Rob Hubbard
Rob Hubbard | ||
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Name | Rob Hubbard | |
Pseudonym | John York | |
geboren | 1955 | |
Nationalität | Großbritannien | |
Branche |
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Informationen | Musiker von International Karate |
Jeder ehemalige C64-Besitzer hat mit Sicherheit schon einmal den Namen Rob Hubbard gehört, oder zumindest die Musik, die er erschuf. Denn er erschuf die besten und spektakulärsten Musikstücke auf dem C64, besonders bekannt wurde Rob Hubbard durch die Melodien für Computerspiele. Viele dieser Stücke zählen zu den Klassikern der SID-Musik.
Im Alter von sieben Jahren hatte Rob Hubbard angefangen, sich für Musik zu interessieren. Zu dieser Zeit hatte er klassisches Piano gelernt. In den 70er Jahren war er Studiomusiker. Er tourte sogar mit einigen Bands durchs Land, bevor er schließlich zur Uni kam. Er studierte Computertechnik und Programmierung.
Privat legte er sich auf einen C64 fest, da er hörte, dass der C64 die besten Sound-Fähigkeiten zur damaligen Zeit hatte. Im Selbststudium erwarb er Kenntnisse in der Programmiersprache BASIC und in Maschinensprache. Er war einer der berühmtesten Programmierer, obwohl er noch nie ein erfolgreiches Spiel geschrieben hatte. Lt. Hubbard hat sich dies aber als Zeitverschwendung erwiesen und er fing an 1984 Musik für Computerspiele in reiner Maschinensprache zu schreiben und zu arrangieren. Er benutzte einen Assembler da ihm die meisten Musikprogramme zu sehr beschränkten. Daher entwickelte er eine eigene Musik-Lernsoftware. Nachdem er Softwarefirmen gut ein halbes Jahr lang bekniet hatte, erhielt er seine ersten drei Aufträge. Es waren die Musikstücke zu Action Biker von Mastertronic, Gremlin Graphics "Thing on a Spring" und "Confuzion" von Incentive.
Wegen der begrenzten Speicherkapazität des C64, durfte die Musik meist nicht mehr als 10 Kbyte betragen, damit noch genug Platz für das eigentliche Spiel übrig blieb. Abhängig von den Terminen, konnte er der Musik für ein Spiel ein paar Stunden für das Komponieren widmen – manchmal sogar ein paar Tage. Oftmals bekam er ein Demo für ein Spiel, das er sich anschauen konnte, um Inspirationen zu sammeln. Manchmal wurde ihm auch einfach eine Beschreibung des Konzepts gegeben. Einige Produzenten hatten zudem recht genaue Vorstellungen davon, wie die Musik klingen sollte. Er versuchte immer, möglichst viel Material zu bekommen, um sich ein genaues Bild machen zu können. Um ein Lied zu komponieren und zu arrangieren benötigte er zwei Wochen. In wenigen Fällen, in denen die Musik besonders schnell gemacht werden musste, wie bei Commando, Zoids oder One Man and his Droid, hat er es sogar in 1-2 Tagen geschafft.
Er zog es vor, sich etwas Zeit zu lassen, aber wenn es drauf ankam, konnte er sehr schnell arbeiten.
Für das Computer-Kartenspiel Samantha Fox Strip Poker bestand Hubbard auf das Pseudonym John York. Er wollte nicht mit einem, aus seiner Sicht minderwertigen Spiel, und dem lahmen Spiele-Soundtrack in Verbindung gebracht werden.
Rob Hubbard über das Spiel: "Sam Fox Strip Poker was such a cheesy title and they wanted that cheesy lame music along with it."
