Amstrad
Amstrad | ||
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Gründungsdatum | 1968 | |
Unternehmenssitz | Essex, Großbritannien | |
Firmenleitung | Alan Sugar (1968-2007) | |
Branche | Video- und Computerspiele | |
Website | http://www.amstrad.com |
Amstrad ist eine Firma, die heutzutage hauptsächlich Empfängerboxen für die Sky Sendergruppe produziert und auch zur britischen Sky Sendergruppe gehört. Die deutsche Niederlassung wurde 1999 von der Metabox AG aufgekauft. In den späten 1980er Jahren produzierte Amstrad die in Europa überaus erfolgreiche CPC Computerreihe.
Firmengeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Amstrad wurde von 1968 von Alan Sugar gegründet. Der Name steht für Alan Michael Sugar Trading. Anfangs bestand das Angebot hauptsächlich aus günstiger Unterhaltungselektronik wie TV-Geräten oder Autokassettenradios. Das Sortiment wurde schnell um Audioverstärker und Empfangsgeräte erweitert. 1980 wurde das Unternehmen an der Londoner Börse gelistet und konnte Anfang der 1980er Jahre seinen Wert jährlich verdoppeln. Dies schaffte die Voraussetzungen, um in den Computermarkt einzusteigen.
CPC und Joyce[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1984 veröffentlichte Amstrad den CPC in Großbritannien, Neuseeland, Australien und Europa, und trat somit in den umkämpften Markt der 8-Bit Heimcomputer ein. In Deutschland wurde diese Serie von der Schneider Computer Division - eine Abteilung der "Schneider Rundfunkwerken" aus Türkheim - in Lizenz gefertigt und wurde deshalb dort auch als Schneider Personal Computer vertrieben. Obwohl der CPC sehr spät auf den Markt kam konnte er sich sehr gut etablieren. Die Zeitschrift CHIP wählte ihn 1985 sogar zum Computer des Jahres. Im selben Jahr kam der Amstrad PCW auf den Markt. Dabei handelte es sich um einen Bürocomputer der für professionelle Anwender gedacht war und mit CP/M betrieben wurde. In Deutschland erhielt das Gerät den Namen von Sugars Sekretärin Mrs. Joyce: Schneider Joyce. Bis 1996 wurde diese Serie fortgeführt.
Das Betriebssysteme beider Computer wurde von der Firma Locomotive Software produziert. Eine komplette Textverarbeitung, mit dem Namen Locoscript, wurde für den Joyce entwickelt. Diese Textverarbeitung dürfte wohl auch auf 90% aller Joyce eingesetzt worden sein. Locomotive Software war daher für den Erfolg beider Systeme maßgeblich verantwortlich.
Amsoft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um beide Systeme mit Software zu versorgen, wurde die Firma Amsoft gegründet. Deren Aufgabe bestand keineswegs darin, Software für den CPC zu produzieren, sondern dafür zu sorgen, dass rechtzeitig eine Softwarebibliothek für den CPC vorhanden war. Diese Softwarebibliothek umfasste jegliche Arten von Software, angefangen von Spielen über Lernprogramme bis hin zur Textverarbeitung. Eingekauft wurde die Software meist von kleinen Softwarehäusern. Ab dem Verkaufsstart des CPC bis 1989 veröffentlichte Amsoft Software für den CPC, den Joyce und ab 1986 auch für Sinclair Computer. Der erste Kontakt mit Software auf einem CPC war meist ein Amsoft Produkt, denn einem neuen Gerät waren in der Regel mehrere Titel beigelegt.
Sinclair[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 07. April 1986 veröffentliche Amstrad eine Pressemitteilung das man den Konkurrenten Sinclair Research übernommen hatte. Der Kaufpreis betrug 5 Millionen Pfund und beinhaltete die Rechte an der erfolgreichen ZX Spectrum Serie sowie einen hohen Lagerbestand an unverkauften Sinclair QL und Spectrum Computern. Alleine mit dem Verkauf der Lagerbestände nahm Amstrad über 5 Millionen Pfund ein. Amstrad ließ die Entwicklung vorrantreiben und veröffentlichte neue Spectrum Modelle. Während der erfolgreichsten Zeit war Amstrad über eine Milliarde Pfund wert.
Der Niedergang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit dem anhaltenden Erfolg von IBM kompatiblen PCs vertrieb Amstrad eigene MS-DOS PCs. Mit dem Modell PC-1512 soll Amstrad in Europa sogar einen Marktanteil von 25% erreicht haben. 1988 veröffentliche Amstrad den PPC512 und PPC640. Dabei handelte es sich um einen tragbaren PC. Ende der 1980er Jahre erschienen noch einige Modelle mit denen man die Marke Sinclair, nach dem Ende der Spectrum Reihe, am Markt platzieren wollte, was jedoch nicht gelang. Alan Sugar machte für den fehlenden Erfolg Computerteile verantwortlich die Amstrad eingekauft und in ihre Produkte verbaut hatte. Dies begann mit der Amstrad PC2000 Serie, welche einen Standard-Controller besaß, welcher jedoch nicht richtig funktionieren wollte. Der wahre Hintergrund war jedoch, dass Amstrad Computer nicht zeitgemäß war und auch kein besonders gutes Preis Leistungsverhältnis bot.
Um wieder in die Gewinnzone zu fahren, verkündete Amstrad dass Computer viel zu billig wären und das Amstrad die Preise anheben werden würde. Amstrad hoffte darauf das der gesamte Markt diesem Beispiel folgen würde. Die Konkurrenz folgte diesem Beispiel jedoch nicht und half Amstrad somit sich selbst aus dem Markt zu drücken. Gegen Ende der Amstrad PCs übernahm Amstrad noch den PC Hersteller Viglen, der sich so lange halten konnte bis der Konzern wieder einmal umstrukturiert wurde.
In den frühen 90ern versuchte sich Amstrad verstärkt mit portablen Computern zu profilieren. 1990 erschienen noch ein kompaktes CPC Modell sowie eine Videospielekonsole die auf dem CPC basierte. Beide Systeme waren kaum erfolgreich. Gegen die erfolgreichen 16Bit Konsolen von Nintendo und Sega konnte man mit einer 8Bit Konsole nicht konkurieren. Mit Sega entschied man sich den Amstrad Mega PC zu entwickeln. Dabei handelte es sich um einen IBM Kompatiblen PC der mit einem Sega Mega Drive ausgestattet war. Mit dem PenPad versuchte man einen PDA am Markt zu etablieren der allerdings ebenfalls wenig erfolgreich war.
Jüngste Entwicklungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch den nachlassenden Erfolg der eigenen Computersysteme wandte sich Amstrad anderen Geschäftsfeldern zu. Amstrad übernahm mehrere Telekommunikationsfirmen und produzierte als einer der ersten Hersteller Set Top Boxen für die Sky Sendergruppe. 1997 wurde Amstrad in Viglen und Betacom gespalten. Betacom PLC wurde später in Amstrad PLC umbenannt. Im neuen Jahrtausend konzentrierte sich Amstrad PLC hauptsächlich auf Unterhaltungselektronic wie VHS Videorekorder und DVD Player. Mit dem E-m@iler versuchte Amstrad ein innovatives Gerät am Markt zu platzieren das jedoch niemand haben wollte. Dabei handelte es sich um ein Telefon mit dem man auch Emails verschicken konnte. 2007 wurde Amstrad von der Sky Sendergruppe übernommen. Im Juli 2008 gab Amstrad bekannt, dass Sir Alan Sugar sein Amt niedergelegt hat.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wikipedia: Amstrad |