Kampf um Thurn

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Kampf um Thurn
Titelbild vom Spiel
Spiel Nr. 631
Bewertung 7.33 Punkte bei 9 Stimmen
Entwickler Markus Pfingstner
Firma Taurus
Verleger CP Verlag
Release 1995
Plattform(en) C64
Genre Strategie, War
Spielmodi Einzelspieler
bis zu 4 Spieler (abwechselnd)
Steuerung Icon Port2.pngIcon joystick.png
Medien Icon disk525.png
Sprache Sprache:deutsch, Sprache:englisch
Information veröffentlicht in Magic Disk 64 11/1995
inoffizielle Sprache:englisch Titel:
  • Fight for Thurn
  • Battle for/of Thurn


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgangslage: Die Insel Thurn ist fast komplett von Barbaren besetzt, vier Spieler kämpfen um die Herrschaft.

Thurn ist eine von Barbaren geplagte und von Chaos beherrschte Insel irgendwann im Mittelalter, auf der vier Spieler um die Herrschaft kämpfen, um endlich die Ordnung wiederherzustellen, indem sie Geld einnehmen, davon Truppen kaufen und für noch mehr Chaos und Verderben sorgen... Wenn das dem geneigten Leser bekannt vorkommt, ist das kein Zufall; tatsächlich kann man Kampf um Thurn eindeutig als Defender of the Crown-"Multiplayer-Redux"-Variante bezeichnen, die allerdings nahezu bis zum Brettspiel Risiko abgespeckt wurde.

Von den vier Spielern können theoretisch alle durch Menschen im Hot-Seat-Modus gespielt werden, wobei der Joystick herumgereicht werden muss. Eine typische Runde ist schnell erklärt. Zunächst werden gegebenenfalls Meanwhiles (Zufallsereignisse) abgearbeitet, dann erhält man sein Einkommen und steht vor der Qual der Wahl, ob man entweder Truppen kaufen oder(!) bewegen will, wobei letzteres meistens in kriegerischer Absicht geschieht. Dass man sich zwischen Kauf und Aktion entscheiden muss, erinnert erneut an das Vorbild aus dem Hause Cinemaware. Wesentliche Unterschiede zu Defender of the Crown bestehen darin, dass es keine verschiedenen Truppengattungen, keine Festungen, keine Belagerung und keine Minigames gibt. Auch gibt es kein "Heimatland" (wie die Startburg bei DoC), dessen Verlust zum sofortigen Ausscheiden führen würde. Dafür kann man doppelt so viele (also bis zu zwei) Armeen aufbauen und befehligen, also auch bis zu zweimal pro Runde angreifen.

Es kann nur EINEN geben, es wird also gekämpft, bis eine Armee ausgelöscht ist.
Beim Truppenkauf gelten beinahe so strenge Regeln wie bei Defender of the Crown



Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musik ist nicht vorhanden, dafür aber recht ansprechende HiRes-Grafiken, die aussehen, als wären sie den Thor-Comics von Stan Lee und Jack Kirby aus den 1960er Jahren entsprungen und damit recht gut zur gewollten "Finsteres Mittelalter"-Atmosphäre beitragen, allerdings schon sehr nahe am Klischeehaften. Wenn man erst einmal alle Bilder kennt, stört manchmal vor allem im Mehrspielermodus ein wenig, dass die HiRes-Grafiken bei Bedarf nachgeladen werden müssen.

Böse, aber realistisch: Der mittelalterliche Steuereintreiber presst den Bauern aus, dem weder Flehen noch Beten hilft.
Die Meanwhiles können einem todgeweihten Spieler die Rettung bringen, aber auch einen erfolgreicheren Spieler herb zurückwerfen.



Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steuerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man muss beim Bewegen der Truppen, aber auch beim Truppenkauf sehr genau die Wappen bzw. Zahlen treffen und anklicken, was manchmal etwas nervenraubend sein kann. Mit Klick auf "E" (Exit) gelangt man in der Karte aus dem jeweiligen Menu wieder heraus. Mittels Klick auf "I" erhält man (recht spärliche) Informationen über ein Gebiet.

Meanwhiles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt nur vier Meanwhiles, die jeweils einen der beiden spielentscheidenden Werte Truppen und Geld positiv oder negativ beeinflussen. Besonders am Spielbeginn kann so ein Ereignis mitunter über Sieg oder Niederlage, Rettung oder Untergang entscheiden.

  • Neue Truppen: Die Armee(n) erhalten Nachschub.
  • Barbaren-Invasion: Die Armee(n) werden dezimiert.
  • Unwetter: Das Geld (nicht wie im Text angedroht lediglich das Einkommen) wird geschmälert.
  • Mehr Steuern: Bonus aufs Einkommen.

Tipps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die sogenannte KI ist relativ leicht ausrechenbar...

