Popeye
Popeye | ||
---|---|---|
Spiel Nr. | 635 | |
Bewertung | 6.73 Punkte bei 15 Stimmen | |
Firma | Parker Brothers | |
Verleger | Parker Brothers, Microjet/Stars | |
HVSC-Datei | GAMES/ M-R/ Popeye.sid | |
Release | 1983 | |
Plattform(en) | Arcade, C64, ColecoVision, Intellivision, Atari, TI-99/4A, NES, (Amiga, VC20) | |
Genre | Arcade, Platformer (Single Screen) | |
Spielmodi | Einzelspieler 2 Spieler (abwechselnd) | |
Steuerung | ||
Medien | ||
Sprache | ||
Information | Weitere Spiele zum Thema: Popeye II, Popeye 3: WrestleCrazy |
Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Popeye ist eine Mischung aus Platformer und Einsammelspiel von Parker Brothers, die das Spiel 1983 als Heimversion des Spielhallenautomaten von Nintendo herausbrachten. Der Spieler steuert Popeye, den aus Comics und Zeichentrickfilmen bekannten Spinatmatrosen mit der Aufgabe, die ihm von seiner Herzensdame, der aparten Schönheit Olivia Oil, zugeworfenen Symbole einzusammeln, bevor sie ins Wasser plumpsen. Die Rollen der Antagonisten werden dabei von Brutus, dem ewig eifersüchtigen Unsympath und Grobian vom Dienst sowie der Seehexe und ihrem beißfreudigen Geier Bernard besetzt, die nichts unversucht lassen, Popeye eins auf die Mütze zu geben. Ein Level ist geschafft, wenn es gelingt eine bestimmte Anzahl von Symbolen einzusammeln, woraufhin das turbulente Treiben auf dem nächsten von insgesamt drei verschiedenen Bildern fortgesetzt wird. Popeye startet mit vier Bildschirmleben und erhält bei 40.000 Punkten ein Bonusleben.
Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Grafik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dem bei der Spielhallenversion verwendeten hochauflösenden Grafikchip für die Sprites der Spielfiguren kann die C64-Version leider nicht das Wasser reichen. Popeye ist noch gerade mit einigem Bemühen der eigenen Vorstellungskraft / viel guten Willens als solcher erkennbar, doch Olivia und insbesondere Brutus werden als unförmiger Klumpatsch dargestellt. Weniger Abstriche müssen bei den Hintergrundgrafiken gemacht werden, die auch bei der Automatenvorlage recht dürftig waren, das Auge dennoch nicht recht erfreuen mögen, sprich: Es schaut alles arg blockig und kantig aus. Auch sind die Sprites recht spärlich animiert, zumeist gibt es nur zwei Animationsphasen, wodurch allen Sprites ein hölzernes Bewegungsschema eigen ist. Ganz schlimm sieht dies bei den von der Seehexe und Brutus geworfenen Flaschen aus, die dazu auch noch unangenehm flackern. Einige Details der Automatengrafik wurden ganz gestrichen, so sieht man am Ende eines Levels nicht, wie Popeye seiner jubelnden Holden eine Blume überreicht und auch Swee'Pea, Popeyes Adoptivkind, wird zwar in der Anleitung erwähnt, fehlt dann aber in Level 2. Doch immerhin ist die C64-Ausführung von allen Homeversionen unterm Strich noch die ansehnlichste, weshalb man man guten Gewissens lachend mit dem nackten Finger auf Screenshots z.B. der Atari 8Bit oder Nintendo Entertainment-Varianten zeigen darf, so man dies für sinnstiftend hält.
Sound[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die kurzen fröhlichen Melodien beim Spielstart, Levelende und Einsammeln des Spinats klingen hinreichend popeyesque, d.h. hier besteht bei aller plärrenden Schrägheit durchaus Wiedererkennungswert zur Musik aus den Trickfilmen. Die Hintergrundmusik der einzelnen Level ist eher zurückhaltend gestaltet, in Level 2 werden gar einige Takte aus Harry Bellafontes "Matilda" aufgefahren, während zu Beginn des dritten Levels eine dramatische Melodie die Entführung Olivias durch Brutus unterstreicht. Der Popeye-Spielfigur wurde ein befremdliches, nicht unbedingt dezentes Bewegungsgeräusch verpasst, das sogar noch zu schlingern anfängt, wenn gerade viel auf dem Bildschirm los ist. Die Musik und die ansonsten passablen restlichen Soundeffekte werden dadurch, je nach Leidensfähigkeit des Hörers, entweder zumindest nicht ideal ergänzt oder mit in einen kakophonischen Abgrund gerissen.
Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Level 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Olivia Oil, sich ihrer Zuneigung zu Popeye stets im Unklaren, hat eine neue Probe für Popeye ersonnen, um dessen Loyalität zu testen: 24 Herzen soll Popeye einsammeln und wenn auch nur ein einziges im Wasser am unteren Bildschirmrand versinkt, so wird er dafür mit einem seiner Leben büßen. Während Olivia, die für Popeye unerreichbar zwischen den beiden Häusern hin- und herwatschelt, nun ihr Herz ausschüttet, hat Brutus von der Sache Wind gekriegt und versucht, rasend vor Eifersucht, Popeyes Auftrag zu vereiteln. Wenn Brutus ihn zu packen kriegt oder eine von Brutus geworfene Flasche Popeye trifft, so ist das genauso tödlich wie der Verlust eines von Olivias Herzen.
Zwar kann Popeye die Flaschen mit Fausthieben abwehren, doch gegen Brutus kommt er nur an, wenn er die Spinatdose einsammelt, die abwechselnd am linken Rand der zweiten und dritten Etage erscheint.
Gelingt ihm dies, ertönt die bekannte Popeye-Fanfare, er wird vor Spinatkraft ganz grün und muss nun Brutus, der mittlerweile die Flucht ergriffen hat, rammen um ihn durch die Luft und schließlich ins Wasser zu schleudern.
Während Popeyes nur kurz andauernden Spinatrauschs bewegen sich Olivias Herzen nicht weiter abwärts und zählen zudem die doppelten Punkte. Brutus dagegen ist nach nur kurzer Pause wieder gefechtsklar und setzt die Hatz weiter fort, was tragisch für Popeye ist, denn der Spinat erscheint nur einmal pro Level.
Popeye hat allerdings noch eine Methode, um Brutus auszuschalten, die allerdings ein wenig schwieriger zu bewerkstelligen ist: Wenn er den Punchingball neben der Plattform oben rechts im richtigen Moment trifft, knallt dieser gegen ein Fass , welches nach unten fällt, Brutus für einige Sekunden unschädlich macht und Bonuspunkte gibt.
Eine weitere Gefahr für Popeye stellt die Seehexe dar, die unvermittelt am linken oder rechten Bildschirmrand (oder an beiden gleichzeitig!) auftaucht, um ihn ebenfalls mit Leergut zu bewerfen.
Der Seehexe ist nicht beizukommen, man kann lediglich versuchen, die Flaschen wegzuboxen oder auf eine andere Ebene zu wechseln.
Die Wegweiser stellen Abkürzungen dar, mit denen Popeye beliebig oft kurzerhand auf die andere Bildschirmseite wechseln kann.
Punktevergabe:
- Herz einsammeln: Je nach Höhe 500, 300, 100 oder 50 Punkte, doppelte Punkte im Spinatrausch.
- Brutus verhauen: 3000 Punkte
- Flasche zertrümmern: 50 Punkte
- Punchingball treffen: 30 Punkte
- Brutus mit Fass treffen: 1000 bis 4000 Punkte (je tiefer Brutus steht, desto mehr Punkte)
Level 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hier gilt es statt Herzen nun Noten einzusammeln, allerdings nur 16 Stück, dafür ist der Levelaufbau ein wenig trickreicher. Unten links im Bild befindet sich eine Wippe, an deren oberen Ende, entweder den Gesetzen der Schwerkraft trotzend oder mit Helium gefüllt, J. Wellington Wimpy steht , um Popeye und Brutus, wenn sie von Ebene 2 auf die Wippe springen entweder auf Ebene 3 oder Ebene 4 zu katapultieren.
Die Abkürzungen sind für Brutus übrigens nicht benutzbar.
Punktevergabe: Wie in Level 1, zusätzlich:
- Wenn Popeye mithilfe der Wippe auf Ebene 4 landet, erhält er 500 Bonuspunkte.
