Nebraska Joe

Nebraska Joe
Spiel Nr.	638
Bewertung	7.33 Punkte bei 9 Stimmen
Entwickler	Pietro Pino
Firma	Systems Editoriale (kurz: Systems; Tippfehler im Titelscreen: Systens)
Verleger	Systems Editoriale, CP Verlag
Release	1988, 1990
Plattform(en)	C64
Genre	Geschicklichkeit, Labyrinth
Spielmodi	Einzelspieler
Steuerung
Medien
Sprache
Information	aka Keyfinders (Crackversion) Commodore Computer Club Nr.5 Commodore 64 Club Nr.7 Magic Disk 64 #03/1990 (Keyfinders)

Beschreibung

Beginn des Spiels

In der italienischen Anleitung kann der Spieler sich informieren, bevor es losgeht:

Nebraska Joe ist ein sympathischer Typ, der mit Leichtigkeit die Welt bereist hat und gleichermaßen liebevoll in seinem Garten die schönsten Pflanzen der Welt züchtete. Eines Nachts hörte er kräftige Geräusche, als ob sich ein mächtiger Bohrer in den Boden unter seinem Haus bohrte. Beim Nachsehen blendete ihn ein Blitz und er fiel. Nach einigen Minuten tauchte er plötzlich in eine alptraumhafte Welt ein: Riesige, endlose Höhlen, die von nicht-menschlicher Hand erbaut worden waren und von seltsamen Wesen bevölkert wurden, die alles andere als gutartig waren.

In kreativer Weise tummeln sich in dieser Welt, die einem riesigen Irrgarten gleicht, diesmal nicht vier verschiedenfarbige Gespenster, sondern niedliche Spaceshuttles, hüpfende Augen, eklige Spinnen, kleine Roboter und leckere Fledermäuse. Selbstverständlich ist auch alles mit Fallen gespickt - für Abwechslung ist also gesorgt. Jedenfalls muss der Held, in dessen Rolle wir uns in dem Spiel versetzen, dem Labyrinth entkommen (um in Falle von Nebraska Joe "die großen Agrarmanöver", wie er zuletzt das Rosenschneiden nannte, abzuschließen). Jegliche Ähnlichkeit mit dem bekanntesten Archäologen der Filmgeschichte ist sicherlich nur dummer Zufall. Sein Job ist allerdings nicht leichter: Mittels Hüpfen, Erklimmen von Leitern, und dem Sammeln von Schlüsseln und Ausrüstung arbeitet er sich wacker durch die feindselige Umgebung.

Spielziel

Es gilt vier Level zu meistern und den Ausgang des Labyrinth zu erreichen - im Optimalfall lebendig.

Gestaltung

Apfel und Laserkanone…

Der Spieler durchquert mit dem Helden Joe ein Labyrinth aus 128 Split-Screens.

Als Gegner treten unter anderem Roboter, kleine Spaceshuttles, Kristalle oder hüpfende Bälle auf. Spinnen bilden eine Besonderheit, sie können nicht mit der Pistole abgeschossen werden. Es gibt unter anderem bewegliche Balken oder Starkstromanlagen als Fallen. Die Hochspannung und die Laserstrahlen sind absolut tödlich, während die meisten anderen Feindkollisionen nur Lebensenergie abziehen. Das Spiel besitzt eine einfache Art von Automapping, grüne Felder bedeuten, dass diese schon durchsucht wurde. Violette Felder sind noch mit einem Gegenstand gefüllt. Das blinkende Feld markiert den Ort an dem man sich aktuell befindet. Die Steuerung funktioniert sehr sauber.

Das Spiel bietet mehrfarbige, eher simpel gehaltene 2D-Grafik mit Einzelbildschirmen, diese werden beim Überschreiten der Bildschirmränder umgeschaltet. Es gibt einfache Soundeffekte, aber keine Hintergrundmusik.

Screenshots

Die Pistole und eine Balkenfalle…

Erstmal ein bisschen rumballern…

Tür 4 und ein Goldbarren…

Hinweise

Gegenstände

Tod in Starkstromfalle.

