Schwert und Magie/Komplettlösung: Schwert & Magie 4 - Die Burg des Magiers

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Komplettlösung: Schwert und Magie II - Teil 3 "Die Burg des Magiers"

Autor: Harald Horchler (GO64! 10/2001)


Endlich! Nach meinem Abenteuer im Piratenhaus konnte ich, versorgt mit Juwelen aus dem Piratenschatz und dem Honorar des Kaufmanns Abussin, mal wieder ein paar Tage ausspannen. Es wurde auch Zeit, denn so viele Abenteuer gehen nicht spurlos an einem Abenteurer vorbei.

Ich entschloss mich, in Seghem Urlaub zu machen, da ich dort der Prinzessin Ijale und ihrem Vater, König Kasimir, einen Besuch abstatten wollte – davon abgesehen lebt es sich als Gast eines Königs nicht schlecht.

Doch bereits am Stadttor war ein Plakat mit einem königlichen Erlass angeschlagen, in dem es hieß, dass Prinzessin Ijale von Thyron, dem ehemaligen Hofzauberer, entführt worden war. Per Erlass suchte der König nun nach Männern, die sie befreien wollten. Es winkten 1000 Goldstücke. Ijale – von Thyron entführt! Gewiss, er hatte damals Rache geschworen (siehe „Schwert und Magie I: Das seltsame Kraut“), aber dass er Ijale entführen würde, hätte doch niemand geglaubt!

Nichtsdestotrotz verlief der Empfang bei König Kasimir recht herzlich. Er erzählte mir die ganze Geschichte und ärgerte sich darüber, dass Thyron inzwischen eine Burg im benachbarten Königreich Gormhold besäße, in der wohl auch Ijale gefangengehalten werde. Mit dem Gormholder König sei er verfeindet, so dasss Thyron wohl deshalb dort, gleich hinter der Grenze, Unterschlupf gesucht habe. Seine Soldaten seien daher machtlos, so dass er gezwungen sei, auf tapfere Männer zu vertrauen, von denen es schon viele versuchen wollten, aber niemand sei bisher zurückgekehrt.

Ob ich es denn noch einmal wagen würde ...? Was für eine Frage! Natürlich war ich bereit, die liebliche Prinzessin aus der Burg des Magiers zu befreien! Nicht zuletzt der 1000 Goldstücke wegen, mit denen es sich durchaus einige Monate sorgenfrei leben ließe...

Bis zum nächsten Morgen war ich dann der Gast des Königs und ließ es mir gut gehen. Dann, vier Stunden vor Sonnenaufgang, stand ich zeitig auf, streifte den Schuppenpanzer über und gürtete das meisterhaft gefertigte Schwert. Außerdem steckte ich einen Heiltrank ein. Eine Soldateneskorte brachte mich bis zur Grenze nach Gormhold und beschrieb mir den weiteren Weg. Mein Abenteuer begann.

Schon kurz hinter der Grenze gab es den ersten Zwischenfall: Eine Patrouille! Gerade rechtzeitig konnte ich mich verstecken, doch ich warf mich ausgerechnet zwischen einige Heuballen ... Hrmpfh! Ha- ... Gerade noch mal gutgegangen, ich konnte den Niesreiz unterdrücken. Andernfalls hätte wäre es mir wohl schlecht ergangen!

Aufmerksam ging ich weiter durch ein kleines Waldstück, als ich von oben angesprochen wurde: „Bitte hilf mir. Befreie mich!“ Als ich nach oben sah, gewahrte ich einen Troll, der sich in einer Netzfalle verfangen hatte! Obwohl diese Wesen den Menschen schon immer Böses wollten und daher bei jeder sich bietenden Gelegenheit von den Menschen getötet wurden, hatte ich Mitleid mit ihm. Immerhin hatte er keine Chance zu überleben, da ihm die Fallensteller wohl kaum einen fairen Kampf liefern würden. Nein, sie würden ihn noch im Netz erschlagen! Im Vertrauen auf meinen Schuppenpanzer und das Schwert machte ich ihn los und mich auf einen Kampf gefasst. Doch der Troll bedankte sich nur und sagte, er werde mir diese Geste niemals vergessen. Danach verschwand er im Wald.

