Report

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Report
Titelbild des Spiels
Spiel Nr. 640
Bewertung 4.71 Punkte bei 7 Stimmen
Entwickler Ulrich Hermans
Firma EMS
Verleger Markt & Technik (64'er Sonderheft)
Release 1985, 1990
Plattform(en) C64
Genre Adventure
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung Icon tastatur.png
Medien Icon disk525 1.png
Sprache Sprache:deutsch
Information a.k.a. Report - Die Jagd nach einer guten Story


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel beginnt im Büro...

Bei dem Spiel Report schlüpft der Spieler in die Rolle von John Miller, einem Reporter beim "Morning Star", einer renommierten New Yorker Zeitung. Seit Monaten konnte der Protagonist keine harten Fakten für eine spannende Top-Story mehr liefern. Aber heute klingelt das Telefon...

Das allein wäre ja noch nichts Besonderes, doch just in diesem Moment setzt die Handlung des Adventures ein. Als neugieriger Journalist hebt man natürlich den Hörer ab und ist mitten drin in einer heißen und gefährlichen Jagd nach einer Sensationsstory...


Ziel des Spiels

Folgt man den Spuren und beweist nicht nur als Schreiberling und Paparazzo Talent, sondern auch als Hobbydetektiv und Teilzeitagent, wird man bald nach Ägypten reisen und kann dort Informationen über Drogenmafia und korrupte Regierungsangehörige sammeln. Sind diese Recherchen erfolgreich abgeschlossen, steht dem sensationellen Zeitungsartikel nichts mehr im Weg...


Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel wird in allen Räumen mit Grafiken illustriert. Sie bestehen ausschließlich aus ASCII-Zeichen. Die Qualität variiert dabei stark.

Diese Grafiken wurden bei der Programmierung mit BASIC direkt als DATA-Zeilen niedergeschrieben. Daher blieben dem C64 nur noch ca. 3 KByte Speicher für die Variablenverwaltung übrig. Dies könnte auch der Grund sein, warum keine Funktion zum Speichern und Laden von Spielständen eingefügt wurde. Irgendwo musste der verschwendete Speicherplatz wohl wieder eingespart werden. Die Anleitung im 64er Sonderheft Nr. 60 wirbt damit, dass das Spiel aufgrund dieser Programmierweise außerordentlich flüssig laufen würde - Davon merkt man aber leider wenig.


Das Untersuchen von aufgenommenen Gegenständen oder Raumbeschreibung bringt nichts, wichtig ist nur was hinter SIE SEHEN: steht. Auf komfortable Befehle, wie zum Beispiel NEHME ALLES, wurde verzichtet. Überhaupt ist der Parser sehr pingelig. Adventure-typische Standardbefehle wie NIMM oder SCHAU werden nicht erkannt, das Spiel besteht auf NEHME und SCHAUE. Selbiges gilt für die Gegenstände, eine OELLAMPE darf beispielsweise nicht einfach auf LAMPE abgekürzt werden, oder ein FLIEGENPILZ auf PILZ. Auf Gags und Humor wurde fast komplett verzichtet. Nicht konforme Eingaben bewirken ein: ICH VERSTEHE SIE NICHT.

Das Inventar ist auf fünf Gegenstände limitiert. Das erschwert das Spiel deutlich, da es weitaus mehr Items gibt. Man muss also herausfinden welche nützlich sind und welche nicht. Die roten Heringe sehen dabei teilweise - wie gewünscht - nach sehr wichtiger Ausrüstung aus. Die Tipps, die man durch Eingabe von HILFE bekommt, sind nicht immer nützlich, sondern führen den Spieler teils auch in die Irre. Zur Lösung ist die Trial&Error-Taktik teilweise unumgänglich. Einen falschen Raumausgang zu wählen, kann bereits das vorzeitige Spielende bedeuten. An einigen Stellen scheint es so, als ob der Programmierer noch weitere Ideen für das Adventure hatte, dann im Endeffekt aber wieder einiges streichen musste.


Einige Kleinigkeiten im Spiel funktionieren nicht richtig. Das Programm wurde vor der Veröffentlichung anscheinend nicht gründlich probegespielt und getestet. Das betrifft vor allem die erste Version des Spiels, die 1985 als Listing in der Zeitschrift Happy Computer erschien. Die zweite Version wurde 1990 auf der Heftdiskette der 60. Ausgabe des 64'er Sonderheftes veröffentlicht. Typos und fehlerhafte Zeilenumbrüche sind hier gefixt, außerdem wurden die Raumgrafiken verbessert und farbig gestaltet. Bugs enthält aber auch die Neuauflage noch mehrere.



