PROLOG 64
PROLOG 64 | |
---|---|
Entwickler | Dr. Berthold Daum |
Verleger | Brainware |
Release | 1986 |
Lizenz | Vollversion |
Plattform(en) | C64 |
Genre | Entwicklungssystem für Prolog |
Steuerung | |
Medien | |
Sprache(n) | Programm: Handbuch: |
Information | Version 1.2 |
Der Begriff PROLOG ist eine Abkürzung aus der französischen Sprache und bedeutet PROgrammieren in LOGik. Prolog wurde Anfang der 1970er Jahre von Alain Colmerauer und Philippe Roussel entwickelt. Danach entstanden verschiedene Dialekte von Prolog. 1981 erschien das Buch "Programming in PROLOG" [1] von Clocksin und Mellish. Darin wird ein sogenanntes Kern-PROLOG ("Edinburgh"-Standard) definiert.
Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Herausgeber und Vertrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nicht mehr existent:
BRAINWARE Gesellschaft für Artificial Intelligence Systementwicklung und -beratung mbH
Kirchgasse 24
6200 Wiesbaden
Programmierer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dr. Berthold Daum
Vorgängerprogramme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
PROLOG 64 ist die erste PROLOG-Implementierung für Commodore C64.
Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lieferumfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Entwicklungssystem ist auf einer Diskette gespeichert. Im A5-Ringordner findet sich das 98-seitige Handbuch.
Inhaltsverzeichnis der Diskette:
0 "prolog 64 v1.2 " v2 2a 9 "prolog" prg Lader PROLOG-System 8 "demoboot" prg spezieller Lader für Demo-Programm 3 "s to p" prg Umsetzer sequentielle Datei in Programmdatei 49 "p" prg PROLOG-Interpreter 2 "sprites" seq Spritedefinitionen für Demo-Programm 15 "clean" prg Expertensystem für Fleckentfernung (Beispielanwendung von ’minishell’) 19 "corrector" prg Korrigierhilfe für PROLOG-Programme 19 "demo" prg Bibliothek für Demo-Programm 25 "editor" prg syntaktischer Editor für PROLOG 20 "files" prg Beispiel für Dateiverarbeitung 3 "gener" prg Bibliothek mit gensys und findall 5 "grammar" prg Bibliothek mit Grammatikregeln 10 "graphics" prg Bibliothek mit graphischen Routinen 7 "inout" prg Bibliothek mit komfortablen Ein- und Ausgaberoutinen 8 "libs" prg Hilfe für Bibliothekbenutzung 17 "logic" prg Bibliothek mit Übersetzer von Prädikatenlogik in Klauselform 23 "logiplan" prg Netzplantechnik 10 "mapping" prg Bibliothek mit maplist, applist und sort 16 "math" prg Bibliothek mit verschiedenen mathematischen Programmen 20 "minishell" prg Shell für Expertensysteme 8 "music" prg Bibliothek mit Musikroutinen 9 "project" prg Beispiel für Netzplantechnik 13 "search" prg Bibliothek mit verschiedenen Suchverfahren 6 "set" prg Bibliothek mit Mengenoperationen 7 "tcogrammar" prg Bibliothek mit Precompiler für Grammatikregeln 3 "liesmich" prg Info zur Version 1.2 von PROLOG 64 18 "asm.docu" prg Info zum Aufruf von Assemblerunterprogrammen aus PROLOG heraus 7 "asm.example" prg ein Beispielprogramm dazu 300 blocks free.
Hardwareanforderung und -unterstützung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Minimum:
Arbeitsweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hierzu gibt das Handbuch folgende Auskunft:
"Die Einsatzmöglichkeiten von PROLOG liegen weniger auf dem Gebiet der numerischen Datenverarbeitung, sondern dort, wo Symbole verarbeitet werden:
- Verarbeitung natürlicher Sprache, Übersetzer, Gesprächsführung
- Expertensysteme
- Formelbearbeitung z.B. Bildung des Differentialquotienten, Vereinfachung von Formeln, Verarbeitung biochemischer Formeln
- mathematische Logik und automatisches Beweisen
- relationale Datenbanken
- Wissensbasen
- Rapid Prototyping (Spezifikation eines Programmes erfolgt in PROLOG und kann gleich getestet werden, dann Programmierung in konventioneller Sprache)
- intelligente Spiele
- Bildverarbeitung (Szenenanalyse)
PROLOG arbeitet in vollkommen anderer Weise als herkömmliche Programmiersprachen. Herkömmliche Programmiersprachen arbeiten prozedural, d.h. der Programmierer bestimmt die Reihenfolge der Computeroperationen mittels der Programmbefehle.
Ganz anders in PROLOG. Hier werden nicht Programmabläufe festgelegt, sondern es werden Sachverhalte beschrieben. Dies geschieht mit einfachen Wenn-dann-Regeln und mit Fakten. Ein PROLOG-Programm gleicht deshalb mehr einer ungeordneten Ansammlung von Wissen als einem Programm."
Allgemeine Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Integerzahlenbereich 0 - 8191
- Maximale Länge von Namen für Atome und Variablen: 123
- Bis zu 112 verschiedene Variablennamen möglich.
- Bis zu 15 verschiedene Variablen innerhalb einer Regel
- Prädikate mit 1 bis 15 Argumenten.
- PROLOG-Datenspeicher: 8 kB
- PROLOG-Stack bis 34 kB
- Maximale Eingabelänge einer Struktur: 1000 Zeichen
- Maximale Länge einer eingegebenen Liste: 63 Elemente.
- Gleichzeitig geöffnete Floppydateien: maximal 3.
Speicheraufteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
$0000-$07ff Systembereich $0800-$5bff PROLOG-Stack $5c00-$91ff Stack Erweiterung (nicht bei Grafik) $5c00-$5fff Grafik Farb-RAM $6000-$8015 Grafik RAM $9200-$95ff RAM für Garbage Collection $9600-$99ff Eingabepuffer $9a00-$9a8f Klangregister $9a90-$9fff Platz für EPSON-Interface, bzw. für RS232 Puffer. $a000-$cfff PROLOG-Interpreter (unter BASIC) $e000-$fff6 PROLOG-Datenspeicher (unter Betriebssystem).
Bibliotheken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Folgende Beispielbibliotheken werden mitgeliefert:
- Mathematische Problemlösungen
- Mengenlehre
- Suchverfahren, Netzplantechnik
- Prädikatenlogik
- Grammatik natürliche Sprache
- Grafikbaukasten
- Musikprogramme
- Minishell - Expertensystem
Dokumentation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Dokumentation von PROLOG 64 ist in deutscher Sprache und umfasst:
- Bedienungsanleitung
- Funktionsbeschreibung
- Kurztutorium
- Auflistung der Bibliotheken
Code-Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Demo
Laden und starten von "DEMOBOOT" lädt den Interpreter nach und startet die Demo:
LOAD "DEMOBOOT",8 RUN
Nach Eingabe von
consult demo, topdemo.
startet eine selbstablaufende Demonstration der Fähigkeiten des Prolog-Interpreters, falls dieser bereits geladen war:
Alternativen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- E-Prolog für CP/M
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Homepage des Autors
- Thema: Prolog 64 auf Forum64.de