Master Composer

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Begriffsklärung Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Master Composer (Begriffsklärung).


Master Composer
Screenshot
Entwickler Paul Kleimeyer
Firma Access Software
Verleger Access Software
Release 1983
Lizenz Vollversion
Plattform(en) C64
Genre Musikbearbeitung
Steuerung Icon tastatur.png
Medien Icon disk525 1.png
Sprache(n) Sprache:englisch

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Master Composer ist ein Musikeditor und Musikbearbeitungsprogramm, das im Jahr 1983 von Paul Kleimeyer entwickelt und durch Access Software für den C64 vertrieben wurde. Dadurch war der Master Composer in den USA Anfang der 1980er Jahre sehr populär mit der Erzeugung von Computermusik für C64-Spielen.

Das geniale am Master Composer war, dass sich die Lieder leicht zu BASIC- und Maschinenspracheprogrammen hinzufügen ließen und im Hintergrund per Interrupt liefen. Die Abspielroutine war im Hauptspeicher verschiebbar.

Ein Lied konnte aus 127 Takten mit bis zu 16 Noten bestehen. Optisch werden Lieder als traditionelle Notation auf einer Klavierrolle angezeigt, wobei jede Stimme ihre eigene Farbe hat. (Der Master Composer weist Ähnlichkeiten mit dem später erschienen "AdLib Visual Composer" für den PC auf!)[1]

Einen kleinen Schönheitsfehler gibt es: Es passiert mitunter, dass nach der letzten Seite ein Lied mit einem abklingenden Brummen endet.

Erst im Jahr 1986 gewann der in den USA erschienene SIDplayer, der in der Computerzeitschrift "Compute!" erschienen ist, für die Erzeugung von Computermusik mehr Beliebtheit. Während in Deutschland ab 1987 der Soundmonitor aus der 64'er von Chris Hülsbeck sehr populär wurde.

Lieferumfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der 5,25"-Diskette mit dem Hauptprogramm, Demo-Musiken und Instrumenten wurde ein 60-seitiges umfangreiches Handbuch im Softwarekarton mitgeliefert.

Die Original-Diskette ist Kopiergeschützt!


Programmstart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eigenschaften des "Master Composer" im Händler-Demo...

Nach dem Start des Programms, kann man entscheiden (Aufruf mit der entsprechenden Ziffer-Taste):

  1. Den Master Composer zu starten. Es wird danach alle Teile Hauptprogramm nachgeladen. Dies dauert etwa 90 Sekunden.
  2. Den Demo-Modus aufrufen (alle Demos sind Endlos-Demonstration in einer Schleife), dort kann man aufrufen:
  1. Song Library Demonstration (dazu muss die Diskette eingelegt bleiben!)
  1. Space  : Innerhalb von 10 Sekunden kann das zu ladende Lied übersprungen werden.
  2. Q  : Abbruch des spielenden Songs.
  1. Dealer Demo, automatische Demo-Musik für Händler (Diskette kann nach dem Laden entfernt werden)


Bedienung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Noten- bzw. Notationseditor (Hauptprogramm).
Die englischsprachige Hilfeseite zum Noteneditor
  • H  : Aufruf des kompakten Hilfebildschirm in englischer Sprache (nur im Noten- und Blockeditor!)
  • I : Eingabemodus aufrufen, der aktuelle Noteneditor (Haupteditor).
  • P : Programmmodus aufrufen (extra Editor), Ende mit I .
  • T : Feinabstimmung (extra Editor), Ende mit RETURN .

Noteneditor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • F1  / F2  : Nächste / vorherige Notationsseite bzw. Notenblatt
  • F3  / F4  : Höherer / unterer
  • F5  / F6  : Kleiner / größerer
  • F7  : Notenblatt duplizieren, auf das aktuelle Notenblatt kopieren (1-127)
  • M : Aktuelles Notenblatt auf das angegebenen Notenblatt (1-127) verschieben.
  • C : Gesamtes Lied bzw. Speicher löschen.
  • E : Aktuelles Notenblatt löschen.
  • K : Set Key Signature.
  • O  / SHIFT  + O : Eine Oktave höher oder niedriger
  • L : Abgespeichertes Lied von Diskette laden, dazu wird zunächst das Directory der Diskette angezeigt, bevor der Dateiname das zu ladenden Liedes eingegeben wird.
  • S : Lieder auf Diskette speichern, dazu wird gefragt, wie viele Notenblätter abgespeichert werden sollen, bevor der Dateiname eingegeben wird.
  • * : Abspielen der aktuellen Notenseite.
  • <- : Move Cursor to the left.
  • 1 , 2 , 3 : Eintrag der Note für Stimme 1-3.
  • 4 , 5 , 6 : Eintrag einer Pause für für Stimme 1-3.
  • + : Notationsvorzeichen: Enter a sharp
  • - : Notationsvorzeichen: Enter a flat
  • Pfund : Natürliche Note
  • DEL : Note löschen

Programmmodus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Block-Editor bzw. Programmmodus.
Die englischsprachige Hilfeseite zum Block-Editor
Die Darstellung bei dem Abspielen eines Blocks