Screenshots


Ein Fliegenpilz im Gefängnisgang. Das macht Sinn...
Flugzeugentführung! Es kann schon dumm laufen...
Aber es geht noch dümmer...




Ein Bug? Oder kann man dieses Problem irgendwie lösen..?
Der Umfang der Beschreibung erschlägt einen geradezu...




Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vokabular[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kann auch während des Spiels mit VOC. aufgerufen werden.
Es stehen folgende 27 Verben zur Verfügung:
NEHME BESTECHE UEBERWAELTIGE
ZERBRECHE FAHRE ESSE
TOETE ZERSTOERE VERLIERE
TRINKE BETRETE MALE
GEBE SCHAUE FUELLE
KAUFE HOERE ZEIGE
SPRECHE TELEFONIERE SPIELE
LESE UNTERSUCHE OEFFNE


  • LISTE zeigt das aktuelle Inventar an. Man kann maximal fünf verschiedene Gegenstände auf einmal tragen.
  • Die Tipps, die man bei Eingabe von HILFE erhält können sehr nützlich sein. In einigen Fällen sind sie aber auch nutzlos oder gemeinerweise auch schlicht falsch und irreführend.
  • INFO zeigt eine Kurzversion der Hintergrundgeschichte mit Kurzanleitung.
  • Bei den Gegenständen im Spiel sind auch zahlreiche Red Herrings zu finden.
  • Verlässt man New York, sollte man die richtigen Sachen im Inventar haben. Zurück geht es vorerst nicht so einfach.


Tipps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leiche fleddern tut man nicht, aber... Alles vor dem aber war gelogen.
  • Münzen in einen Brunnen werfen soll Glück bringen.
  • Um zu verhindern, dass man beklaut wird, ist es am einfachsten, kein Geld bei sich haben.
  • Ist die erste Gefahr überstanden, kann und sollte man den Zaster aber unbedingt einpacken.
  • Wurde man Opfer eines Überfalles, sollte man sich danach genau umsehen.
  • Ein Ring wäre eine schöne Geldanlage, rät einem die Hilfefunktion im Spiel. Völlig egal, man kommt auch ohne gut durchs Abenteuer.
  • Wenn man in die Ferne reist, sollte die ägyptische Hauptstadt das Ziel sein. Man hat ohnehin keine andere Wahl.
  • Eine Pistole nützt einem nur mit Munition. Flugticket, Münzen und Geldscheine sollte man auch noch mitnehmen.
  • Der ortskundige Taxifahrer ist keine Hilfe beim Finden des Kontaktmannes. Er kennt anscheinend nur den Weg zum Basar.
  • Doch so viel sei verraten: Der Kontaktmann ist ohnehin näher als man denkt.
  • Das Kleingeld kann man ruhig dem freundlichen Bettler geben.
  • Käse ist immer noch das beste Mittel zum Mäuse fangen.
  • Bestechliche Menschen gibt es überall mal wieder. Ordinäre Geldscheine wirken Wunder...
  • Schlangen kann man füttern. Am liebsten mögen sie kleine Nager.
  • Um zu verhindern, dass das Mäuschen davonläuft, muss man über Leichen gehen.
  • Araber mögen Musik und eine Fliegenpilzvergiftung macht Fieber? Schön und gut, aber es hilft beides nicht weiter.
  • Mit interessanten Personen sollte man sich unterhalten. Aber eigentlich gibt es da nur eine...
  • Ein Amulett oder Medaillon ist ein guter Glücksbringer, den man zum richtigen Zeitpunkt einsetzen sollte.
  • Dieser Zeitpunkt kommt gleich zweimal, denn die Rebellen haben einen ihrer Männer bei den Wachen eingeschmuggelt.
  • Fotos erhalten, Story fertig und in Freiheit? Dann nichts wie zurück ins Büro.


Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Karte zum Spiel


Step by Step[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mühen Lohn: Eine Schlagzeile auf dem Titelblatt!

TELEFONIERE (in der alten Version: TELEPHONIERE), N, O, UNTERSUCHE TOTEN, NEHME ZETTEL, LESE ZETTEL, VERLIERE ZETTEL, W, UNTERSUCHE BRUNNEN, NEHME MUENZEN, W, W, LESE SCHILD, FAHRE BUS, 2, O, LESE ATLAS, SCHAUE, NEHME PISTOLE, W, N, FAHRE BUS, 3, O, NEHME GELDSCHEINE, W, S, FAHRE BUS, 2, W, KAUFE MUNITION, O, N, FAHRE BUS, 1, KAUFE FLUGTICKET, KAIRO, W, UEBERWAELTIGE FLUGZEUGENTFUEHRER, VERLIERE PISTOLE, VERLIERE MUNITION, W, GEBE MUENZEN (Münzen sind weg, Amulett erhalten), W, W, KAUFE KAESE, O, S, O, NEHME MAUS (geht nur mit Käse im Inventar), VERLIERE KAESE, W, W, W, BESTECHE WACHE (Geldscheine sind weg), W, N, O, TOETE MAUS, VERLIERE MAUS (Schlange verschwindet damit), NEHME SCHLUESSEL, W, W, W, N, OEFFNE SCHLOSS, W, SPRECHE, ZEIGE AMULETT, O, S, O, O, S (Der Geheimdienstler, bzw. in der alten Version ein Rebell, verschwindet), N, N, O, ZEIGE AMULETT, BETRETE SCHACHT, S, O, N, O, O, O, O, O, O, S

