Manfred Trenz

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Manfred Trenz
Manfred Trenz
Name Manfred Trenz
Pseudonym The Master
Nationalität Deutschland
Branche
  • Spiele-Designer
  • Programmierer
  • Grafiker
Firmen / Gruppen
Informationen


Manfred Trenz ist einer der bekanntesten deutschen Spieleentwickler. Er ist verantwortlich für die Turrican Reihe, R-Type, Katakis sowie The Great Giana Sisters.


1984 lernte er bei einem Freund den VC20 kennen, wo er eigene Grafiken erstellte. Kurze Zeit später begann er, auf seinem eigenen C64, eigene kleine Programme in Basic zu programmieren. Da BASIC auf dem C64 langsam und nicht gerade leistungsstark war, begann er damit Assemblersprache zu lernen. Auch auf dem C64 zeichnete er Grafiken, die ihm später halfen, in der Spieleindustrie Fuß zu fassen. Bei einem Grafikwettbewerb der Zeitschrift 64'er reichte er mehrere Bilder ein und erreichte den dritten Platz.

Rainbow Arts meldete sich wenig später, und Trenz arbeitete zuerst als freier Mitarbeiter. 1987 wurde er schließlich fest eingestellt.

Die Legende, dass der Name Turrican von einem italienischen Restaurant Turricano herrührt, ist falsch! Trenz hatte den Namen Turricano in einem Düsseldorfer Telefonbuch entdeckt. Die Restaurant-Legende trifft jedoch auf Katakis zu – allerdings ist Katakis kein italienischer, sondern ein griechischer Name.

Trenz' Lieblingsgetränk ist Kaffee, sein Lieblingsfilm Starship Troopers. Musikalisch ist ihm alles bis auf Soul und Blues genehm.

In Turrican war neben einer Nachricht an potentielle Cracker auch die Telefonnummer von Rainbow Arts versteckt.

Als auf einer Computerspielemesse in Köln 900 Exemplare der Turrican II-Demo verteilt wurden, gab es ein derartiges Getümmel, dass zwei Menschen verletzt wurden.

Das Titelbild von Turrican ist abgekupfert von dem Cover der Manowar-CD Kings Of Metal.

Ursprünglich sollte der Name Giana im Spiel The Great Giana Sisters mit Doppel-N geschrieben werden (Gianna), was auf Level-Screenshots von Vorabversionen des Spiels in diversen Spieletest-Magazinen zu sehen ist (Power Play 2/87, Happy Computer 3/88). Nachträglich wurde der Name dann in Giana (nur ein N) geändert. Lediglich im Scrollenden Startbildschirm wurde weiterhin der alte Name verwendet.

Trenz' erstes eigenes Projekt war das Spiel The Great Giana Sisters, welches fast eine 1-zu-1-Kopie von Nintendos Super Mario war. Das Spiel musste nach wenigen Wochen vom Markt genommen werden, da Nintendo erfolgreich Rainbow Arts verklagt hatte. Dadurch avancierte The Great Giana Sisters zu einem der erfolgreichsten Titel für den C64, da sich das Spiel durch Raubkopien stark verbreitete.

Nicht nur die gerichtliche Auseinandersetzung mit Nintendo bescherte dem Spiel einen großen Erfolg sondern auch die gute Spielbarkeit. Das Spiel hatte eine einfache Steuerung, ein durchdachtes Leveldesign und die Musik von Chris Hülsbeck. Manfred Trenz überwachte bei diesem Spiel die Grafik sowie das Spiel- und Leveldesign.

Nach The Great Giana Sisters begann Trenz bei Rainbow Arts sein zweites Projekt Katakis. Angeregt durch die Sidescroller R-Type, Nemesis und Darius wurde mit Katakis ein Sidescroller entwickelt, der seine Konkurrenz förmlich in den Schatten stellte. Activision, die R-Type auf anderen Systemen veröffentlicht hatten, fanden, dass Katakis viel zu sehr nach R-Type aussah. Da weder Rainbow Arts noch Activision an einer gerichtlichen Auseinandersetzung Interesse hatten, einigte man sich auf einen Kompromiss. Rainbow Arts sollte die Umsetzung von R-Type für den C64 programmieren, für die ebenfalls Manfred Trenz verantwortlich zeichnete.

Wieder beeinflusst von der Konkurrenz wie Metroid und Hawkeye, entwickelte Trenz einen weiteren Sidescroller. Der Shooter Turrican sollte Hawkeye auf jeden Fall toppen. 1990 erschien Turrican, und die Fachwelt sowie die Spieler, waren begeistert. Mit 8-Wege-Scrolling, Parallax Scrolling, Unmengen an Extras, gewaltige Waffen und gigantische Level, die für damalige Verhältnisse unglaublich groß waren, hatte Trenz einen grandiosen Wurf gelandet. Die Level waren 1200 Bildschirme groß, in denen es viel zu erkunden und zu entdecken gab, sowie die großen Endgegner, die aus mehreren Sprites bestanden. Ein derart detailliertes und technisch ausgereiftes Spiel hatte es auf dem C64 bisher nicht gegeben. 1991 folgte schon der Nachfolger Turrican II.