Von dieser Erfahrung beflügelt, marschierte ich weiter und kam bald am Schloss an. Es gab nur einen Eingang, dessen Tor einen Spalt weit offen stand. Misstrauisch untersuchte ich das Tor und bemerkte einen dünnen Faden. Sollte jemand einen Torflügel bewegen, würde er einen alten Eimer scheppernd umstoßen. Mein scharfes Schwert durchschnitt den Faden jedoch geräuschlos, und ich konnte die Burg betreten.

Als ich im Vorhof stand, konnte ich nach links in den Wachraum gelangen, was ich jedoch lieber vermied, durch das Haupttor den Innenhof betreten oder rechts in eine Gerümpelkammer gehen. Ich entschied mich für die Gerümpelkammer und öffnete die knarrende Tür vorsichtig. Als ich den Raum, neugierig wie ich damals war, durchsuchte, überkam mich einmal mehr ein ungeheurer Niesanfall. Glücklicherweise konnte ich mir noch rechtzeitig die Nase zuhalten, sonst hätte es ein Unglück gegeben. Ich alter Tollpatsch zerdepperte auch noch eine kleine Figur, was wiederum ein riesiges Getöse verursachte. Allerdings fand ich in den Scherben einen Ring, den ich überstreifte. Daher machte ich die Bekanntschaft mit Flammaris, einem Feuerelementar, das mir seine Hilfe anbot.

Nachdem ich die Tür nach Norden durchschritten hatte, stand ich im Innenhof der Burg. Hier gab es insgesamt zehn Türen, die alle geschlossen waren. In der Mitte des Hofes schliefen vier Bluthunde, also musste ich mich vorsichtig und vor allem leise bewegen, damit sie nicht über mich herfielen. Nachdem ich mich ein wenig in der Burg umgesehen hatte, beschloss ich, noch einmal in die Küche zu gehen und zu versuchen, von dort aus weiter in die Vorratskammer zu gelangen. Dem kleinen Koch in der Küche stellte ich mich als neuer Küchenjunge vor. Darüber freute er sich, jammerte mir aber gleichzeitig die Ohren voll, dass er den Namen eines bestimmten Gewürzes vergessen habe, das unbedingt an das Dracheneieromelett für Thyron müsse, damit ihn dieser nicht noch weiter einschrumpfe! Ich sollte in die Bibliothek gehen und nachschlagen, um welches Gewürz es sich handelte. Auf diese Weise legitimiert, in der Burg herumzulaufen, ging ich in die Bibliothek.

Im Buch „Kochen leichtgemacht“ schlug ich auf Seite 56 nach, welches Gewürz der Koch meinte. Brechwurz. Wer isst denn freiwillig Brechwurz? Ob das wirklich die Seite war, die der Koch gemeint hatte? Nun ja. Ich versuchte es, sagte dem Koch den Namen des Gewürzes und – es stimmte! Für den Koch holte ich nun etwas Brechwurz aus der Vorratskammer, nicht ohne eine Wurst an mich zu nehmen und mich ausgiebig zu stärken.

Mit der Brechwurz bereitete der Koch ein Dracheneieromelett zu. Dann gab er mir den Teller mit dem Auftrag, ihn seiner Frau zu bringen, die gerade den Frühstückstisch für Thyron decken würde. Mein kleines privates Frühstück in der Vorratskammer ließ jedoch meinen Magen rebellieren, so dass ich zunächst auf dem Abort ein dringendes Geschäft erledigte. Ganz nebenbei entdeckte ich dort einen Schlüssel, den ich einsteckte.

