Max Machine

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Max Machine
Max Machine
Typ Heimcomputer
Hersteller Commodore
Neupreis 498 DM, ca. 250 €, (149.95 US$)
Erscheinungsjahr 1982
Produktionsende 1982
Prozessor MOS 6510 @ ca. 1 MHz
Speicher 2 KByte
OS nur über Steckmodul Mini BASIC I, BASIC V2.0
Sonstiges alias Ultimax oder VC10


Parallel zur Veröffentlichung des C64 plante Commodore die Markteinführung der Max Machine. Die Idee war, eine sehr preiswerte Spielkonsole zu bauen, die sich jedoch auf dem technischen Niveau eines C64 befindet. Die Steckmodule für die Max Machine sollten außerdem dem C64 eine Basis an erhältlichen Titeln schaffen, weshalb die C64-Hardware auf Kompatibilität zur Max Machine ausgelegt wurde (sog. 'Ultimax-Modus').

1982 produzierte Commodore Japan schätzungsweise 50.000 Geräte und verkaufte diese dort parallel zum C64 für 179$. Obwohl der Verkauf in Japan ein großer Flop war, hielt Commodore weiterhin an einem Verkaufsstart im November 1982 in den USA und Deutschland fest. Doch kurz vor der Markteinführung fiel nicht nur der Preis des VIC-20 unter 200 US$, sondern auch der C64 wurde deutlich preiswerter. Es kam dadurch nie zu einer Markteinführung außerhalb Japans. [1] Der ursprünglich geplante Preis in Deutschland betrug 498 DM. In den USA sollte das Gerät den Namen Ultimax tragen, in Deutschland VC10 (VC = Volkscomputer).

Vergleich Max Machine mit C64[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die MAX Machine wurde mit den neuesten Chips von MOS entwickelt, also dem neuen VIC-II, dem SID für bis dato konkurrenzlose Soundfähigkeiten, und auch dem neuen CIA 6526. Als kostengünstiges Einsteiger-Gerät der neuen Generation gedacht sollte es wenig Geld kosten. Der auf denselben Chips basierende C64 war aus damaliger Sicht als semiprofessionelles Gerät konzipiert, weshalb er einige zusätzliche Möglichkeiten bot. Diese wurden primär schlicht durch mehr RAM und einer zweiten CIA 6526 realisiert.

  • nur 2 KByte Arbeitsspeicher → der C64 hat 64 KByte
  • eine billige Folientastatur → eine vernünftige Tastatur
  • nur ein CIA-Chip, daher kein serieller Bus und damit kein Anschluss von Diskettenlaufwerken oder Druckern
  • auch der Userport ist nicht vorhanden
  • keine ROM-Chips an Bord, also kein Betriebssystem → Nutzung wie bei Spielkonsolen nur über Steckmodule
  • Zugriff auf die Datasette nur über das Steckmodul "MAX BASIC" möglich (Programmgröße max. 2 KByte)
  • kein Monitor-Anschluss, lediglich ein Audio-Out → nur an Fernseher (über Antennen-Eingang) anschließbar

BASIC[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um die Max Machine mit BASIC nutzen zu können, gab es die zwei folgenden Steckmodule.

MINI BASIC I[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einschaltmeldung von MINI BASIC I

Dieses Steckmodul enthält ein abgespecktes BASIC V2 mit 510 freien Bytes.

Es fehlen die Befehle: ATN, CLOSE, CMD, COS, DEF, DIM, EXP, FN, INPUT#, LEFT$, LOAD, LOG, ON, OPEN, PRINT#, RIGHT$, SAVE, SIN, SQR, TAN, USR, VAL, VERIFY und WAIT.


Cover von "Mini Basic"
Mini BASIC oben
Mini BASIC unten



MAX BASIC[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieses Steckmodul enthält das vollständige BASIC V2 mit 2047 freien Bytes.


Cover von "MAX BASIC"
"MAX BASIC" oben
"MAX BASIC" unten



Ultimax-Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ultimax-Steckmodule können auch am C64 betrieben werden, der extra für diesen Zweck einen speziellen Kompatibilitätsmodus hat (siehe PLA). In diesem Ultimax-Modus wird das RAM ab $1000 (4096) ausgeblendet und das ROM ab $E000 (57344) eingeblendet. Freezer für den C64 machen sich diesen Modus zunutze, um ihr ROM im Adressbereich der Hardware-Interrupt-Vektoren $FFFA bis $FFFF (65530 - 65535) einzublenden (für echte C64-Module ist dieser Bereich nicht zugänglich) und somit jedes Programm sicher - ohne Absturz der CPU und ohne Veränderung des RAM-Inhalts - anhalten zu können.

