Commodore 1565
Das Commodore-Diskettenlaufwerk Commodore 1565 oder einfach nur 1565 wurde zusammen mit dem C65-Prototypen ungefähr Anfang der 1990er Jahre entwickelt. Es kam, wie der Computer selbst, nie auf den Markt, jedoch existieren fertige Prototypen. Es verarbeitet 3,5"-Disketten bis zu 1 MByte. Es ist kompatibel zur 1581, jedoch nicht hundertprozentig kompatibel zu den 5,25"-Diskettenlaufwerken wie 1541/1570/1571. Das Netzteil ist - wie bei der 1541-II und 1581 - ausgelagert. Eine eingelegte 3,5"-Diskette wird mit Hilfe eines Drucktasters ausgeworfen. Das externe Laufwerk entspricht in Form und Bauart exakt jenem im C65 fix eingebauten und ergänzt den Computer daher optisch perfekt. Das Laufwerk kann durch ein Kabel frei platziert werden, ist jedoch dazu vorgesehen, rechts neben den Computer platziert zu werden (links liegen die Anschlüsse für Joystick und Stromversorgung des Computers).
Erstmals in der Geschichte der Commodore-Laufwerke für Heimcomputer wird es nicht per seriellem Bus angeschlossen, sondern über einen neuen "Fast Serial" genannten 8-poligen Mini-DIN-Anschluss. Das externe Laufwerk wird fix auf Gerätenummer 9 eingebunden. Ein Ändern der Geräteadresse durch DIP-Schalter ist nicht vorgesehen, jedoch stellte das BASIC 10.0 des C65 das neue Kommando "SET DRIVE" zu Verfügung, um die Adresse softwaremäßig ändern zu können.
Die 1581 verwendet nicht das commodore-typische GCR-basierte Aufzeichnungsformat, sondern nur das MFM-Format, das auch auf dem PC-Bereich verbreitet ist. Mittels spezieller Software können die 1581/1565-Disketten daher auch in einem PC gelesen und geschrieben werden, was bei den 5,25"-Laufwerken von Commodore im GCR-Format nur mit spezieller Controller-Hardware möglich ist.
Technische Ausführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Gegensatz zur z.B. 1541 oder 1581 enthält die 1565 keinen eigenen Prozessor und wird daher, wie das interne Laufwerk des C65 auch, vom im C65-verbauten "FDC F011" (Floppy Disk Controller, CSG 4571 oder CSG 4581) verwaltet. Das DOS kann mit nur zwei Laufwerken umgehen, das interne mitgezählt. Der F011-Controller für Laufwerke kann bis zu sieben externe Laufwerke ansprechen, die dazu je einen IC namens F016 (CSG 4101) enthalten müssen. Da die geplante externe 1565, ein Zusatzlaufwerk für den F011 "Fast Serial"-Port keine weiteren Anschlüsse aufweist, ist davon auszugehen, dass der C65 maximal ein externes "Fast Serial"-Laufwerk ansprechen können sollte.
Die Platine selbst ist nur ca. 11 × 2 cm groß und enthält neben dem speziellen CSG 4101 einen Logikbaustein sowie einen Mini-DIN-Anschluss und eine 4-polige Netzteil-Anschlussbuchse zur Stromversorgung.
Als Mechanik kommt eine speziell von Mitsumi zugelieferte Version FB-354-C zum Einsatz. Unterschied zur FB-354 des Amiga ist eine spezielle Platine, die mit einem Folienkabel angeschlossen wird und daher nur zum C65 kompatibel ist. Es ersetzt den 34-poligen Standard-Floppyanschluss[1] sowie einen 4-poligen Molex-Stecker zur Stromversorgung.
Zwei LEDs für POWER und DRIVE zeigen, ob das Laufwerk in Betrieb ist oder gerade arbeitet.
Nachbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einen Gehäusenachbau mit 3D-Drucker wurde von Stefan Egger erstellt. Das "P1565" genannte Projekt bildet die 1565-Form so exakt wie möglich nach.
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ 34-poliger Bus üblicherweise in Flachbandvariante basierend auf den Shugart-Bus (engl. Wikipedia)