Slurpy
Slurpy | ||
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Spiel Nr. | 691 | |
Bewertung | 6.38 Punkte bei 8 Stimmen | |
Entwickler |
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Firma | Creative Sparks | |
Verleger | Thorn Emi Computer Software | |
Release | 1984 | |
Plattform(en) | C64, Colecovision | |
Genre | Arcade | |
Spielmodi | Einzelspieler 2 Spieler (abwechselnd) | |
Steuerung | ||
Medien | ||
Sprache |
Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Slurpy ist ein Geschicklichkeitsspiel von Creative Sparks aus dem Jahr 1984. Der Spieler lenkt Slurpy: eine sackartige Kreatur, die fliegen kann und mit langem Ansaugstutzen bewehrt ist, der mehr Saugkraft entwickelt als ein Saugbläser der Firma Heinzelmann, Kate Moss und Graf Koks zusammen. Mit diesem Organ geht Slurpy auf Jagd nach Glühwürmchen, die ein ausgedehntes Höhlensystem bevölkern.
Hat er eine Höhle komplett von Glühwürmchen gesäubert, gelangt er sogleich in den nächsten Abschnitt, wo sich das Geschehen bei erhöhtem Tempo wiederholt.
Je tiefer er in die Höhlen vorstößt, desto öfter und heftiger wird er dabei von einer Vielzahl gefährlicher Kreaturen attackiert, die es auf seinen saftigen Rüssel abgesehen haben.
Mit drei Leben bei Spielbeginn ausgerüstet und der Möglichkeit, durch heftiges Punktescheffeln Extraleben erwerben zu können, saugt sich Slurpy solange weiter, bis er schließlich dem Ansturm der Gegner erliegt:
Game Over!
So weit, so gut, so eigentlich auch vollkommen ausreichend als Szenario für ein simples Spiel wie Slurpy. Doch halt! Hier haben wir die Rechnung ohne die Kreativabteilung hinter dem Spiel gemacht!
Ein kurzer Blick in die Hintergrundstory der Spielanleitung, die auf gar keinen Fall wie im Nachhinein angepappt und unnötig prätentiös klingt, verrät dem geneigten Leser folgendes: Slurpy ist - festhalten! - ein Auserwählter der auf Mittelerde (aha?) beheimateten Spezies "Vucumusus", die sich seit Jahrtausenden in einem Kampf gegen das "Rote Phantom" befindet. Jenes Wesen wurde nämlich vom Zauberer Merlin in die Unterwelt verbannt und sinnt seitdem auf Rache, indem es in den Höhlen eine Horde dämonischer Mutanten züchtet, mit denen es die Oberwelt überfallen will.
Die edle Rasse der Vucumusus stellt daher alle hundert Jahre einen edlen Freiwilligen zur Säuberung der Höhle ab, der die Heerscharen des Phantoms wieder dezimieren soll um das Unheil abzuwenden.
Der sich beim einen oder anderen Retrospiele-Freund eventuell erhärtete Verdacht, dass auch "früher" schon einige Spieleentwickler möglicherweise ganz schön bedröhnt waren, erfährt spätestens nach dieser Story und dem Betrachten des Spielecovers der Colecovision-Version eine erneute Bestätigung.
Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Grafik:
Das Spielersprite ist erschreckend simpel dargestellt und bis auf den Saugwirbel am Schnauzenende und ganz kurz bei einer Ausspuckaktion vollkommen unanimiert. Drehungen werden durch einfaches Spiegeln auf der X-Achse dargestellt. Die Gegner sind alle einfarbig gestaltet, verfügen jedoch über eine für das Jahr 1984 überdurchschnittlich hohe Anzahl an Animationsframes, wodurch deren Bewegungsabläufe flüssig wirken und an das Niveau von Sprites in Spielen wie z.B. Hexenküche heranreichen. Die Option für eine Darstellung aller animierten Gegner im Titelbild ist ungewöhnlich und erinnert an Dropzone oder Wizball wo eine ähnliche Anzeige eingebaut wurde. Kommt es zu einem Höhlenbeben, erzittert der Bildschirm überzeugend. Das Hereinscrollen des nächsten Höhlenabschnitts gestaltet sich zwar deutlich ruckelnd, ist dafür aber mit einem Farbübergang beim Wechseln der Höhlenfarbe ausgestattet.