Besonders wenn man allein spielt, sind "die Bösen", vertreten durch Computer-Gegner natürlich in der Überzahl. Deshalb muss man sich als Mensch seine überlegene Intelligenz zunutze machen, sehr clever spielt der Computer nämlich nicht gerade, das gilt aber für viele Risiko-KI in anderen Spielen und auf anderen Systemen gleichermaßen. Beispiel gefällig? Im Bild links versetzen wir uns in die Rolle des gelben Spielers. Obwohl das von Grau kontrollierte Land im äußersten Südosten sehr viele Steuern bringt, kann es gefahrlos angegriffen werden. Weiß hat keine Armee in der Nähe, Grau wird sich auf das zentrale Land mit der Windmühle stürzen, weil es in seiner direkten Reichweite das gewinnbringendste Land ist (weiter als ein angrenzendes Land scheint die KI nicht zu denken). Außerdem passiert es normalerweise sehr spät und überhaupt selten, dass die AI zwei Armeen einsetzt, was sie noch leichter ausrechenbar macht; wenn(!) Computergegner allerdings zwei Armeen haben, sieht man nur eine davon, was manchmal zu unangenehmen Überraschungen führen kann.

Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Trend geht früher oder später zur Zweitarmee, eine große zum kämpfen, eine kleine, um sich kampflos Gebiete zu schnappen.

Ein recht einfacher und erprobter Weg zum Ziel der Alleinherrschaft besteht darin, sich niemals auf Kämpfe einzulassen, die man verlieren könnte. Es gibt keinen Grund sich für Feigheit zu schämen, der Computer wird den Spieler auch niemals angreifen, wenn er verlieren könnte (was wiederum im Umkehrschluss erleichtert, die Stärke des Computers abzuschätzen; wenn er mich auf einem wertvollen Feld nicht angreift, obwohl seine Armee direkt neben mir steht, hat er sehr wahrscheinlich aus gutem Grund die Hosen voll und ich sollte in der nächsten Runde die gegnerische Armee angreifen, Ausnahme: Der Computer setzt aus, weil er "kauft"). Man kann mit einer noch so aussichtslos winzigen Armee die halbe Landkarte erobern, wenn man sich bloß taktisch klug verhält, also niemals in der Nähe der gegnerischen Armeen operiert oder auf einem wertvollen Feld stehen bleibt. Früher oder später bietet es sich an, eine zweite Armee aufzustellen, die bloß wenige Mann stark sein muss. Mit der Hauptstreitmacht kann man Barbaren wegmetzeln oder auch die Konfrontation mit den anderen Spielern suchen, während die zweite Miniaturarmee einfach nur blitzschnell ungeschützte Länder abgreift, um das eigene Einkommen aufzubessern und (wichtiger) das der Gegner zu schmälern. Wer das beherzigt, der dürfte nicht lange dafür brauchen, Gegner für Gegner aus dem Spiel zu nehmen.

Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die (womöglich fehlerhafte) "Hardcore"-Version verfügt über einen "unendlich Geld"-Trainer, siehe Weblinks.

Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
7.33 Punkte bei 9 Stimmen (Rang 320).
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C64Games 9 20. Januar 2013 - "top" - 4.362 downs


Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

TheRyk: "Ich mag generell Risiko-Umsetzungen für den Computer (vermutlich weil beim Brettspiel kein Mensch gegen mich spielen mag) und bin natürlich ein Fan des großen Vorbildes Defender of the Crown. Kampf um Thurn ist spielerisch deutlich simpler gestrickt und die KI ist mindestens genauso dumm wie beim Vorbild. Trotzdem macht es mir gelegentlich Spaß, wozu vielleicht gerade der simple Charakter, aber auch die düsteren Grafiken beitragen, aber auch die Meanwhiles, die selbst den erfahrenen Spieler mit etwas Pech mal zum Stirnrunzeln bringen können. Schade, dass es ein komplett stummes Spiel ist. Aber für einen Heft-Release geht es voll in Ordnung, von mir gibt es gutgemeinte 6 Punkte."

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inoffizielle englischsprachige Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offiziell ist das Spiel niemals in nichtdeutscher Sprache erschienen. Die kursierenden englischen Versionen dürften also von Fans oder Crackern übersetzt worden sein. Da deren Deutsch- und Englischkenntnisse nicht immer über die Maßen gut waren, müsste man eigentlich die meisten "English" Versionen eher "D-English" betiteln (Grammarian Alert!), aber das tut dem Spielspaß keinen Abbruch. Von ein paar Fehlern abgesehen, erscheint ausgerechnet die von der italienischen Gruppe F4CG veröffentlichte Version noch die beste englischsprachige Version zu sein - trotz leichter, aber eindeutiger italienischer Einschläge ("Barbari"). Die Titel der Übersetzung variieren entsprechend auch leicht, es gibt "Battle for" bzw "of Thurn" und "Fight for Thurn".

Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab kein offizielles Cover, da das Spiel in der Magic Disk 64 veröffentlicht wurde.

... Front Cover ...
... Anleitung im Heft ...



Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht möglich (Spiel endet immer bei Sieg eines oder Tod aller menschlichen Mitspieler).

Dumm gelaufen: Der letzte menschliche Spieler beißt ins Gras.
So soll es sein: Mensch triumphiert über Maschine im Kampf um Thurn.


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


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