Wicked
Wicked | ||
---|---|---|
Spiel Nr. | 559 | |
Bewertung | 6.45 Punkte bei 11 Stimmen | |
Entwickler | Paul Norris | |
Firma | Binary Vision | |
Verleger | Electric Dreams Software | |
Musiker | Richard Joseph | |
HVSC-Datei | MUSICIANS/ J/ Joseph_Richard/ Wicked.sid | |
Release | 1989 | |
Plattform(en) | C64, Amiga, Atari ST | |
Genre | Shoot'em Up | |
Spielmodi | Einzelspieler | |
Steuerung | ||
Medien | ||
Sprache |
Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wicked ist ein Ballerspiel von Electric Dreams aus dem Jahr 1989. Aufgabe des Spielers ist es "die Bestie" - das personifizierte Böse - zu besiegen, indem er nacheinander die Sternbilder der zwölf Tierkreiszeichen bereist, um dort jeweils drei Kämpfe siegreich zu bestehen. In jedem Bild befinden sich Portale, der guten sowie der bösen Seite aus denen beseelter Urschleim wuchert. Gelingt es die feindlichen Portale mit den Wucherungen der eigenen Seite zu ersticken, ist man siegreich. Ein Zeitlimit, aggressive Fabelwesen und die zunehmende Wachstumsrate der gegnerischen Massen erschweren die Säuberungsaktionen. Das Spiel ist gewonnen, wenn es gelingt bis zum Sternbild "Schütze" vorzudringen und dort alle Portale zu schließen. Ansonsten geht - wie sollte es auch anders sein - nämlich die Welt unter (diesmal aber wirklich!).
Die Berufung des Helden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Heimlich und listenreich ist das Urböse über die Welt hereingebrochen und vergiftet die Seelen der Lebenden in nah und fern. In eben diesem Augenblick öffnen sich die Portale des Pandaemonium, dem Königreich der Alpträume, um seine kreischenden Horden gegen uns zu schicken. DU, edler Recke bist berufen die Schlacht gegen die Bestie zu führen. DU - der Auserkorene! - wirst das endgültige Selbstopfer erbringen!. Hier im Tempel des Lichts sollst du an ein schweres Rad aus Eichenholz gekettet werden um durch das Ritual des Flammenrings deine sterbliche Hülle abzustreifen. Und inmitten brennenden Fleisches und kochenden Blutes wird sich daraufhin deine Seele als lodernder Stern erheben und getragen von feurigen Schwingen zum Kampf gegen die Finsternis auffahren in den Himmel! |
Ohjemine, DAS also war mit "unbegrenzte Aufstiegsmöglichkeiten" in der Stellenausschreibung gemeint...was für ein Tag. Aber kein Wunder: das Horoskop war heute aber auch unter aller Kanone!
Irgendwo, gleich hinter der Unendlichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aber alles Jammern und alles Klagen hat keinen Zweck...denn schon rauscht unser Held durch die Stratosphäre und das nächste was er sieht ist der Auswahlbildschirm in dem ein Auge das blutige Tränen weint (oh Zeichen, oh Wunder!) und auf die Entscheidung wartet welches der ersten drei möglichen Tierkreiszeichen (Skorpion, Waage, Jungfrau) zuerst vom Einfluss der "Bestie" befreit werden soll.
Daraufhin wird eine Karte des Sternbilds entrollt auf der drei blinkende Sterne verzeichnet sind die nacheinander in beliebiger Reihenfolge durchzuspielen sind. Wenn einem dies gelingt, kehrt man zum Auswahlbildschirm zurück und es werden ausgehend vom letzten Level die nächsten drei Sternzeichen freigeschaltet. Hat man z.B. Level 2 (Waage) geschafft kann man daraufhin bis Level 5 (Krebs) springen.
- Es ist nicht möglich in einen bereits absolvierten oder niedrigeren Level zurückzukehren.
- Ebenso ist es nicht möglich ein Sternbild zu verlassen bevor man das Böse auf allen drei Sternen ausgetilgt hat.
Das kosmische Schlachtfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- A: Die eigene Spielfigur - ein brennender Stern der in alle Richtungen schießen kann.
- B: Hier wird angezeigt, ob es gerade Tag (Sonne) oder Nacht (Gesicht der "Bestie") ist.
- C: Der Wächter des Sternbilds, beauftragt den Spieler nach allen Regeln der Kunst am Erfüllen seiner Aufgabe zu hindern. Jedes Sternbild hat einen anderen Wächter mit anderen Verhaltensmustern.
- D: Die Helfershelfer des Wächters. Von ihnen geht in der Regel wenig Gefahr aus. Kontakt mit ihnen ist aber dennoch zu vermeiden.