- Sound:
Slurpy verfügt weder über Titel- noch Hintergrundmusik während des Spiels. Abgesehen von kurzen Jingles beim Einsaugen eines goldenen Glühwürmchens oder beim Levelabschluss sind während des Spiels lediglich das allgegenwärtige Sauggeräusch des Rüssels und eine größere Anzahl an kurzen Soundeffekten zu hören. Die Qualität der Soundeffekte reicht dabei von "austauschbar" bis "so noch nicht gehört", insbesondere das Rumpeln des Höhlenbebens ist gut gelöst. Gelingt es, einen Highscore zu erzielen, erklingt eine ganz kurze Melodie, die einen aber auch nicht umhaut. Durch das hektische Spielgeschehen und die damit verbundene Kaskade an Soundeffekten kommt kein akustischer Leerlauf auf.
Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Spielablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- In jeder Höhle muss Slurpy alle blauen Glühwürmchen aufsaugen, um in den nächsten Abschnitt zu gelangen.
- Aus den Eiern am Höhlenboden schlüpfen je nach Farbe in unregelmäßigen Abständen Höhlenkäfer und Höhlenvögel, die ihm das Leben schwermachen wollen. Später gesellen sich noch weitere Gegner hinzu. Allen diesen Gegnern muss Slurpy ausweichen oder sie einsaugen, um Bonuspunkte zu erzielen. Doch Vorsicht: einige Gegner können giftig werden und dürfen nicht eingesaugt werden! Passiert ihm so ein Missgeschick, oder wird er von einem Gegner an einer anderen Stelle als der Spitze seines Rüssels berührt, sinkt er mit abgeschlafftem Saugorgan zu Boden.
- Slurpy kann immer nur einen Gegner gleichzeitig einsaugen, indem er den Wirbel am Ende seines Rüssels auf den Feind bewegt. Da dies ca. eine Sekunde dauert, ist er in dieser Zeit verletzbar gegenüber Feinden, die ihn in Blickrichtung angreifen.
- Verfärbt sich ein Gegner rot, ist er vorübergehend giftig. Slurpy muss entweder abwarten, bis der Feind wieder seine normale Farbe angenommen hat, oder ihn einsaugen und sogleich wieder ausspucken, um ihn schneller loszuwerden. Dies funktioniert mit allen Gegnern, bis auf die Glühwürmchen, die alle im normalen Zustand eingesaugt werden müssen. Das "Evil Eye", der "Read Death" und die Geschosse des "Creeper" können nicht eingesaugt werden.
- Glühwürmchen und Höhlenvögel können sich auch golden verfärben. Wenn Slurpy sie in diesem Zustand aufsaugt, ertönt eine kurze, triumphale Fanfare und er wird einmalig gegen eine Feindberührung oder das Einsaugen eines giftigen Gegners immun. Es ist nicht möglich, mehrere goldene Gegner einzusaugen, um mehrfach gegen einen Lebensverlust immunisiert zu sein.
Slurpys Feinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Glühwürmchen
5 Punkte. Diese schwirren zunächst noch langsam, später immer schneller und irrer in der Gegend herum und müssen alle aufgesaugt werden. Sie können giftig und golden werden.
- Höhlenkäfer
20 Punkte. Höhlenkäfer schlüpfen aus den türkisfarbenen Eiern am Höhlenboden und fliegen zunächst noch unbeholfen, später jedoch recht zielstrebig auf Slurpy zu. Wenn ein Ei aufgebrochen ist, eilt bald ein neuer Höhlenkäfer herbei, um es zu ersetzen. Wenn Slurpy ihn aufsaugt, bevor er ein neues Ei legen kann, bleibt diese Stelle für die Dauer des Levels unbelegt und vermindert den Nachschub an neuen Höhlenkäfern. Höhlenkäfer können giftig werden.
- Höhlenvögel
30 Punkte. Sie heißen zwar "Cave Bird", sehen aber eher aus wie blaue Fledermäuse. Sie verhalten sich genauso wie die Höhlenkäfer und schlüpfen ebenso wie diese aus Eiern. Sie können zwar nicht giftig sein, dafür sind goldene Höhlenvögel jedoch besonders aggressiv!
- Schlange
80 Punkte. Die Schlange erscheint erst nach einigen Höhlen urplötzlich am linken oder rechten Bildschirmrand und lauert Slurpy einige Sekunden bedrohlich zischend an, bevor sie eiskalt und blitzschnell zustößt. Diesem Angriff ist nur sehr schwer auszuweichen, daher muss Slurpy sie schnell einschlurpen. Die Schlange kann giftig sein!