Der C64 war die Hauptplattform für Turrican II, für die ebenfalls Manfred Trenz verantwortlich war. Factor 5 programmierte die Umsetzung für den Amiga. Um Turrican zu toppen, baute Trenz in Turrican II noch Shoot'em'up Level ein, während Turrican I "nur" ein Shooter war.

Während Super Turrican für das SNES entwickelt wurde, arbeitete Trenz an Enforcer, unter dem Pseudonym The Master, das sein letztes C64 Spiel wurde. Obwohl Enforcer technisch ebenfalls sehr eindrucksvoll war, erreichte Trenz damit nicht den Erfolg von Turrican, wohl weil es nicht von Rainbow Arts sondern von Double Density, einem Diskettenmagazin, veröffentlicht wurde.

Danach arbeitete er an Rendering Ranger, für das SNES, welches seinen Weg 1995 leider nur auf japanische Konsolen schaffte.

Im Dezember 1999 sollte Turrican 3D für PC erscheinen. Eindrucksvolle Screenshots wurden von Spielezeitschriften veröffentlicht. Selbst die Systemvorraussetzungen wurden veröffentlicht. Ein PC mit 330Mhz, 32Mb RAM und Windows 95/98/NT musste es sein. Bei der Entwicklung war das Unternehmen AllVision beteiligt, ein Architektur-Unternehmen, von dem sich Trenz eine architektonische atemberaubende Spielewelt erhoffte. Leider wurde die Entwicklung 2000 eingestellt. Der Grund dafür ist nicht bekannt. Trenz äußerte sich scheinbar dahingehend, dass AllVision geldgierig war, was wohl der Grund für das Zerwürfnis war. Andere wissen, dass die Selbstüberschätzung der (des) Programmierer(s) eine für THQ nicht mehr zu akzeptierende Verzögerung in der Fertigstellung ergab, so dass AllVision damit vertragsgemäß gezwungen wurde, enorme Entschädigungszahlungen an THQ zu zahlen, und damit Insolvenz anmeldete.


Nach dem Scheitern von Turrican 3D erschienen zwei Konsolenumsetzungen von Trenz: Micro Machines V3 für den Gameboy Color, im Jahr 2000, und CT Special Forces für die Playstation, im Jahr 2003. An seine Erfolge auf dem C64 konnte Trenz nicht mehr anknüpfen. Zwischenzeitlich entwickelte er bei der Firma Similis in Oberhausen. Im Jahr 2004 gründete er, im Zusammenschluss mit Smash Designs, die Firma Denaris Entertainment Software. Dort entwickelt man Videospiele für die Handhelds Nintendo DS und 3DS.


Spielographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Animation aus "The Great Giana Sisters" (1987).
Levels aus "Turrican" (1990).
Szenen aus "Enforcer" (1992).
C64


Andere Systeme
  • Super Turrican (NES, 1992)
  • Rendering Ranger (erschien nur in Japan auf dem SNES, früherer Projektname war Targa, 1995)
  • Turrican 3D (PC, wurde nie fertiggestellt)
  • Micro Machines V3 (Konvertierung des Playstation- und PC-Spiels auf den GameBoy Color, 2000)
  • Katakis 3D (GameBoy Color, entwickelt ca. 2001, fertiggestellt,wurde nicht veröffentlicht)
  • Moorhuhn Kart (Konvertierung des PC-Spiels auf die PlayStation, 2002)
  • CT Special Forces (Konvertierung des Game Boy Advance-Spiels auf die PlayStation, 2003)
  • RTL Skispringen 2004 (diverse Mobiltelefone, 2004)
  • Crazy Frog Racer (Game Boy Advance, 2005)
  • Meine Tierpension (Game Boy Advance, 2005)
  • Meine Tierpension (Konvertierung des PC-Spiels auf den Nintendo DS, 2006)
  • Meine Tierarztpraxis (Konvertierung des PC-Spiels auf den Game Boy Advance und Ninteo DS, 2006)
  • Dragon's Rock - Drachenfels (Game Boy Advance, 2006)
  • Pferd & Pony - Mein Gestüt (Game Boy Advance, 2006)
  • Meine Tierpension 2 (Konvertierung des PC-Spiels auf den Nintendo DS, 2007)
  • WinneToons - Die Legende vom Schatz im Silbersee (Nintendo DS, 2007)
  • Meine Tierarztpraxis - Einsatz auf dem Land (Nintendo DS, 2007)
  • Ankh: Der Fluch des Skarabäenkönigs (Konvertierung auf Nintendo DS, 2008)
  • Germany's Next Topmodel (Konvertierung auf Nintendo DS, 2008)
  • Wickie und die Starken Männer (Nintendo DS, 2009)
  • Mein Gestüt: Ein Leben für die Pferde (Konvertierung auf Nintendo DS, 2009)


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Manfred Trenz