Block-Editor:

  • F1  / F2 : Nächster oder vorheriger Block.
  • F3 : Change Heading
  • F4 : Audition Mode (abspielen des aktuellen Blocks)
  • F5 : Change Paging
  • F7 : Duplicate Block
  • F8 : Play Composition (Extra Seite)
    • 1 , 2 , 3 : Nur Stimme 1, 2 oder 3 abspielen.
    • SPACE : Absspielen anhalten, zurück zum Programmmodus-Editor.
  • W  - Wellenform setzen: Triangle/Dreieck (F1), Sawtooth/Sägezahn (F3), Pulse/Rechteck (F5) mit Eingabe von 0-100%, Noise/Rauschen (F7)
  • A  - Attack setzen, danach drücken der Stimme bzw. Zifferntaste 1 bis 3 und erhöhen (F1) oder reduzieren (F3); siehe hierzu auch den Artikel ADSR.
  • D  - Decay setzen, danach drücken der Stimme bzw. Zifferntaste 1 bis 3 und erhöhen (F1) oder reduzieren (F3).
  • S  - Sustain setzen, danach drücken der Stimme bzw. Zifferntaste 1 bis 3 und erhöhen (F1) oder reduzieren (F3).
  • R  - Release setzen, danach drücken der Stimme bzw. Zifferntaste 1 bis 3 und erhöhen (F1) oder reduzieren (F3).
  • SHIFT  + S  SNY (ON/OFF), danach drücken der Stimme bzw. Zifferntaste 1 bis 3.
  • SHIFT  + R : Ring (ON/OFF), danach drücken der Stimme bzw. Zifferntaste 1 bis 3.
  • SHIFT  + O : Off-3 (YES/NO)
  • SHIFT  + T : Tempo (15-2000); Eingabe des Zahlenwertes
  • SHIFT  + V : Volume bzw. Lautstärke (0-15) erhöhen (F1) oder reduzieren (F3)
  • CTRL  + D : Ausdruck auf angeschlossenen Drucker
  • F : Filters / Filtereinstellungen aktivieren (gefolgt von Taste)
    • T : Filter Type: High-Pass (F1), Low-Pass (F3), Band-Pass (F5), Notch (F7)
    • C : Cutoff in Hz (100-11999)
    • R : Resonance
  • B : Aktuellen Block auf beliebigen Block (1-64) verschieben.
  • C : Alle Blöcke schließen (mit Sicherheitsabfrage Y/N)
  • O : Alle Blöcke öffnen (mit Sicherheitsabfrage Y/N)
  • V : Instrument bzw. Stimme abspeichern oder laden (Save oder Load), Angabe der Stimme 1 bis 3 und Dateiname des Instruments.
  • @ : Alle Blöcke ändern.
  • * : Block abspielen.
  • RETURN : Zurück zum Programmmode-Editor.

Feinabstimmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Feinabstimmungsbildschirm...

Hier gibt es keine Hilfeseite!

  • F1 : Tonhöhe erhöhen (Raise Pitch; bis max. 27)
  • F3 : Tonhöhe erniedrigen (Lower Pitch; bis min. -27)
  • SPACE : Same Pitch (spielt den Klang der Note einmalig ab)
  • F5 : Kein Nachhall (No Sustain).
  • F6 : Langer Nachhall (High Sustain).
  • F7 : Aufsteigende Notenleiter abspielen.
  • F8 : Absteigenden Notenleiter abspielen.
  • RETURN : Zurück zum Noteneditor. Dabei wird die Notentabelle neu angelegt.


Bibliotheken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Demo-Lieder (in englischer Schreibweise) werden auf der Diskette mitgeliefert:

  • Bill Bailey
  • Maple Leaf Rag
  • Fur Elise (dt. Für Elise)
  • Donna Summer
  • Entertainer
  • Brandenburg1
  • Brandenburg2

Das Dateiformat für ein Lied des Master Composer ist "DATEINAME.C", wobei ein Dateiname min. aus 1 und nur max. aus 14 Zeichen bestehen darf.

Instrumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Stimmen (Voices) bzw. Instrumente (als englische Dateinamen) sind schon vordefiniert. Diese sind als sequentiellen Datei (SEQ) abgespeichert:

  • Piano (dt. Klavier)
  • Flute (dt. Flöte)
  • Tuba
  • Trombone (dt. Posaune)
  • Trumpet (dt. Trompete)
  • French Horn (dt. Waldhorn)
  • Organ (dt. Orgel)
  • Banjo
  • Violin (dt. Geige)
  • Oboe
  • Clarinet (dt. Klarinette)

Tipps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einbindung der Musikkomposition in eigenen BASIC-Programmen erfolgt entweder durch Nachladen mit LOAD"Dateiname",8,1 und einem SYS-Befehl (SYS 30120) oder durch Anhängen (Linken) am Programmende an das eigentliche Programm.

Computermusiker (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Musiker oder Unternehmen, die Computermusik für Spiele schrieben oder komponierten, verwendeten den Master Composer:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Quellen