhere CBM-DOS-Versionen beinhalten als oben angegeben!
PC-kompatibles DOS[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es wird seit dem Bau von PC-Computersysteme als Betriebssystem der Mikroprozessorfamilie 8088 bzw. 8086 und folgend (also auch 80286, 80386 usw.) genutzt und hat seine konzeptuellen Wurzeln in CP/M, allerdings mit einigen wesentlichen technischen Verbesserungen. Im Laufe der 1990er-Jahre hatte es noch als Unterbau von grafischen Benutzeroberflächen Windows (Microsoft) eine Daseinsberechtigung, wurde aber gleichzeitig durch die Windows NT Linie, das als vollständiges Betriebssystem nicht mehr auf ein separates DOS angewiesen war, kontinuierlich verdrängt. Lediglich für alte, spezielle Hardware oder nur für unter DOS lauffähige Software ist dieses DOS nach wie vor (eventuell nur in Emulation) im Randeinsatz.
Das DOS wurde zunächst direkt von einer oder mehreren Disketten geladen, konnte sich aber bereits auf ein fest im ROM befindliches BIOS stützen. Ab Mitte der 1980er-Jahre wurde es fest auf die immer häufiger vorkommenden Festplatten installiert, was einen deutlich rascheren Boot-Vorgang zur Folge hatte und das Diskettenlaufwerk für den Datenaustausch frei machte.
Es gibt verschiedene Varianten von DOS von verschiedenen Herstellern und Organisationen:
- MS-DOS von Microsoft
- PC-DOS von IBM (zeitweise entwickelte Microsoft auch PC-DOS)
- DR-DOS von Digital Research (aufgekauft von Novell)
- Novell DOS von Novell (eine Weiterentwicklung des DR-DOS)
- Caldera Open DOS (ehemals Novell DOS)
- PTS-DOS
- FreeDOS (ein freier DOS-Klon)
Wenn auch der Funktionsumfang in Details unterschiedlich ausfällt, so ist zumindest beim Datenträgerformat die Kompatibilität gewahrt und der Datenaustausch problemlos möglich.
Für den C64 wurde von 1986 bis 1988 von einem italienischen Programmiererteam ein MS-DOS Simulator entwickelt, der einige wichtige Befehle der COMMAND.COM emuliert.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wikipedia: Disk Operating System |
Wikipedia: Commodore DOS |
Wikipedia: Commodore DOS |
Wikipedia: TRS-DOS |
Wikipedia: MFM |