Satan's Hollow
Satan's Hollow | ||
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Spiel Nr. | 704 | |
Bewertung | 7.50 Punkte bei 10 Stimmen | |
Entwickler | David Berezowski | |
Firma | Commodore | |
Release | 1984 | |
Plattform(en) | Arcade, C64, Atari 8 bit | |
Genre | Shoot'em Up, Space Invaders | |
Spielmodi | Einzelspieler 2 Spieler (abwechselnd) | |
Steuerung | ||
Medien | ||
Sprache |
Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Satan's Hollow ist ein Ballerspiel von Commodore aus dem Jahr 1984 und eine Portierung des gleichnamigen Spielhallenautomaten, der 1982 von Bally Midway veröffentlicht wurde.
Ausgerüstet mit dem Pontifex-Panzer, der mit einem Heiligenscheinschild und Jesus-Laser gesegnet ist, rollt der Spieler in die Unterwelt, um es mit Satan höchstpersönlich und dessen unheiligen Untertanen aufzunehmen.
Da sich der Antichrist in einem Schloss hinter einem Fluss aus Lava verschanzt, muss zuvor eine Brücke gebaut werden, deren Einzelteile durch das Abschießen der höllischen Heerscharen am linken Bildschirmrand erscheinen.
Diese Teile können eingesammelt und zum Fluss transportiert werden, jedoch immer nur eines nach dem anderen und unter ständigem Beschuss und Sturzflugattacken der Gegner.
Erst, wenn die Brücke fertiggestellt ist, kommt es zum Showdown mit dem Fürst der Finsternis, der bei einem Sieg mit Extrapunkten und einem zusätzlichen Geschützrohr zur Steigerung der Feuerrate belohnt wird.
Danach wiederholt sich das Geschehen bei erhöhtem Tempo, zunehmender Anzahl von Gegnern mit Spezialfähigkeiten und steigender Zahl an benötigten Brückenteilen.
Zusätzlich bricht langsam die Nacht über die Hölle herein: es wird immer zunehmend dunkler wodurch die Angreifer immer schwieriger zu erkennen sind. Doch auch die längste Nacht dauert selbst in der Hölle nicht ewig und irgendwann dämmert auch wieder der Morgen...falls man bis dahin überlebt.
Satan's Hollow bedient sich in leicht abgewandelter Form bei älteren Spielhallenklassikern, z.B. dem Schutzschild aus Phoenix (s. auch Eagle Empire) und Gegnern, die die Raumschiffe des Spielers entführen wollen, bekannt aus Galaga (s. Galaxy (Kingsoft)), bringt aber auch eigenständige taktische Elemente ins Spiel.
Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Grafik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Satan's Hollow ist ein frühes Beispiel für Spiele, die Sprite-Multiplexer verwenden, um eine größere Anzahl von bewegten Objekten gleichzeitig darzustellen: bis zu sechzehn Gegner plus Geschosse und Explosionen tummeln sich, wenn auch spärlich animiert, zeitweilig auf dem Bildschirm. Aufgrund des allgemeinen Durcheinanders fällt das mitunter deutlich wahrnehmbare Flackern einiger Objekte nicht allzu oft auf und auch das Spieltempo bleibt stabil. Alle in größerer Menge vorkommenden Sprites sind wohl bedingt durch ihre Anzahl einfarbig gehalten, lediglich die Teufel zwischen den Angriffswellen verfügen über mehrere Farben. Die eine Einöde der Unterwelt darstellende Landschaft verändert im Lauf des Spiels mit zunehmender Dämmerung ebenso wie die Feindsprites ihre Farbe, Bei vollkommener Nacht sind nur noch die rot glühenden Augen der Gegner auf fast vollkommen schwarzem Untergrund zu sehen. Qualitativ entspricht die Hintergrundgrafik dem Niveau des "Koala Painter-Aufbaukurs Part 23: apokalyptische Landschaften".
Sound[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alle Soundeffekte aus dem Originalspiel wurden fast ohne Qualitätsverlust übernommen und auch Wagners "Ritt der Walküren" trällert kurz bei Spielbeginn und vor dem Duell mit dem Leibhaftigen.
Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Für jeden abgeschossenen Feind erscheint ein Brückenteil am linken Bildschirmrand, das aufgenommen und zum Lavafluss rechts transportiert werden muss, um einen Übergang zu ermöglichen.
- Es erscheint immer nur ein Teil gleichzeitig, es muss erst ein Teil rechts abgeliefert werden, bevor ein weiteres erscheinen kann.
- Sobald die Brücke fertig ist, kann man jederzeit über sie fahren um sich mit Satan zu duellieren. Vorzugsweise sollte dies zu Beginn einer schwierigen Welle geschehen.