Im Esszimmer gab ich der Frau des Kochs das Essen. Auch sie redete gerne, und da ich damals ein gutaussehender Bursche war (und immer noch bin!), erzählte sie mir auch etwas über den neuen Gast auf der Burg, Prinzessin Ijale. Auf dem Weg zu Thyrons Gemach wurde ich von einem Wächter gestört, der mir die Geschichte vom neuen Küchenjungen nicht glauben wollte. Also musste er ins Gras beißen. Thyron schlief noch fest in seinem Zimmer, er schien von dem Kampf nichts mitbekommen zu haben. Da ich Kasimir gesagt hatte, dass ich Thyron nicht töten würde, stibitzte ich ihm nur seinen goldenen Schlüssel vom Hals und verließ das Zimmer wieder.

Im Gästezimmer fand ich eine Notiz von Harold Hasenfuß, die einen Hinweis auf eine Falle vor dem Zimmer der Prinzessin gab. Wachstube und Wachraum betrat ich nicht. Eine Tür war weder mit Geld noch guten Worten zu öffnen, also ließ ich sie zunächst einmal in Ruhe.

Im Baderaum traf ich auf das Wasserelementar Prtschtschlptsch, das mir erklärte, dass es mich zu seinem Bedauern töten müsse, da es Thyron darauf einen Eid geleistet habe. Feuer und Wasser können sich doch nicht ausstehen, oder? Also schnell Flammaris gerufen und – falsch gedacht! Beide verstanden sich prächtig, und Flammaris erklärte mir, dass beide verwandt seien und er nicht gegen Verwandte kämpfe. Also musste ich selber ran. Das einzige, was meinem Schwert Widerstand entgegensetzte, waren die Fäuste des Elementars, so dass ich beide zerschlug. Damit hatte ich, ohne es zu wissen, auch Prtschtschlptsch befreit, der sich bedankte und umgehend verschwand.

Auf diesen Schrecken hin nahm ich erst einmal ein Bad und suchte danach den Baderaum ab. Der Elfenhandschuh erhöhte meine Geschicklichkeit ungemein, und mit Hilfe der anderen Utensilien wurde ich noch charmanter als ich ohnehin schon war.

Den Übungsraum des „Barden“ betrat ich wohlweislich nicht, nachdem ich das Warnschild an der Tür gelesen hatte. Den ehemaligen Ballsaal konnte ich mit dem Schlüssel aus dem Abort betreten, und den Namen des magischen Spiegels hatte mir die Frau des Kochs verraten. Also nannte ich ihn bei seinem Namen „ABRAXAS“ und konnte ihn mitnehmen. Wozu? Nun, Harolds Notiz sprach von einer Medusa, und die steinernen Statuen auf dem Wehrgang wiesen ebenfalls darauf hin, dass an der Medusa etwas dran war. Und mit einem Spiegel würde sie selber versteinern!

Bevor ich das Turmzimmer der Prinzessin betrat, hielt ich also den Spiegel vor mich, und tatsächlich versteinerte die Medusa. Allerdings erlosch das Feuer in ihren Augen nur sehr langsam, so dass man ihr immer noch nicht direkt in die Augen schauen durfte. Im Hinterzimmer fand ich Prinzessin Ijale. Sie freute sich sehr, mich wiederzusehen, und wir machten uns daran, aus der Burg zu fliehen. Leider vergaß ich, sie vor den Augen der Medusa zu warnen, und prompt schaute sie hinein. Da half nur noch ein leidenschaftlicher Kuss, und da dieser nicht sofort wirkte, musste noch ein zweiter her!

Die Flucht aus der Burg blieb nicht lange unbemerkt, und wir mußten uns beeilen, um den Patrouillen zuvorzukommen. Doch vier Soldaten fanden und umringten uns, und die Chancen auf eine erfolgreiche Flucht sanken rapide. Doch – welch ein Zufall – der Troll, den ich gerettet hatte, kam vorbei und half uns aus der Patsche. Nachdem wir uns noch einiger Wölfe erwehrt hatten, gelangten wir wohlbehalten zurück an König Kasimirs Hof, wo das Wiedersehen gebührend gefeiert wurde. Ich erhielt 1.000 Goldstücke von König Kasimir und eine etwas anders geartete Belohnung von Prinzessin Ijale...


Quelle: C64Games.de - Spiel Nr. 1459