Level 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im dritten und letzten Bild hat Brutus Olivia gekidnappt und sie ins Krähennest seines Boots verfrachtet, wo sie jetzt um Hilfe ruft. Diese Hilferufe muss Popeye nun einsammeln, wobei sich jedes Mal eine neue Sprosse einer Rettungsleiter bildet mit der Olivia schließlich befreit werden kann. Mit von der Partie ist diesmal Bernard, der Hausgeier der Seehexe , der von links nach rechts durch das Bild fliegt und versucht mit Popeye zu kollidieren. Zwar kann Popeye ihn mit Faustschlägen ausschalten und Bonuspunkte erhalten, doch setzt er kurz darauf zu einem neuen Angriff an. Die Abkürzungen fehlen in diesem Level, stattdessen befindet sich direkt unter dem Krähennest eine bewegliche Plattform , die Popeye über ein Loch im Boden auf die andere Seite transportieren kann. Vorsicht: Auf dieser Plattform ist man während der Fahrt den von unten ausgeführten Anlangereien von Brutus hilflos ausgeliefert und kann leicht mit dem Geier kollidieren, ohne ihn rechtzeitig per Boxhieb erledigen zu können.
Punktevergabe: Wie in Level 1, zusätzlich:
- Den Geier verprügeln: 1000 Punkte
Joysticksteuerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- : Popeye boxt Flaschen, Geier, Punchingball oder Brutus (wirkungslos und tödlich) oder sammelt Spinat ein.
- : Bewegung der Spielfigur in die vom Spieler kraft seiner Entscheidung gewählten. Richtung
Tastaturbelegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1 : Einzelspiel starten
- 2 : Spiel zu zweit starten oder alleine gegen sich selbst spielen (wenn man sich einsam fühlt)
- F1 : Spielabbruch
Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Vorsicht: Brutus gabscht gerne eine Ebene nach unten oder versucht Popeye an den Beinen zu packen, wenn er sich in seiner Nähe befindet!
- Nach Möglichkeit die Herzen/Noten/Hilferufe nicht zu tief fallen lassen, denn das gibt weniger Punkte.
- Die "Thru"-Abkürzungen in den ersten beiden Bildern sind äußerst hilfreich, um Brutus auszumanövrieren. Auch von der Wippe in Level 2 sollte man ausgiebig Gebrauch machen.
- Die Leiter im ersten Bild kann Popeye nur abwärts benutzen, die Rettungsleiter im dritten Bild gar nicht.
- Da man im zweiten Bild nur 16 Noten aufzusammeln braucht, muss man aufpassen, dass man vor lauter Eifer nicht vergisst, den Spinat einzusammeln und Brutus zu vermöbeln.
- Wenn die Seehexe auf beiden Seiten des Bildschirms erscheint, ist der schlechtmöglichste Aufenthaltsort die Bildschirmmitte, denn dann bleibt keine Zeit, die Flaschen aus beiden Richtungen abzuwehren.
- Im Gegensatz zur Automatenversion kann Brutus nicht kurzerhand auf eine niedrigere Ebene hüpfen.
- Den Spinat am besten dann einsammeln, wenn gerade möglichst viele Herzen erreichbar sind, denn deren Wert wird dann verdoppelt.
Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Version von Nostalgia (NO) verfügt über zehn Traineroptionen. Im Lieferumfang enthalten sind zusätzlich ein inoffizielles Titelbild sowie eine Anleitung.
Alternativ dazu können folgende POKEs genutzt werden (nicht geprüft, keine Haftung, falls der Rechner danach spontan in Flammen aufgeht oder die Floppy Geld druckt.)
- Unbegrenzte Leben Spieler 1:
POKE 33040,181
- Unbegrenzte Leben Spieler 2:
POKE 38327,173
- bzw.
