Paperboy

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Paperboy
Titelbild vom Spiel
Spiel Nr. 441
Bewertung 6.98 Punkte bei 41 Stimmen
Entwickler Chris Harvey, Neil A. Bate
Firma Atari Games
Verleger Elite Systems, Zafiro Software Division
Musiker Mark Cooksey
HVSC-Datei MUSICIANS/C/Cooksey_Mark/Paperboy.sid
Release 1986
Plattform(en) Arcade, C64, ZX Spectrum, Atari ST, Amiga, Amstrad CPC, C16 / Plus/4, PC (MS-DOS), Mega Drive, Master System, NES, Atari Lynx, Game Gear, Game Boy, Game Boy Color, Nintendo 64, Smartphone
Genre Arcade, Action, Miscellaneous
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung Icon Port2.pngIcon joystick.png
Medien Icon kassette.png Icon disk525.png
Sprache Sprache:englisch
Information Konversion des gleichnamigen Arcade-Automaten


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ich hasse Montage!
Immer diese nervigen Hindernisse...

Heute schon Zeitung gelesen? Die Daily Sun, so in etwa die angelsächsische Version der Bildzeitung, hat einen neuen Zeitungsjungen, in dessen Rolle der Spieler schlüpft. Auf einem BMX-Rad radelt man die tägliche Strecke ab und wirft den lieben Abonnenten die Zeitung quer über die Straße mit Schmackes vor die Tür ihrer gelb markierten Häuser oder aber kunstvoll direkt in den Briefkasten, falls vorhanden. Die Nicht-Kunden dagegen versucht man zu einem Abo zu bewegen, indem man ihnen fleißig mit Zeitungen ihren Garten voll müllt oder gleich die Fenster einwirft. Hierfür gibt es Bonuspunkte, die am Levelende zur Score gerechnet werden. Schmeißt man dagegen einem Kunden die Scheibe ein, wird er das Abo humorlos abbestellen, es gibt Bonus-Abzug. Das gilt auch, wenn man an einem gelben Haus vorbei fährt, ohne dem Bewohner das geliebte Käseblatt zuzustellen. Der Paperboy ist mit zwei Reserveleben und acht Zeitungen ausgestattet. Zeitungsnachschub findet man in dekorativ verpackten Kartons auf dem Bürgersteig.

Der Job unseres Helden wird dadurch erschwert, dass je nach Level mehr oder weniger vorstadt-proletarisch anmutende Fußgänger ihm vors Fahrrad laufen. Von Bauarbeitern, Hunden, herumrollenden Reifen, ferngesteuerten Spielzeugautos, wildgewordenen herrenlosen Rasenmähern, Kindern in Seifenkisten, Skateboard-Fahrern, Limousinen-Snobs, Harley-Rockern oder gar Gevatter Tod wollen wir lieber gar nicht reden. Auch Zäune, Kantsteine und Gullideckel sind nicht des Fahrradfahrers Freund, tückischerweise befinden sie sich oft in der Nähe von Nachschub-Kartons.

Aus Sicht unseres BMX-Protagonisten ist es natürlich praktisch, dass auf dem Weg zum Chef am Levelende noch ein Hindernisparcours als Bonus-Level überwunden werden muss. Stürzt man auf der BMX-Bahn oder hält die mittels Countdown angezeigte Zeit nicht ein, ist zwar der Bonus dahin, ein Leben verliert man bei einem Crash aber hier nicht. Bleibt man im Sattel, kann man aber sogar durch das Werfen von Zeitungen auf Grabsteine und andere Objekte punkten. Die Zeitungen werden beim Überfahren der Rampen immer wieder auf acht aufgefüllt. Apropos Grabsteine: die stehen auch zuhauf in den Gärten der Streckenanwohner, irgendwie scheinen die Macher einen sehr morbiden Humor gehabt zu haben.