C64-Musik (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Berühmte C64-Spielmelodien aus der Feder von Rob Hubbard (Auswahl):
Jahr | Spiel | Label |
1985 | Action Biker | Mastertronic |
1985 | Monty on the Run | Gremlin Graphics |
1985 | One Man And His Droid | Mastertronic |
1985 | Thing on a Spring | Gremlin Graphics |
1985 | Commando | Elite Systems |
1985 | Crazy Comets | Martech |
1986 | Zoids | Martech |
1986 | Warhawk | Firebird |
1986 | Lightforce | FTL |
1986 | Knuckle Busters | Melbourne House |
1986 | International Karate | System 3 |
1987 | International Karate Plus | System 3 |
1987 | Samantha Fox Strip Poker | Martech |
1987 | Delta | Thalamus |
1987 | Ace II | Cascade |
1987 | Bangkok Knights | System 3 |
1987 | Thundercats | Elite Systems |
1987 | Sigma Seven | Durell |
1987 | Skate or Die (Intro) | Electronic Arts |
1987 | Nemesis the Warlock | Martech |
1987 | Auf Wiedersehen Monty | Gremlin Graphics |
Rob Hubbard wurde durch die Produktion der Spielesoundtracks zu einer Legende für den Commodore 64. Er gehört zu den besten Chiptune-Musikern für den C64-Soundchip SID. Er war bei einer Reihe von Softwarehäusern beschäftigt wie Mastertronic, Firebird, Elite Systems, System 3, Martech und Alligata. Kritiker meinten nicht selten, dass Robs Musik besser war als das ganze Spiel. Wie dem auch sei, Rob Hubbard hat damit eine regelrechte Fan-Gemeinde aufgebaut, die manche Spiele nur wegen seiner Musik kauft. Ein englischer Journalist schrieb einmal: "Es ist unglaublich, wie er den dreistimmigen Commodore 64 so klingen lässt, als hätte er zehn Stimmen."
Einige Stücke entstanden auch für CPC, Atari ST und Amiga. Die Kompositionen waren darauf angelegt, die Atmosphäre des Spieles zu unterstützen. Als sich die Ära des Commodore 64 dem Ende neigte, zog er 1988 nach seiner freiberuflichen Arbeit nach Kalifornien. Er bekam ein Angebot von Electronic Arts, das er nicht abschlagen konnte. Er schrieb dort die Musik für viele Spiele, bevor er 1996 ins Management wechselte und als Audio Director bzw. Audio Technical Director tätig wurde. Insgesamt blieb er über 14 Jahre bei Electronic Arts und kehrte dann 2001 nach England zurück.
Die Spieleindustrie wurde über die Jahre hin immer erwachsener. Natürlich geht damit einher, dass es kompatibel für den Massenmarkt gemacht werden muss. Das zeigte sich auch in der Spielemusik, als Beispiel sei hier nur die Lizenzierung von Musiktiteln genannt, wie es bei bekannten Bands der Fall ist. Es gibt aber immer noch eine Menge guter Spielemusik in heutigen Produktionen. Gleichzeitig gibt es viel zu tun, echte interaktive Musik zum Beispiel ist etwas das unbedingt ausbaufähig ist.
Nachdem Rob Hubbard 2001 nach England zurückkehrte ging er auf Konzert-Tourneen und trat somit live auf. In Brighton gab er 2003 eine Kostprobe seines Könnens bei einem Event der Veranstaltungsreihe "Back in time" vor ca. 500 Retro-Fans. Er ist unheimlich froh, ein Teil des Konzertes zu sein und sagt, dass der Klang eines Orchesters absolut beeindruckend ist. Die Aufmerksamkeit der Leute wird geweckt und seiner Meinung nach wird die Qualität der Musik nicht dadurch riskiert, dass sie einem Massenpublikum zugänglich gemacht wird.
2005 kam seine Musik aus International Karate auf dem dritten Spielemusikkonzert in Leipzig zur Aufführung. Er wollte den Retro-Effekt beibehalten, damit sich die Fans der Musik erinnert fühlen. Auf der anderen Seite wollte er natürlich einige neue Ideen einbringen, schließlich wurde der Titel von einem symphonischen Orchester aufgeführt. Rob Hubbard war anwesend und gab im Anschluss Autogramme. Er hatte aber nie erwartet, dass sich diese Sache so entwickeln könnte. Vor allem nicht, dass sie so lange andauern würde. Er dachte mehr daran, dass dieser Trend nach ein oder zwei Jahren wieder vorbei wäre und dachte niemals daran, dass es in einer Industrie münden würde, wie sie heute bekannt ist.
2007 hat Rob Hubbard auf Anfrage von Propellerhead mit deren Software-Sequencer "Reason 4" eine Coverversion vom Commando Titeltrack erstellt, die seinesgleichen sucht.
Robs Favoriten sind Master of Magic, Crazy Comets, "Gerry the Germ", "Spellbound" und "Kentilla". Seine absoluten Lieblinge sind Monty on the Run und Zoids.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wikipedia: Rob Hubbard |