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schnittstellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anschlüsse auf der Rückseite

Die meisten Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite (von links nach rechts):

An beiden Seiten befindet sich jeweils ein 9-poliger Controlport.

Hauptplatine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Originalverpackung

Es wurde immer eine Assy 325565 Rev.A oder Rev.B verbaut.

  • Prozessor: MOS 6510 mit ca. 1 MHz Taktfrequenz
  • Speicher: 2 KByte SRAM (M58725P, bzw. 6116) + 0,5 KByte SRAM (2114) als Farbram
  • Grafik: Der VIC-II (NTSC-Version 6566)
    • Darstellungen im Textmodus (entweder Großschrift-/Grafikzeichen oder Groß-/Kleinschrift) 40 (Spalten) × 25 (Zeilen) Zeichen oder im Grafikmodus (HiRes) 320×200 Pixel in 16 Farben, 16 Rahmenfarben und 16 Hintergrundfarben (siehe Farbtabelle), zusätzlich 8 Sprites (HiRes oder Multicolor)
  • Sound: Der SID 6581 wird zur Tonerzeugung genutzt und kann 3 unabhängige Stimmen mit Tönen von über 9 Oktaven (ca. 140 Töne) oder Geräusche und zusätzliche Filterung darstellen.
  • Schnittstellen: 1 Interface-Chips CIA-6526 für die E/A-Steuerung
  • PLA 6703
  • Betriebssystem: Im Grundgerät nicht vorhanden. Nur mit Steckmodul "MINI BASIC I" oder "MAX BASIC" verfügbar


Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

die Seriennummer ist immer >10000
  • Modellbezeichnung: MAX-04
  • Abmessungen:
    • Gehäuse: 350 mm × 185 mm × 60 mm
    • Verpackung: 445 mm × 330 mm × 140 mm
  • Gewicht: 1820 g
  • Tastatur: Folientastatur mit 66 Tasten (QWERTY)
  • Stromversorgung: Sekundär: 5 V DC und 9 V AC
  • Leistungsaufnahme: 25 W


Netzteil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Netzteil Unterseite

Das beliegende Netzteil ist immer schwarz und hat die Artikelnummer 902504-03. Es ist ausschließlich für das japanische 100V-Stromnetz bestimmt!

Es gibt mindestens drei unterschiedliche Bauformen:

  • Primär: 40 W; Sekundär: 5 V DC / 1,2 A und 9 V AC / 1 A - große Bauform (Ziegel)
  • Primär: 32 W; Sekundär: 5 V DC / 1,2 A und 9 V AC / 0,6 A - mittelgroße Bauform
  • Primär: 25 W; Sekundär: 5 V DC / 1,2 A und 9 V AC / 0,45 A - kleine Bauform


Im europäischen 230-Volt-Stromnetz kann die Max Machine mit einem handelsüblichen 230-Volt-Netzgerät des C64 betrieben werden! Dieses hat auch den Vorteil, dass es mehr Strom liefern kann.

Blockschaltbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MaxMachine Blockdiagramm.png

Platine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MaxMachine-Platine.jpg

Speicherbelegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Speicherbereich hexdezimal Speicherbereich dezimal Grundausführung Steckmodul "MINI BASIC I" Steckmodul "MAX BASIC"
$E000-$FFFF 57344-65535 - 8 KByte Kernal/Basic/Char-ROM 8 KByte Kernal/Char-ROM
$D000-$DFFF 53248-57343 I/O-Bereich I/O-Bereich I/O-Bereich
$A000-$CFFF 40960-53247 - - -
$8000-$9FFF 32768-40959 - - 8 KByte Basic-ROM
$1000-$7FFF 4096-32767 - - -
$0800-$0FFF 2048-4095 - - 2 KByte RAM (im Steckmodul)
$0400-$07FF 1024-2047 Bildschirmspeicher Bildschirmspeicher Bildschirmspeicher
$0200-$03FF 512-1023 0,5 KByte RAM 0,5 KByte RAM RAM (Systembereich)
$0000-$01FF 0-511 RAM (Zeropage, Stack) RAM (Zeropage, Stack) RAM (Zeropage, Stack)

Anmerkung: Der freie Basic-Speicherplatz ist grün hinterlegt.

