Demo

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Begriffsklärung Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Demo (Begriffsklärung).
Ausschnitt aus dem MEGA-CO Mega-Demo vom 19.01.1989. Bestandteile: Ansprechende hochauflösende Grafik, scrollende Text-Grafik und guter Sound.

Im Computerbereich kann unter Demo (abgeleitet von Demonstration) folgendes verstanden werden:

  • eine meist kostenlose Test- bzw. Demoversion (engl. Preview) eines Computerprogrammes wie zum Beispiel einem Computerspiel oder einer Anwendung
  • ein eigenständiges Computerprogramm (auch: Demonstrationsprogramm), das die Leistungsfähigkeit eines Computersystems und / oder das Können eines Programmierers oder eines Programmierteams (Gruppe) zeigt bzw. demonstriert, indem meist musikunterlegte animierte Zeichen-, Text- und Grafikdarstellungen gezeigt werden
  • eine in ein Programm integrierte selbstablaufende Sequenz, die dem Zuschauer das Programm in Grundzügen zeigt, bei Spielen/Arcade auch Attract Mode genannt


Einleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel handelt von Computerprogramme namens Demos aus der Demoszene, die heutzutage auch als digitale Kunstform anzusehen sind. Demos bieten im Gegensatz zu anderen Computerprogramme (wie Spiele, Anwendungen oder Tools), sehr wenig Interaktionen mittels Tastatur oder Joystick dem Demo-Zuschauer an. Die meisten Demos der entsprechenden Demo-Gruppen werden als Teamarbeit programmiert und sind oftmals kostenlos als Freeware verfügbar. Es gibt auch Demos, die entweder vom Hardware- oder vom Software-Hersteller kostenlos zu Demonstrations- und Werbezwecke an Händler und Kunden herausgegeben werden. Dies war vor allem in der Anfangszeit des Computerzeitalters so.

Bestanden die ersten Demo-Programme vorwiegend aus zeilenlangen BASIC-Zeilen, in denen oft auch Zeichen, Sprites, Grafiken, Sound und Musik, sowie Assembler-Code zunächst erstellt werden, wobei es dann längere Wartezeiten bis zum eigentlichen Start des Demo-Programms gibt. Die heutigen Demos bestehen ausschließlich aus Assembler- und Maschinensprache-Code und die oben genannten Elemente werden entweder durch nachladen als Multi-File-Demo oder durch Pack-, Komprimier- und Merge-Techniken als One-File-Demo dem Benutzer präsentiert. Insbesondere Demos, die ein oder mehrere Diskettenseiten belegen, werden als Mega-Demo bezeichnet.

Während die Demoszene ab den 1990er Jahren in Europa bei den entsprechenden Computernutzern bekannt wurde und gut gewachsen ist, existieren in Amerika, Asien und Australien nur wenige Demo-Gruppen.


Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Bild aus eines des ersten C64-Demos "Commodore 64 Christmas Album" (Multi-File); zuerst für Werbezwecken von der Firma Commodore herausgegeben. Bestandteile sind: PETSCII-Grafikbild mit tanzenden Kinder und Schneemann als Sprites und passende Hintergrundmusik.

Die Anfänge der Demo-Computerprogramme reicht zurück bis in die 1970er Jahre für die damaligen Computersysteme Apple, Apple II, KIM-1 oder Commodore PET/CBM als sogenannte "Crack-Screens".
Davor waren sogenannte "Display Hacks" angesagt; die ersten sind in den frühen 1950er Jahren bekannt geworden (dies aber erst nach einer gewissen Zeit!).

Beim PET-Kassetten-Computermagazin "CURSOR"; Erstausgabe (06/1978) bis Ausgabe 30 (05/1982);[1] gab es schon Ende der 1970er Jahre einen grafischen und musikalischen Vorspann (Intro) namens "Cover".[2]

Auch für den Commodore VC-20 wurden zahlreiche Grafik- und Musik-Demo-Programme als Listings in den verschiedenen Computerzeitschriften abgedruckt. Über die Jahre entwickelte sich auch hier eine kleine (nicht so bekannte) Demo-Szene für den VIC-/VC-20.

In der "Zeittafel der C64-Demos" wird versucht, die wichtigsten Demos, bei denen bestimmte Effekte zum ersten Mal verwendet wurden, in chronologischer Weise zusammenzutragen.


Hintergrund der C64-Demoszene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das SCC-Intro (Swedish Cracking Crew) vom 28.01.1986; Bestandteile sind: Sprites, Rasterzeilen und etwas bewegter Text.

Die in der C64-Szene am meisten verbreitete Bezeichnung des Begriffs "Demo" ist in den 1980er Jahren entstanden, als vorwiegend durch Cracker Computerspiele in Form von Raubkopien in Umlauf gebracht wurden. In kleinen Vorspännen (Intros) zu diesen Raubkopien hinterließen sie Hinweise zur Nutzung des Programms sowie Grüße (sogenannte Greetings oder Credits) an andere, womöglich konkurrierende Crackergruppen.

