Schneider Computer Division

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disambig 30px.png Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Firma Schneider. Der Videospiel-Redakteur ist unter Boris Schneider aufgeführt.
Schneider Computer Division
Logo der Computersparte von Schneider
Gründungsdatum 1984
Firmenschließung 2002
Unternehmenssitz Türkheim
Branche Hardware, Unterhaltungselektronik


Die Schneider Computer Division war ein auf Computertechnik spezialisierter Teilbereich der Firma Schneider Rundfunkwerke AG (kurz: Schneider) in Türkheim/Bayern. Von 1984 bis zur Insolvenz im Jahr 2002 wurden hier teils in Lizenz Computersysteme entwickelt und gefertigt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Firma Schneider wurde 1889 vom Unternehmer Felix Schneider zunächst als Hersteller für Maschinen und Zubehör für die Holzindustrie gegründet. Im weiteren Verlauf der Firmengeschichte wechselte das Unternehmen mehrmals den Namen, bis es sich schließlich 1965 auf Unterhaltungselektronik spezialisierte und zur Schneider Rundfunkwerke AG umfirmiert wurde. Auf die Entwicklung und Produktion von Plattenspielern und Audio-Racks folgten in den 1970er-Jahren Stereoanlagen und andere HiFi-Geräte. Anfang der 1980er-Jahre wurde die Produktion auf TV-Geräte ausgeweitet. Ab 1984 wurde als Lizenznehmer der Firma Amstrad mit der Entwicklung und Herstellung von Computern und Zubehör begonnen.

Schneider Computer Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang 1984 suchte der britische Unterhaltungselektronik-Konzern Amstrad einen Vertriebspartner für seine aktuellen Computerprodukte. Amstrad beabsichtigte, mit einer neuen Familie von Heim- und Bürocomputern auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. Um der etablierten Konkurrenz von Firmen wie Atari, Sinclair oder Commodore erfolgreich entgegentreten zu können, war man auf strategische Partnerschaften in anderen europäischen Ländern angewiesen, in denen man keine eigene Infrastruktur unterhielt. In Deutschland übernahm diese Rolle fortan die Firma Schneider, wofür unter der Bezeichnung Schneider Computer Division extra eine eigene Computersparte gegründet wurde. Die Kooperation ging so weit, dass die bei Schneider in Lizenz gefertigten Amstrad-Computer sogar unter eigenem Label verkauft werden durften. Erstes und erfolgreichstes Modell dieser neuen Computerfamilie war der Schneider CPC464, welcher bis auf die Tastatur fast identisch zum neuen Amstrad CPC464 war. Dieser wurde als direkte Konkurrenz zum C64 auf den Markt gebracht und fand schnell große Verbreitung. Der CPC464 wurde 1985 zum Computer des Jahres gewählt.
Weitere Produkte waren später die CPC-Weiterentwicklungen 664 und 6128, sowie das Textverarbeitungssystem Joyce.
Nachdem Amstrad begonnen hatte, auch IBM-kompatible PCs herzustellen, wurden auch diese unter Schneider-Label als PC1512 bzw. PC1640 vertrieben. Auch stellte Schneider eigene PC-Computersysteme unter den Label Schneider Euro PC mit eingebauten 3,5"-Diskettenlaufwerk her, die den Modellen CPC664 und CPC6128 sehr ähnelten.
Nachdem sich Schneider und Amstrad nach einigen sehr erfolgreichen gemeinsamen Jahren nicht über eine Ausweitung des Vertriebs auf Haushaltswaren wie Kühlschränke u.ä. einigen konnten, wurde die Kooperation beider Unternehmen Ende der 1980er-Jahre beendet.

Das Ende von Schneider[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beendigung der Zusammenarbeit mit Amstrad versuchte Schneider noch einige Zeit lang, sich mit eigenen Computerprodukten, allesamt IBM-kompatible PC-Derivate, über Wasser zu halten. Auf Dauer war das relativ kleine deutsche Unternehmen jedoch der internationalen Konkurrenz aus Fernost auf dem Elektroniksektor nicht gewachsen. Sowohl die Computersparte, als auch die restlichen Unternehmensteile schrieben zunehmend rote Zahlen. Im Jahr 2002 gingen die Schneider Rundfunkwerke schließlich in die Insolvenz. Im weiteren Verlauf des Insolvenzverfahrens wurde die Firma letztendlich an den chinesischen Elektronikkonzern TCL verkauft, der das Türkheimer Werk noch einige Zeit unter eigenem Namen weiterbetrieb. Nach der Fusion von TCL mit Thomson im Jahr 2004 wurde jedoch die endgültige Produktionseinstellung bekanntgegeben. 2005 wurden die letzten 120 Mitarbeiter entlassen und das Werk geschlossen.

Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Schneider Computer Division