- E: Ein Portal der "guten" Seite, umgeben von rechtschaffenen, ethisch-moralisch einwandfreien Wucherungen. Diese gilt es zu beschützen.
- F: Ein Portal der "bösen" Seite, umgeben von fauligem Schmodder beseelt mit eher bedenklicher Disposition. Diese gilt es durch rechtschaffenen Zorn im Keim zu ersticken.
- G: Die verbleibenden Leben des Spielers. In jeder Ecke des Bildschirms kann ein Extraleben deponiert werden für also insgesamt bis zu vier Extraleben.
- H: Die verbleibende Zeit. Sinkt der Zeiger ganz zu Boden ist ein Leben verwirkt und man wird zurück zur Sternkarte geschickt.
- I: Lebensenergieanzeige. Steigt durch Beschuss des Wächters und sinkt durch Kontakt mit ihm und seinen Helfern. Erreicht der Zeiger den oberen Rand wird der Wächter kurzzeitig in den Hades verbannt. Sinkt sie auf null verliert man ein Leben.
- Wucherungen
Kaum, dass man angekommen ist, beginnen die Wucherungen beider Seiten aus ihren Portalen zu quillen und sich über den Bildschirm auszubreiten. Dabei gehen die bösen Massen wesentlich lebhafter zu Werke und sie können sich auch problemlos über ihre Gegner ausbreiten, umgekehrt jedoch nicht! Hier muss der Spieler eingreifen und per Beschuss die bösen Wucherungen - deren Berührung übrigens ungefährlich ist - abtöten woraufhin sich diese rot verfärben aber nicht vollständig verschwinden. Über solchen "abgeflammten" Schleim können sich die Wucherungen des Guten nun wieder ausbreiten und so Gelände gewinnen.
Gelingt es Wucherungen einer Seite über ein gegnerisches Portal zu kriechen so schließt sich dieses und die Stoßkraft der jeweiligen Seite lässt in diesem Bereich spürbar nach.
- Tag-Nacht-Zyklus
Solange das Sonnensymbol in der Bildschirmmitte prangt erfreuen sich die Massen des Guten erhöhter Aktivität umgekehrt verhält es sich wenn das Gesicht der Bestie erscheint. Zusätzlich gilt, dass der Wächter des Levels nur tagsüber durch die Schüsse des Spielers verwundbar ist, man ihn also möglichst komplett ausschalten sollte um während der Nachtphase seine Ruhe vor ihm zu haben, denn dann ist er unzerstörbar. Diese Unverwundbarkeit gilt nicht für seine niederen Helfer.
- Sporen
Sporen bilden sich nach einiger Zeit auf beiden Sorten von Wucherungen und werden entweder durch ein Klingeln (gute Seite) oder einen Alarmton angekündigt. Gute Sporen blinken grün und bilden sich nur am Tag, böse Sporen blinken rot und bilden sich ausschließlich nachts. Der Spieler kann böse Sporen durch Rammen oder Beschuss zerstören. Tut er dies nicht, bildet sich aus der Spore ein neues Portal für die böse Seite. Gute Sporen kann er hingegen aufnehmen (woraufhin sich der Stern türkis verfärbt) und auf einer beliebigen Fläche guter Wucherungen per Feuerknopfdruck ablegen um ein neues Portal für die gute Seite zu schaffen.
- Tarotkarten
In jeder Tag- und Nachtphase erscheint eine von insgesamt acht verschiedenen Tarotkarten per Zufall in der Bildschirmmitte. Diese werden durch Darüberfliegen eingesammelt und haben unterschiedliche Effekte (s. Hinweise).
Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Farbenfrohe Grafiken mit deutlich mystischem Unterton und detaillierten, flackerfreien Sprites auch wenn gerade viel auf dem Bildschirm los ist (also ständig!). Einige originelle Grafikeffekte und Gimmicks verstärken den positiven Eindruck. Leider wird nach dem ebenfalls überzeugendem Intro nicht der Hauptteil des Spiels nachgeladen, zumindest in den getesten Crackversionen. Sehr störend ist allerdings die Abwesenheit einer Highscoretabelle, eine Unsitte die leider in so manchem Spiel aus dieser Zeit zu beobachten war.
Und was kriegen die Ohren vom Geschehen mit? Der Auswahlbildschirm ist unterlegt mit einem kurzen Tune reich an schaurig-geisterhaften Tönen direkt aus dem 8Bit-Jenseits und fügt sich passend ein. Zum Game Over wird mal wieder der gute alte Bach herausgekramt und auch dieser Tune wurde von Richard Joseph gut umgesetzt. Sehr schön auch die Interpretation von Gustav Holsts "Mars, der Kriegsbringer" während des Intros. Der Auftakt des Tunes klingt allerdings frappierend nach "Circumradiant Dawn" von Dead can Dance (Zufall?).
Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bedienung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Tastaturbelegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- P : Spiel pausieren, zum Weiterspielen
- Leertaste : Rückkehr vom Kampfbildschirm zur Sternenkarte (kostet ein Leben)
- ← : Spielabbruch
Die Tarotkarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Sonne. Kurzzeitiges Dauerfeuer in acht Richtungen.
- Die Kraft. Kurzzeitge Unverwundbarkeit.
- Der Stern. Doppelschuss bis zum Verlust des aktuellen Lebens.
- Der Tod. Ein Extraleben.
- Das Rad. Die Lebensenergie wird umgekehrt, z.B. von fast voll auf fast tot etc.
- Der Gehängte. Die Restzeit wird reduziert.
- Der Mond. Der Wächter wird rasend aggressiv und jagt einen über das Spielfeld.
- Der Turm. Böse Wucherungen breiten sich explosionsartig aus. In hohen Leveln kommt das Aufsammeln dieser Karte dem Verlust eines Lebens gleich.
Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Böse Sporen müssen unbedingt zerstört werden, bevor sie sich in ein Portal verwandeln. Der Aufwand ein frisches Portal wieder zu schließen, ist erheblich.
- Die eigenen Sporen immer so dicht wie möglich an den gegnerischen Portalen ablegen, um eine schnelle Überwucherung zu beschleunigen.
- Neu gepflanzte Sporen sind für einen kurzen Zeitraum hyperaktiv, dies sollte man durch den Beschuss angrenzender Wucherungen ausnutzen.
- Den Wächter nicht gleich zu Beginn der Tagesphase umlegen, ansonsten ist er pünktlich zur Nachtphase wieder zurück.
- Sich in der Bildschirmmitte aufzuhalten ist potenziell gefährlich, da man Gefahr läuft unabsichtlich mit einer bösartigen Tarotkarte zu kollidieren, die sich in unmittelbarer Nähe manifestiert.
Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Crack von "Illusions" verfügt über die üblichen Trainer-Optionen wie unendlich Energie, Leveljump etc.
Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note): | ||
6.45 Punkte bei 11 Stimmen (Rang 666). Zur Stimmabgabe musst Du angemeldet sein. | ||
C64Games | 6 | 17. März 2011 - "gut" - 475 downs |
Lemon64 | 6.3 | 17. März 2011 - 7 votes |
ZZap64 | 82% | Ausgabe 01/90 |
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Robotron2084: "Attraktives Spielchen mit einer okkult-spirituellen Note die ich sehr ansprechend finde. Schön, dass es hier mit wildem durch-die-Gegend-ballern nicht (ganz) getan ist, denn man muss ständig schauen wo man am wirkungsvollsten seine Sporen pflanzen kann und wo gerade die eigenen Portale Unterstützung brauchen, was für angenehmen Stress sorgt. Nach längerem Spiel schleicht sich allerdings ein gewisser Mangel an Abwechslung ein, so dass Wicked kein Spiel ist, mit dem man ganze Stunden verbringen kann. Das liegt auch an dem sprunghaften Anstieg des Schwierigkeitsgrads zur Mitte des Spiels hin, der ein Vorankommen nur nach langem, zähen und ermüdendem Ringen ermöglicht. Der Amiga-Version kann Wicked auf 8Bit natürlich nicht das Wasser reichen, dennoch ist hier wie ich finde Beachtliches geleistet worden, auch wenn die Highscoretabelle schmerzlich vermisst wird. Ich gebe 7 von 10 Punkten."
Equinoxe: "Klasse Spiel bei dem man schnell den Überblick verlieren kann, da zeitgleich auf diverse Dinge geachtet werden muss. Die Motivation bleibt lange auf hohem Level. Wer hätte gedacht, dass so viel Action auf einer einzigen Bildschirmseite untergebracht werden kann. Witzig das von der Band Dead Can Dance entliehene Songfragment. Andersrum ging das übrigens auch: die Band Covenant hat vor ein paar Jahren den Titelsong aus dem Spiel Hypa-Ball 'entliehen'. In einem Interview darauf angesprochen haben sie dazu keinen Kommentar gegeben. Erwischt? Für Wicked gibt es von mir 8 von 10 Punkten."
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Videomitschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Let's Play Video bis zum dritten Sternbild Jungfrau.
Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kassette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Robotron2084 - 135.124 (11.04.2011)
- Equinoxe - 49.260 (03.04.2011)
- Niemand - 0 (tt.mm.jjjj)