- Phantom
90 Punkte. Eine unheilvolle Tonfolge kündigt den Auftritt des Phantoms an, das sich in berechenbaren Bahnen über den Bildschirm bewegt. Es ist normalerweise immer giftig, wird jedoch ab und zu unsichtbar und damit einsaugbar. Im ganzen Trubel der späteren Höhlen ist es mitunter sehr schwierig, das Phantom im richtigen Moment einzusaugen.
- Witwenmacher
60 Punkte. Witwenmacher sind Spinnen, die sich an Fäden langsam von der Höhlendecke abseilen. Slurpy darf weder die Spinne, noch ihren Faden berühren. Sie können giftig sein!
- Kriecher
70 Punkte. Die Kriecher kriechen entweder von der linken oder rechten unteren Ecke beginnend einmal im bzw. gegen den Uhrzeigersinn am Bildschirmrand entlang und werfen dabei sporadisch mit verfassungsfeindlichen Symbolen nach Slurpy. Besonders fies wird es, wenn sie sich hinter den Tropfsteinen an der Höhlendecke verstecken. Auch sie können giftig sein!
- Das böse Auge
Da uns die Anleitung ja bereits verklickert hat, dass Slurpy auf Mittelerde wohnt, könnte dies hier natürlich dann folgerichtig das "Auge Saurons" sein. Scherz beiseite: dieser Gegner ist unschlurpbar und bewegt sich zum Glück erst in höheren Spielstufen durch die Höhle, dann aber auch sehr lange und somit störend.
- Benötigt Slurpy zu lange, um eine Höhle zu säubern, hilft ihm ein Höhlenbeben, bei dem Dolomiten...nein, falsch...Stukatitt...ach: Tropfsteine, von der Höhlendecke herabregnen, auf die Sprünge.
- Die Punktzahlen für alle eingeschlurpten Gegner werden mit der Nummer der Höhle (angezeigt in der Mitte des unteren Bildschirmrands, genau zwischen den Eiern) multipliziert.
- Extraleben gibt es bei 1000, 5000, 10.000, 20.000 und allen weiteren 50.000 Punkten danach.
Joystick-Richtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- : Slurpy bewegen, eingesaugt werden die Gegner, wenn sie sich auf dem Wirbel an der Rüsselspitze befinden.
- : Im Titelbild: Spielstart. Im Spiel: Blickrichtung ändern oder giftige Feinde wieder ausspucken.
Auswahl der Spieleranzahl und des Schwierigkeitsgrad bei Spielstart durch Joystickbewegung in die entsprechende Richtung.
Tastaturbelegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- I : Im Titelbild: Bildschirm mit allen Gegnern anzeigen.
- Runstop : Pause an- und ausschalten
Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Halten Sie sich nicht zu nahe in der Nähe der Eier am unteren Bildschirmrand auf: es könnte ein Viech schlüpfen und Slurpy beißen!
- Auch vom oberen Bildschirmrand ist Abstand zu nehmen: hier erscheinen gerne die Spinnen. Bei einem unvermittelt einsetzenden Höhlenbeben besteht zudem das Risiko, dass man von einem Tropfstein erschlagen wird.
- Die Schlange besser sofort einsaugen. Ihrem Angriff auszuweichen, ist so gut wie unmöglich.
- Das Phantom zu jagen ist zwar punkteergiebig, aber auch riskant. Zur Sicherheit einfach im giftigen Zustand einsaugen und gleich wieder ausspucken.
- Da man in höheren Spielstufen unmöglich warten kann, bis alle gefährlichen Gegner ungiftig sind, ist es oft unumgänglich, sie auch im giftigen Zustand einzusaugen und gleich wieder auszuspucken, um den Bildschirm zu leeren.
Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Version von Sitzgruppe verfügt über:
- Komfortabel per Joystick einstellbare Traineroptionen mit allem Zipp & Zapp!
- Beliebige Auswahl der Joystickports.
- Einen Highscoresaver mit Namenseintrag.
- Die Möglichkeit, das Spiel auch in der fehlerhaften Version zu spielen, d.h. mit verfrühten Erdbeben (s. Trivia).
- Einen aufschlussreichen Scrolltext im Intro und sagenhafte Musik von Bob Carr!
Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note): | ||
6.38 Punkte bei 8 Stimmen (Rang 691). Zur Stimmabgabe musst Du angemeldet sein. | ||
C64Games | 5 | 28. Mai 2014 - "durchschnittlich" - 18.971 downs |
Lemon64 | 6,8 | 28. Mai 2014 - 25 votes |
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Robotron2084: "Wie viele frühe Spiele ist auch Slurpy optisch nicht gerade ansprechend, aber ein drolliges Design und das angenehm hektische Gameplay machen vieles wett. Ab ca. Level 15 geht es hier richtig zur Sache: Arcade-Action vom Allerfeinsten! Für mich ein klarer Underdog, der es verdient, gespielt zu werden. An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank, an alle, die wochenlang geackert habem, um das Spiel auf dem Emulator korrekt zum Laufen zu kriegen. 7 von 10 Punkten."
Rombachs C64-Spieleführer: "Ein interessantes Programm mit sehr viel Spielwitz (Urteil 3)."[1] Die vollständige Beschreibung des Spiels findet sich hier.
Colt: "Die Grafik ist für 1984 ok, und die gelungenen Soundeffekte machen die spärliche Musikuntermalung einigermaßen wett. Das Spiel ist schnarchlahm, mag man meinen, wenn man Slurpy auf niedrigster Schwierigkeitsstufe 'nur mal eben anspielt', bleibt man aber länger dabei steigern sich Tempo, Anzahl und Gefährlichkeit der Gegner bis an die Wahnsinnsgrenze. 7 Punkte ist das allemal wert."
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Dem Spiel lag laut Verpackung ein Poster bei, das sich allerdings bisher noch nicht auffinden ließ.
- FEHLERHAFTE EMULATION
Einem gemeingefährlichen Spinner fiel nach dem Ausprobieren aller Versionen des Spiels auf allen gängigen Emulatoren auf, dass sich das Spiel anders verhielt, als er es in Erinnerung hatte: das Höhlenbeben, das eigentlich erst ausgelöst werden sollte, wenn man zu viel Zeit für eine Höhle brauchte, wurde stets sofort nach Spielstart ausgelöst. Die Durchsicht einiger YT-Clips bestätigte, dass dieses Fehlverhalten weit verbreitet war und seinen Ursprung entweder in fehlerhafter Software oder einem Bug in anscheinend allen Emulatoren hatte.
Eiligst wurde das "Rote Telefon" (Forum 64 Shoutbox) herausgekramt und ein hilfreicher Gentleman davon in Kenntnis gesetzt. Der wiederum bestätigte, dass hier irgendetwas arg faul war und trommelte einen Think Tank bestehend aus allem zusammen, was Rang und Namen hatte. Bald fand sich heraus: das Spiel verwendete eine unkoschere Methode, um die interne Uhr des C64 zu überprüfen, wann genau das Erdbeben auszulösen war. Zudem emulierten alle Emulatoren genau diesen Part höchst ungenau und somit trat der Fehler des verfrühten Bebens auf.
In wochenlanger Kleinarbeit und nach unglaublich viel Rumtrampelei auf Orignalhardware, konnte der Fehler zumindest im Spiel selbst derart behoben werden, dass er nicht mehr auftrat. Obendrein wurde das Spiel, so wie es der Brauch vorschreibt, auch gleich mit Trainern und anderen nützlichen Extras versorgt und ist hier zu finden.
Screenshot-Vergleich mit der Colecovision-Umsetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Videomitschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Polarventris versucht sich bei Slurpy auf Originalhardware. Zum Vergleich hier der Videomitschnitt auf YouTube mit der der fehlerhaft emulierten Version - mit dem Erdbeben gleich zu Spielbeginn.
Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kassette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Werbeanzeige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Spielern, die auf Emulatoren spielen, wird die fehlerfreie Version des Spiels von Sitzgruppe empfohlen.
- Kuhbaert - 67.500 (18.06.2023)
- Pattensen Power - 43.105 (18.06.2023)
- Ivanpaduano - 39.100 (12.10.2019)
- Robotron2084 - 30.725 (28.05.2014)
- Colt Seavers - 17.455 (29.05.2014)
- Keule - 3.300 (17.10.2021)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quellen
- ↑ Oswald Reim, Martin Scholer: "Rombachs C64-Spieleführer", Rombach, 1984, Seite 315
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