- Nach jeder überstandenen Angriffswelle erscheint ein Flugdämon, der eine weiße Fahne an das Schloss heftet. Für jeweils zehn weiße Fahnen erscheint eine rote Fahne. Für fünfzig Fahnen eine rote Fahne mit weißem Punkt. Jede Fahne ist je nach Farbe 1000/10.000 oder 50.000 Bonuspunkte wert, wenn man das Duell gegen Satan gewinnt.
- Zu Spielbeginn benötigt man sechs Brückenteile, um den Fluss überqueren zu können. Nach jedem erfolgreichen Duell gegen Satan erhöht sich die Anzahl der benötigten Teile um zwei bis maximal zwölf. Dadurch wird auch der Bewegungsraum des eigenen Panzer immer mehr eingeschränkt.
- Der Panzer startet mit einem Geschützrohr und gewinnt nach jedem gewonnenen Duell gegen Satan ein zusätzliches Geschütz hinzu bis maximal drei. Dadurch steigert sich die Feuerrate erheblich. Nach jedem Lebensverlust verliert man eines der zusätzlich erworbenen Geschütze.
- Der Schutzschild immunisiert den Panzer gegen alle gegnerischen Angriffsarten hält allerdings nur für nur maximal ca. 1,5 Sekunden an, bevor er zusammenbricht. Er lädt sich nach einer Anwendung jedoch recht schnell wieder auf. Der Zähler zeigt an, für wie viel Zehntelsekunden Schildladung zur Verfügung steht.
- Drei Leben bei Spielstart. Einmaliges Extraleben bei 10.000 Punkten.
Steuerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gegner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Brückenbomber und Eierwerfer tauchen ab der siebten Welle auf.
- Alle Gegner bis auf die drei Teufel werden versuchen, die Extraleben des Spielers zu rauben, indem sie sich eines davon packen und versuchen mit ihm davon zu fliegen. Indem man den Entführer abschießt, erhält man sein Extraleben zurück.
- Die Angriffswellen wiederholen sich in Fünferschritten: 1. einfache Welle (nur Flugdämonen), 2. schwierige Welle (Brückenbomber+Eierwerfer), 3. Teufel, 4. schwierige Welle, 5. Teufel.
- Beim Duell gegen Satan wird man nach einiger Zeit von Feuerbällen attackiert, die von einen Warnton angekündigt werden und zunächst am Horizont kreisen, bevor sie auf den Panzer niederstoßen. Diese Feuerbälle bleiben auch noch einige Sekunden aktiv nachdem man Satan abgeschossen hat.
- Endet das Duell in einem Unentschieden, d.h. Satan und der Panzer schießen sich gegenseitig ab, bekommt man zwar seine Punkte, jedoch kein neues Geschützrohr.
Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Um die Feuerkraft zu maximieren muss die Brücke möglichst schnell zweimal aufgebaut und passiert werden.
- Während der einfachen Wellen ist es angebracht, möglichst viele Brückenteile zu erspielen, indem man jeden Gegner einzeln abschießt. Erst nachdem ein Brückenteil abgeliefert wurde, darf der nächste Gegner abgeschossen werden. Leider macht das suizidale Verhalten der Flugdämonen dieses Unterfangen zunehmend schwierig.
- Um möglichst schnell viele Punkte zu erspielen, muss die Brücke möglichst schnell und oft gebaut und überschritten werden. Der Nachteil daran ist, dass man so auch entsprechend schnell durch den immer breiter werdenden Lavafluss in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird.
- Während der Wellen mit den Brückenbombern auf gar keinen Fall auf der Brücke bleiben. Es besteht die Gefahr, dass links von der eigenen Position ein Loch hineingesprengt wird und man eingesperrt wird.
- Während des Entführungsmanövers sind die Gegner ungefährlich und können berührt werden (sie müssen den Panzer bereits aufgenommen haben).
- Ab Level 20 werden die Zwischengegner ernsthaft ungemütlich. Durch Schießen mit Vorhalt kann man sie gut in die eigenen Schüsse fliegen lassen.
- Den Schild nach Möglichkeit nie komplett entleeren und immer nur in kurzen Schüben anwenden.
- Vorsicht vor den Lava-Eiern: diese brennen einige Sekunden und blockieren eventuell sogar die Möglichkeit, die Entführung eines Extralebens zu verhindern, was besonders ärgerlich ist.
Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Versionen von den Cyberpunx und Nostalgia verfügen über gotteslästerlich viele Traineroptionen, bei deren Verwendung man sofort in die Hölle kommt, sowie nachträglich eingebaute heidnische Highscoresaver.
Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note): | ||
7.50 Punkte bei 10 Stimmen (Rang 258). Zur Stimmabgabe musst Du angemeldet sein. | ||
C64Games | 8 | 17. Juli 2014 - "sehr gut" - 18.948 downs |
Lemon64 | 7,5 | 17. Juli 2014 - 28 votes |
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
4802Nortobor: "Netknup 01 nov 8. Negnuleg dnegarrovreh hcsireleips dnu hcsinhcet Gnuztesmu eseid tsi ,nrekcalf Setirps eginie uz dnu ba dnu driw thcierre dnrehänna thcin Sdlibrovnellahleips sed Tiekgidniwhcseg eruehegnu eid lhowbo"
Rombachs C64-Spieleführer II: "Wenn man von den Komplikationen, die sich durch die Farbgebung stellen, absieht, so ist Satan's Hollow kein schlechtes "Invader"-Spiel. Doch es bleibt fraglich, inwiefern diese monotonen Ballerspiele überhaupt langfristig begeistern können. Die eigentliche Spielidee, auf der mittlerweile über 30 Spiele basieren, ist veraltet und hat ihren Reiz verloren."[1] (Urteil 3)[2] Die vollständige Beschreibung des Spiels findet sich hier.
TheRyk: "Wieder einmal ein Titel, der in dieser Form vielleicht audiovisuell schon zwei oder drei Jahre später die Standards weit unterschritten bzw. ziemlich abgestunken hätte, aber für das Releasejahr 1984 voll in Ordnung geht. Gerade Nichtkenner des Arcade-Automaten finden hier neben der z.B. aus Bandits bekannten Schutzschildfunktion durch manche Idee wie Brückenbau, Flaggen, Duell mit dem Fürsten der Finsternis durchaus Abwechslung zu anderen Vertretern des Spielprinzips. Persönlich sehe ich zwar auch ein paar Mankos wie die schon sehr schwierige Einschränkung der Beweglichkeit in höheren Levels, besonders der Klau der ohnehin spärlich bemessenen Extraleben ist dadurch kaum zu verhindern. Aber insgesamt ein gut gealterter golden Oldie, 7 Punkte."
Seine Eminenz Shmendric spricht: "Ludo progrediente inimicos deicere magis magisque fit uexatio capuli lusorii rapta atque eneruans. Numerus daemonum gradibus prouectis nimium crescit."
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gelingt es, den fünfzigsten Level zu erreichen, erscheinen die Initialen "D.B." und "M.B." von Programmierer David Berezowski und Grafiker Matt Blais auf dem Pfad zu Satans Schloss.
- Satan's Hollow hat einen Auftritt in der 1983er Teenager-Sexkomödie "Joysticks" (dt. Titel: "Die Vidioten"), bei dem sich zwei verfeindete Jugend-Gangs in einem (ganz offensichtlich gestellten) Kampf um den Highscore duellieren (Videomitschnitt auf YouTube).
- Gegen die Aufstellung des Spielhallenautomaten regte sich Widerstand in den von evangelikalem Protestantismus geprägten und daher als "Bible Belt" (dt. "Bibelgürtel") bezeichneten Staaten im Südosten der USA. Anscheinend passte damals ein Spiel, in dem es darum ging den Teufel zu vernichten, aus irgendwelchen Gründen nicht in das Weltbild bibeltreuer Christen. Kinder, die ihr Taschengeld trotzdem in den Automaten steckten, bekamen mit dem Bibelgürtel den Hintern versohlt und nix zu Weihnachten. Brave Kinder spielten weiterhin löblichere Spiele.
- Laut "Sammler-Check" der Retro Gamer eines der seltensten C64 Spiele.
Screenshot-Vergleich der Atari 8Bit Umsetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Videomitschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Longplay durch das Spiel bis über 100.000 Punkte von DerSchmu.
Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Diskette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Werbeanzeige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
"Ich aber sage euch: spielet nur im NORMAL Mode, auf dass eure Scores euch und allen ein Wohlgefallen seien. Die aber, die da spielen im EASY-Mode, die soll der Blitz bei der Notdurft treffen." (Spielebibel, Briefe an die Cheater I,IX)
- PAT - 460.420 (11.07.2016)
- Robotron2084 - 319.515 (17.07.2014)
- Radi1975 - 44.390 (28.11.2017)
- TheRyk - 42.300 (03.08.2014)
- FXXS - 22.460 (19.07.2014)
- Keule - 8.730 (19.07.2021)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wikipedia: Satan's_Hollow |
Quellen
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