Anfangs waren Demos einfache und leicht programmierbare Textscroller, u. U. verziert mit bunten Rasterzeilen, aber da die Gruppen zeigen wollten, was sie aus C64, Amiga oder Atari programmtechnisch alles herausholen konnten, wurden diese Scroller zunehmend aufwendiger und komplizierter. Recht bald verwendeten die Hacker bereits bewegte hochauflösende Grafik und Sprites. Auch diese interessanten Grafikanimationen wurden mit toller Computermusik untermalt.

Um das Können der Hackergruppierungen besser zu zeigen, gab es unter ihnen richtige Wettbewerbe (engl. Competitions). Nach und nach wurden die Programmvorspänne so aufwendig, dass diese schließlich als eigenständige Projekte unter den Namen "Demo" in die Computerszene eingingen. Viele der ersten Demos waren einzelne Programme, dies wird als One-File bezeichnet. Mit entsprechenden Tools konnten hochauflösende Grafik, Sprites, Zeichensätze, sowie Sound-FX-Effekte und Musiken zusammengeführt, -gepackt und -komprimiert werden und mussten nicht unbedingt mittels Ladeprogramme vor- oder nachgeladen werden.

Demos sind seither eigenständige Computerprogramme, die nicht einmal aus nur einer Datei bestehen müssen, sondern einen Umfang bis zu mehreren Diskettenseiten annehmen können. Diese Demos werden als Multi-File oder Megademo bezeichnet. Aus diesem mitunter knallharten Wettbewerb untereinander entwickelte sich schon früh eine eigenständige Demoszene, die sich ziemlich regelmäßig zu verschiedenen Demo-Competitions ("Demo-Compo") trifft. Noch heute finden solche Events statt. Die heutige Demoszene grenzt sich von den früheren Computergruppen ab. Diese Abgrenzung erfolgte ab den 1990er Jahren.

Da solche Demos viele Computeranwender begeisterten, veröffentlichten Computerzeitschriften wie 64'er oder Diskettenmagazine wie Magic Disk 64 bald entsprechende Hilfsprogramme, sogenannte Demomaker. Damit konnten auch Computerlaien mit wenigen Handgriffen, durch Einladen von Zeichensätzen, Grafik und Musik, eigene Demos und Programmvorspänne (Intros) erzeugen und diese auch entsprechend einfach zusammenfügen (engl. mergen).

Später wurde die Demoszene sogar für den kommerziellen Markt so einflussreich, dass bestimmte Effekte und programmtechnischen Tricks, die zunächst nur in Demos vorkamen auch in kommerziellen Spielen zur Anwendung kamen, z.B. das FLI-Titelbild von Bug Bomber oder die VSP-Scroller bei Another World oder bei der Fred's Back Reihe.

Durch die Einführung von neueren Computersysteme wie den Amiga, den Atari ST, den Mac oder den heutigen PC (IBM AT Standard) und den Niedergang bestimmter Computerfirmen wie u. a. Commodore oder Atari wandelten sich die Demoszenen der verschiedenen Computersysteme. Fand zunächst die teilweise Abwanderung der C64-Demoszene zu den leistungsfähigeren Computersystemen wie Amiga- und Atari ST-Bereich statt (auch wegen der besseren Grafik- und Soundmöglichkeiten), wanderte diese Demoszene mit dem Niedergang dieser Firmen teilweise in den heutigen Mac- (Apple) und PC-Bereich ab.

Durch die aufkommende Retroszene Anfang der 2000er Jahre und neueren Programmiertools mittels Cross-Development fand auch teilweise eine Rückbesinnung auf die alten Heimcomputersysteme wie dem C64 wieder statt, so dass die C64- bzw. Commodore-Demoszene nie ganz verschwunden ist. Noch heute werden anspruchsvolle Wettbewerbe, teilweise über das Internet, veranstaltet.

Durch neue, moderne Speichertechniken wie Festplatte, USB-Sticks und Speicherkarte, sowie durch Steckmodule die den Speicher des C64 stark erhöhen, wie REU oder Ultimate 64, können speicherplatzhungrige Megademos mittlerweile wieder als One-File in MByte-Größe realisiert werden, die dann mittles Internet wieder als entsprechendes digitale Programmdatei von Webseiten wie bspw. der CSDb heruntergeladen werden können. Auch können diese im C64-Emulator, bspw. VICE, angesehen werden.

Screenshots von C64-Demos (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Intros[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Megademos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


WiC64 Demo-Box[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Projket von InsertDisk2 macht es möglich, mit Hilfe des WiC64 (The Wireless interface for C64 - SX64 - C128 - VIC20) über das Internet über 2000 Demos abzurufen.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Demo
WP-W11.png Wikipedia: Demoszene
WP-W11.png Wikipedia: Commodore 64 demos Sprache:english


Videos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Videomitschnitt auf YouTube One-File-Demo "The Tuneful Eight [ultimate]"; 17.08.2019
  • Videomitschnitt auf YouTube Mega-Demo "The Great Megademo" by the Finland Cracking Service (FCS); 1987


Sonstiges

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Übersicht aller Ausgaben von PET-Computermagazin "CURSOR" bei zimmers.net Sprache:englisch
  2. Videomitschnitt auf YouTube PET-Magazin "CURSOR" Ausgabe 15; Intro Musical Christmas tree; 12/1979 Sprache:englisch
  3. Forum64 - Eintrag zur WiC64 Demo-Box Sprache:deutsch