Geschafft! Die Schlagzeile ist gedruckt und der Pulitzerpreis zum greifen nah!


Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kein Cheat, sondern verbesserter Komfort: Emulatorgeschwindigkeit auf 200 % bis 400 % einstellen, dann kann man flüssig vor sich hintippen.
  • Die Version von 1984 hat keinen Listschutz, man kann sich so leicht einige kleine Anregungen holen.
  • Man kann sich außerdem in einigen Räumen mit dem Befehl "Hilfe" einen Hinweis geben lassen. Dabei erhält man teilweise leider auch nutzlose oder irreführende Informationen.


Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
4.71 Punkte bei 7 Stimmen (Rang 1024).
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C64Games 6 20. Juli 2013 - "good" - 18900 downs


Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shmendric: "Unglaublich viele Todesfallen, die allerdings nicht auf falschem Verhalten des Spielers basieren, sondern einfach auf Willkür, und recht unfair anmuten - Trial and Error. Und das ohne Speicherfunktion! Beispiel: Zu Beginn des Spiels nicht ans Telefon gehen, sondern das Büro verlassen. Oder, noch besser, einfach mal "toete" eingeben und schauen was passiert. Wenn es alle zwei Minuten heißt: "Falsch abgebogen, tot!", und man dann zum x-ten Mal ALLES von vorne nochmal durchkauen soll, ist das frustrierend und nimmt einem jegliche Motivation. Einen Gnadenpunkt geb ich noch für die Idee, "Reporter jagt Drogenmafia" ist immerhin ein gutes Grundprinzip für ein Adventure - leider schlecht umgesetzt. Mit beschleunigtem Emulator und Memory-Freeze lässt es sich spielen. Als ich 1990 das Spiel auf der Heftdiskette eines 64'er-Sonderheftes bekam, hatte ich keine große Lust mich mühsam durch die ganzen Sterbeszenen zu arbeiten. 2016 hab ich dann mal aus einer Laune heraus den Rest des Adventures gespielt und kenne nun doch noch das Ende."


Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Versionen und Bugs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Die Version von 1984...
...und die Version von 1990


Das Spiel erschien bereits in der Happy Computer vom Januar 1985 unter dem Titel "Report - Die Jagd nach einer guten Story", damals noch mit deutlich schlechteren Grafiken. Der Unterschied zwischen der Urfassung und der überarbeiteten Version ist den ersten Blick zu erkennen, die Hintergrundfarbe ist blau. Die Rechtschreibung wurde in der neuen Version angepasst. Fehler bei den Zeilenumbrüchen wurden behoben. Kleine Änderungen betreffen den Rebellenführer, der zum Geheimdienstler wurde, sowie die Schlagzeile am Ende. Die Meldung variiert hier, in der alten Version handelt es sich um die BILD-Zeitung. Beide Auflagen enthalten außerdem einen Bug. Die Syntax OEFFNE SCHLOSS und der Weg nach WESTEN funktionieren in der Ur-Version auch, wenn man den SCHLUESSEL nicht im Inventar hat. Bei der 1990er-Neuauflage kann das Spiel hier abstürzen oder neu starten. Hier wurde wohl ein Bugfix versucht, der nicht wirklich zum Erfolg führte.
Weitere Bugs betreffen die Hinweise, die man mit HILFE bekommen kann, sie sind teilweise einfach nur falsch und irreführend. Auch der Ring samt Juwelierladen macht wenig Sinn. Vermutlich hatte der Programmierer noch mehr Ideen, die er in das Spiel einbauen wollte. Da der Speicherplatz für ein BASIC-Programm aber komplett ausgeschöpft war, musste er am Ende möglicherweise einige Rätsel im Adventure einsparen.


Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Das Cover (Happy Computer 01/1985)
Das Cover (64er Sonderheft Ausgabe 60)



Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt keinen Punktestand und keine Highscore-Liste - Hier geht es ausschließlich um die Jagd nach einer heißen Story.


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]