Ultimax Steckmodule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielemodul GORF 3404
Spielemodul Billiards 3510
Spielemodul Slalom 3512

Die Commodore MAX-Steckmodule erschienen 1982 vorwiegend in Japan und sind auch am C64 nutzbar. Die MAX-Versionen der Spiele sind oftmals etwas abgespeckt, sind nur im Einzelspielermodus spielbar und beinhalten zusätzlich noch eine Spielsteuerung über die Tastatur. Einige Spiele sind in mehrere Versionen, bspw. V.01 und V.02 erschienen - allerdings nur mit minimalen Änderungen.
Die für den C64 nachfolgenden erschienenen Spielversionen bieten teilweise bessere Grafik und Sound, einen 1- und 2-Spielermodus mit Joysticksteuerung im Port 1 und 2, mehr Menüauswahl (bspw. Levelvorwahl), sowie dadurch ein besseres Spielerlebnis.
Gelegentlich gibt es zwischen den hier aufgeführten MAX-Spieleversionen zur C64-Spielversion gewisse unterschiede, teilweise auch beim Scoring!

Artikelnummer Name ROM-Größe
[KByte]
ROM-Chip Bemerkung
MAX3101 MINI BASIC I 8 901233-01 (Kernal+Basic+Char) Anwendung
MAX3102 MAX BASIC 8
8
2
901231-01 (Kernal+Char)
901230-01 (Basic)
HM6116P-4 (RAM)
Anwendung
MAX3401 Omega Race 8 Spiel
MAX3501 Avenger 8 325350-01 Spiel
MAX3502 Jupiter Lander 8 325351-01 Spiel
MAX3503 Super Alien 8 Spiel
MAX3504 Radar Rat Race 8 325352-01 Spiel
MAX3505 Road Race 8 Spiel
MAX3508 Mole Attack 8 325354-01 Spiel
MAX3509 Clowns 8 325356-01 Spiel
MAX3510 Money Wars 8 325357-01 Spiel
3201 Music Composer 8 Anwendung
3202 Music Machine 4 Anwendung
3402 Wizard of Wor 8 Spiel
3403 Kickman 8 325362-02 Spiel
3404 Gorf 16 Spiel
3510 Billiards 8 Spiel
3511 Bowling 16 Spiel
3512 Slalom 16 Spiel
3xxx Le Mans 8 Spiel
3xxx Pinball Spectacular 16 Spiel
3xxx Sea Wolf 8 Spiel
3xxx Speed/Bingo Math 8 Spiel / Lernsoftware
3xxx Visible Solar System 8 Anwendung
- MultiMAX 1024 6116 RAM als ROM genutzt Computerspielesammlung mit allen MAX-Spiele und -Anwendungen
auf ein Steckmodul für MAX Machine und C64/128.


Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parallele zum C64GS[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl die Idee dieser C64-Low-Cost-Variante, bei der man kein Diskettenlaufwerk etc. anschließen konnte, scheiterte, versuchte Commodore etwas ähnliches im Jahr 1990 mit dem C64GS erneut.

Composite Signal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Max Machine liefert ein Bild nur über das RF (Antenne) Signal. Da dies eine japanische NTSC-Variante ist, können selbst NTSC-fähige Fernseher das nicht immer sauber darstellen. Eine Lösung ist der sog. "One-Wire-Mod". Dabei wird ausgenutzt, dass die Audio-Buchse nur einen Kanal (Mono) für Sound verwendet, der zweite Kanal ist unbenutzt. Von dem entsprechenden Pin legt man eine Leitung an einen bestimmten Pin des TV-Modulators, an dem tatsächlich ein Composite-Signal anliegt. Aus dem Audio-Ausgang ist nun ein Audio-Video-Ausgang geworden, wobei auf einer Leitung Audio, auf der anderen Video liegt.


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Buch Volkscomputer - Das Aus für die Max-Machine, Seite 160

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Commodore Max