Am Ende des Levels wird abgerechnet. Zunächst wird der Zeit-Bonus der BMX-Strecke in Score umgewandelt, falls man es innerhalb der Zeit und ohne Sturz geschafft hat. Als nächstes kommt der Bonus für zerbrochene Fensterscheiben und andere merkwürdige Treffer. Dann wird gezeigt, welche Kunden man beliefert hat. Kunden, die keine Zeitung bekommen haben, kündigen wie gesagt. Hat man keinen einzigen beliefert, wird man gefeuert. Sind sogar alle beliefert worden, gibt es anlässlich der "Perfect Delivery" einen "Re-Subscriber", d.h. einen neuen Abonnenten, der tags darauf beliefert werden möchte.
Für jeden der sieben Wochentage gibt es einen Level. Die Levels sind farblich unterschiedlich und natürlich wird es von Tag zu Tag schwerer. Konkret gibt es von Tag zu Tag mehr Personen und Objekte, die einem das Leben schwer machen. Die Strecke wird also immer schwerer, das gilt auch für die einzelnen BMX-Bahnen vor dem jeweiligen Levelende.


Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paperboy ist ein frühes Beispiel für eine isometrische Spielperspektive. Der Zeitungsjunge radelt entlang einer diagonal von links unten nach rechts oben verlaufenden Straße. Das Scrolling ist recht sanft und die Grafik detailreich. Ob gewollt oder ungewollt - die Sicht wird in einigen höheren Levels durch die Farbgebung etwas erschwert. Die Kollisionsabfrage ist ziemlich genau. Zudem gilt Paperboy laut der Zeittafel der C64-Spiele als erstes Spiel, in dem im oberen und unteren Bildschirmrahmen Rahmensprites verwendet werden, und zwar für die Anzeige der verfügbaren Zeitungen, der verbliebenen Zeit, der Punkte und der Anzahl der Leben.

Mark Cooksey ist nicht irgendwer, sondern einer der ganz großen SID-Komponisten. Das merkt man hier auch eindeutig. Die schräge, aber lustige Titelmusik wird von einer lässigeren Ingame-Musik abgelöst. Auf der BMX-Strecke dagegen gibt es eine eigene, der spannenderen Action angepasste Musik. Dazu wartet das Spiel mit diversen Jingles und FX auf.


Nur noch den Hinternisparcours überleben und die Kollegen empfangen Dich mit lecker Bonuspunkten...
Perfekte Schicht! Das spricht sich rum in der Nachbarschaft und bringt neue Kunden her oder verprellte Ex-Abonnenten zurück.



Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Während der Tour: Keine Hektik, mittels Joystick nach unten kann man das Tempo bis zum Schleichgang verlangsamen und sich in Ruhe die Umgebung sowie die Bewegungsmuster der feindlich gesinnten Sprites anschauen.
  • Auf Nummer sicher gehen: Nicht alle Zeitungen verballern, nur um den Bonus zu erhöhen. Das kann sich rächen, wenn man anschließend ein Nachschubpaket verpasst und seine Kunden nicht mehr beliefern kann. Wenn man immer zwei Zeitungen in Reserve hat, ist man gut davor.
  • Doppelt liefern: Ein bereits per Hauseingang belieferter Kunde bringt nochmals Punkte, wenn man anschließend zusätlich den Briefkasten trifft, so vorhanden.
  • Highscore-Jäger aufgepasst: Selbst wenn der Paperboy noch genügend Zeitungen hat, sollte man die Nachschubpakete nicht verschmähen, sondern immer mitnehmen, da das Einsammeln nicht nur die Zeitungstasche auffüllt, sondern auch Score bringt.
  • Bonus-Punkte: Außer Fenstern können auch Lampen zerworfen werden. Neben dem Umwerfen von Grabsteinen kann man auch Pilze und Mülleimer bewerfen.
  • Der Hindernis-Parcours: Die Zeit beachten und das Werfen mit Zeitungen nicht vergessen, Nachschub erhält man beim Fahren über die mit Pfeilen markierten Rampen. Am leichtesten ist es, wenn man die linke Route einschlägt, auf der rechten Seite lauern mehr Gefahren, z. B. in Form von Sackgassen, aber dort winken auch mehr Punkte in Gestalt von Kreisen bzw. Zielscheiben, die man bewerfen kann.


Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hat man den Sonntag lebend überstanden, so ist das Spiel nach diesem siebten und letzten Level geschafft, zur Belohnung erhält man eine Schlagzeile.


Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ein wenig kann man schummeln, wenn man im Schleichgang zu früh geworfen hat, die Zeitung also normalerweise das gewünschte Ziel verfehlen würde. Einfach Joystick nach vorne ziehen, und siehe da, nicht nur der Paperboy, auch die fliegende Zeitung erhält ein wenig Schwung und landet doch noch da, wo sie hinsollte.
  • Noch ein Trick bzw. Bug: 99 Punkte Bonus durch einen einzigen Wurf gefällig? Dies geht bei niedriger Bonusanzeige durch einen Bug. Einfach nach dem Beliefern eines Kunden demjenigen die Scheibe einwerfen. Es soll einen Abzug geben, stattdessen hat man plötzlich 99 Bonus auf dem Konto. Natürlich sollte man jetzt auch keine weiteren Bonuspunkte mehr sammeln, um zu vermeiden wieder auf 0 zu stehen, denn der Bug funktioniert leider auch in die andere Richtung. Die 99 werden am Levelende abgerechnet und einer perfect Delivery steht nichts entgegen, wenn man die Reihenfolge des Manövers beachtet hat, da die Zeitung des Kunden mit der zerbrochenen Scheibe ja vorher zugestellt wurde.
  • Diverse Crack-Versionen auf den einschlägigen Seiten enthalten Trainer.


Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
6.98 Punkte bei 41 Stimmen (Rang 461).
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C64Games 7 26. Dezember 2008 - "sehr gut" - 13.764 downs
Lemon64 6.5 26. Dezember 2008 - 124 votes
Kultboy.com 5,99 9. Januar 2009 - 21 votes
Happy Computer 53% Spiele-Sonderheft 3/86
ZZap64 44% Ausgabe 87/02


Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

TheRyk: "Das war eines meiner ersten Spiele, und ich habe es immer irgendwie gemocht. Der Reiz besteht meines Erachtens darin, dass man es schnell begreift, aber doch nur schwer schafft, richtig weit zu kommen und zu punkten, weil man einfach immer wieder überrascht wird. Plötzlich sind da, wo im letzten Level nur ein Skateboard-Fahrer war, zwei, aus einem Hund werden vier, und zu guter Letzt kommt auch noch der Sensemann... Sowohl die Spielidee als auch die Gestaltung und der Spielablauf haben etwas Schräges, Chaotisches an sich, dem man sich schwer entziehen kann, vor allem wenn man selbst mal mit dem Fahrrad den Kieler Express ausgetragen hat als Schüler – auf der Flucht vor Hunden und auch manchen Menschen. Allen Unkenrufen von Jüngern der Arcade-Version zum Trotze finde ich das Spiel super und gebe 8 von 10 Punkten. Abzüge entstehen allein dadurch, dass der Bonus wichtiger ist als die Zahl der belieferten Kunden und dass die menschlichen Hindernisse so erzhässliche Prollklamotten tragen. BTW: Wem das Fahrrad der Arcade-Version fehlt, der sollte noch etwas weiter lesen...;)"

Werner: Bei den ersten Versuchen ist das Spiel ganz schön frustrierend. Wenn man aber den Dreh raus hat, spielt es sich aber doch noch recht ordentlich. BUG: Die obere Punkteanzeige springt bei 100 wieder auf 0. Das bedeutet: 10000 Punkte weniger am Ende!!! Für 7 Punkte reicht es gerade noch so.


Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Steuerung des Arcade-Automaten war tatsächlich wie ein Fahrradlenker konstruiert. Der C64-Club Dienstagstreff bastelte auch für den C64 aus einem 1980er Jahre Heimtrainer und weiteren Komponenten so eine Fahrrad-Steuerung für Paperboy und sorgte mit der Ausstellung des Resultats auf der HobbyTronic-Messe 2003 für einiges Erstaunen und Spaß.

Für verschiedene Systeme wie Amiga und PC (MS-Dos) brachte Mindscape Anfang der 1990er Jahre die Fortsetzung Paperboy 2 heraus.



Cover

"Cover"


Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Topscore von qdiace
  1. qdiace - 100.550 (11.12.2017)
  2. Ivanpaduano - 77.140 - sunday (01.08.2020)
  3. TheRyk - 68.750 (10.08.2010)
  4. Soldier - 63.350 (29.11.2010)
  5. Pattensen Power - 63.250 - Sunday (27.12.2021)
  6. Werner - 55.600 (04.01.2009)
  7. Keule - 16.900 (09.02.2019)


2. Platz von Ivanpaduano 3. Platz von TheRyk
2. Platz von Ivanpaduano 3. Platz von TheRyk



Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Paperboy


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