POKE 2405,255: POKE 2406,255
- oder
POKE 2178,255
Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note): | ||
6.73 Punkte bei 15 Stimmen (Rang 542). Zur Stimmabgabe musst Du angemeldet sein. | ||
C64Games | 6 | 28. Juni 2013 - "gut" - 18884 downs |
Lemon64 | 7,5 | 28. Juni 2013 - 105 votes |
C64.com | 7,5 | 28. Juni 2013 - 10705 downs |
Kultboy.com | 6,68 | 28. Juni 2013 - 19 votes |
Happy Computer | Test ohne Bewertung | Ausgabe 05/84 |
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Robeye der Biermatrose: "Das Spiel ist an sich nicht schlecht, bei nur drei Bildschirmen mangelt es mir aber an Abwechslung und auch das Tempo nimmt kaum zu, was zu langen Sessions führt in denen nicht wirklich viel los ist. Hätte man zumindest den irren Schwierigkeitsgrad des Arcade-Vorbilds beibehalten, wäre meine Motivation, das Spiel öfter rauszukramen deutlich höher und das trotz seiner eher bescheidenen Grafik- und Soundeigenschaften. Ich gebe diesem leicht schnarchigen aber ansonsten wirklich putzigen Spiel 6 von 10 Punkten."
Rombachs C64-Spieleführer: "Spieltempo, Spielwitz, Aktion und Graphik sind durchweg als gut zu werten. Ein empfehlenswertes Programm (Urteil 2)."[1] Die vollständige Beschreibung des Spiels findet sich hier.
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Spielhallenversion von Popeye wurde von Shigeru Miyamoto, dem Schöpfer von Donkey Kong ersonnen. Donkey Kong war ursprünglich nur eine Notlösung, da Nintendo zu der Zeit erfolglos um die Rechte für die Verwendung der populären Comicfigur Popeye mit King Features/Paramount verhandelte. Die Verwendung von Popeye, Oliv Oyl und Brutus schied somit aus, so dass das Spiel notgedrungen vollkommen umgewandelt werden musste und stattdessen eine neue Handlung rund um einen Riesenaffen, eine namenlose Schönheit und einen im Anfangsstadium einfach "Jumpman" getauften Retter geschaffen wurde. Ein Jahr später kam der Deal dann zustande und der mittlerweile durch den Erfolg von Donkey Kong zum Star avancierte Miyamoto rauchte eine große Pfeife Spinat und schlug mit der Handkante ("Banzai!") auf eine Donkey Kong Platine, woraufhin, wie genau weiß nur der Tenno, sich aus den Fragmenten ein komplettes Popeye-Board zusammensetzte.
Screenshot-Vergleich verschiedener Umsetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Videomitschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Longplay durch alle drei Level von DerSchmu.
Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Steckmodul[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Werbeanzeige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Theme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die musikalische Untermalung des Spiels besteht aus zwei zweistimmigen Melodien beim Start von Level 1 und Level 3, drei einstimmigen Untermalungen der einzelnen Levels, zwei Sequenzpaare für das Aufsammeln von Gegenständen und Hilferufen sowie drei zweistimmigen Melodien beim erfolgreichen Abschluss der einzelnen Levels. Die nachfolgende Galerie zeigt diese Musikstücke in der üblichen Notenschreibweise. Für eine kreative Weiterverwendung aller Melodien stehen die Noten auch als PDF-Dokument (Datei:Popeye Theme PDF.pdf) und in der ABC-Musiknotation (Datei:Popeye Theme.abc.txt) zur Verfügung.
Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ivanpaduano - 147.340 (12.10.2019)
- PAT - 141.300 (15.07.2016)
- Robotron2084 - 132.800 (28.06.2013)
- Keule - 68.690 (28.09.2019)
- TheRyk - 56.670 (14.07.2013)
- Werner - 54.370 (06.07.2013)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wikipedia: Popeye (video game) |
- C64Games.de - Spiel Nr. 141
- Lemon64 - Spiel Nr. 1970
- Gamebase64.com - Spiel Nr. 5829
- Gamebase64.com - Spiel Nr. 19886
- C64.com - Spiel Nr. 467
- Kultboy.com - Testbericht Nr. 2980
- ready64 - Spiel Nr. 361
- CSDb
- Arcade-Museum
- MobyGames.com
- RecordedC64Games.org Spiel Nr. 1
Videos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- RecordedC64Games.org Videomitschnitt auf YouTube
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Oswald Reim, Martin Scholer: "Rombachs C64-Spieleführer", Rombach, 1984, Seite 269
Dieser Artikel wurde Artikel des Monats. |