• Schlüssel 1 bis 4: Mit diesen Schlüsseln kann man Türen mit der selben Nummer öffnen. Dazu müssen Sie im Inventar mittels mehrmaligen Drücken der Leertaste  angewählt werden.
• Pistole: Ist die Pistole angewählt, kann man sich gegen die meisten der Gegner zur Wehr setzen (Feuerknopf) und so nebenbei das Punktekonto füllen.
• Schutzhelm: Ohne diesen Helm gibt es keine Möglichkeit die Strahlen der Laserkanonen zu umgehen.
• Goldbarren: Damit holt man sich 5000 Punkte aufs Konto.
• Apfel: Das Aufsammeln dieses vitaminreichen Snacks erhöht fehlende Lebensenergie wieder, maximal um bis zu 30%. Weniger ausschlaggebend ist die Frage, ob es sich wirklich um einen Apfel handeln soll, oder nicht doch um eine Erdbeere.
• Blauer Ramstein: Wer diesem Item, der wie ein Chip aussieht, einen so komischen Namen gab und warum, ist unbekannt. Viel wichtiger ist aber, es ist der finale Schlüssel zum Levelausgang.

Lösung

Tipps

• Das Labyrinth unterteilt sich in vier verschiedenfarbige Bereiche (Level) mit jeweils 8x16 Screens, deren Ausgang jeweils mit dem zugehörigen "blauen Ramstein" geöffnet wird.
• Nach Verlassen und wieder Betreten eines Raumes sind alle abgeschossenen Gegner wieder vorhanden.
• Aufgesammelte Items erscheinen nicht neu!
• Es besteht kein Zeitlimit.

Cheats

…Cheatmodus: Tasten "Space" + "Right Shift" + "." + "m" während dem Spiel gleichzeitig drücken aktiviert den godmode…

• Space  + Right Shift  + .  + M  während dem Spiel gleichzeitig drücken. Die Lebensenergie sinkt zwar trotzdem auf Null, aber man stirbt dann nicht.
• Im Internet kursiert zudem POKE 15022,173 als Cheatmodus.
• Zudem gibt es mittlerweile für alle Versionen in der CSDb Cracks u. a. mit Trainerfunktion.

Bewertung

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
7.33 Punkte bei 9 Stimmen (Rang 319). Zur Stimmabgabe musst Du angemeldet sein.
C64Games	7	9. Juli 2014 - 6 von 10 Punkten - 18.959 downs (Key Finders) 9. Juli 2014 - 7 von 10 Punkten - 19.238 downs (Nebraska Joe)
C64.com	9	9. Juli 2014 - 8,5 von 10 Punkten - 1.891 downs
Lemon64	7	9. Juli 2014 - 7,4 von 10 Punkten - 10 votes
Ready64	7	23. März 2019 - 6,6 von 10 Punkten - 5 votes

Kritik

Shmendric: "Ich kannte das Spiel jahrelang nur als Keyfinders. Dass sich der CP-Verlag einen Crack aus Italien unterjubeln lies, habe ich erst hier durch das Wiki erfahren. Lustige Sache. Die Grafik war schon lange vor 1990 nicht mehr zeitgemäß, aber das simple Spielprinzip machte Keyfinders zu einem sehr netten, abwechslungsreichen Vergnügen. Nicht sonderlich knifflig und nicht sonderlich schwer, aber es motivierte und regte den Ehrgeiz an, man wollte es einfach mal durchschaffen. Das war auch durchaus machbar, nur ein wenig zeitaufwändig."

H.T.W: "Interessantes Labyrinth-Spielchen mit riesiger Map (512 Screens, da bekommt man ja mit Cheatmodus graue Haare) und gefälliger Grafik. Ein richtiges Endbild fehlt leider und auch schade, dass keine Highscoreliste vorhanden ist."

Sonstiges

Die Crack-Version Keyfinders

Zumindest um 1990 herum war das Spiel Nebraska Joe in Deutschland überwiegend unter dem Namen Keyfinders bekannt.

Das bereits über ein Jahr alte, aber in Deutschland relativ unbekannte Spiel wurde 1989 von Crackern in "Keyfinders von Fantasy Soft" umbenannt. Mutmaßlich wurde es dann als Eigenproduktion deklariert an den CP Verlag geschickt, um die Prämie dafür zu kassieren. Möglich ist auch, dass ein angestellter Redakteur des Verlags "Fantasy Soft" erfand und das Geld selbst einsteckte. Vergleichbare Vorfälle gab es bereits mit Ronald Mayers Spiel Joe, und auch der Markt & Technik-Verlag ließ sich für seine Heftdisketten mehrmals einen dreisten Crack unterjubeln (bspw. Oil Challenge oder Laser-Schach). In den Prä-Internet-Zeiten war die Recherche eben noch nicht ganz so einfach - und in der Redaktion hatte man wohl nicht für nötig gehalten, die eingeschickten Programme für einen kurzen Check in den Hex-Editor zu laden.

Dass Nebraska Joe und nicht Key Finders das Original ist, ist leicht erkennbar, wenn man sich den Crack mit einem Maschinensprachenmonitor anschaut:

• Sowohl in Nebraska Joe als auch in Key Finders stehen zwischen den Leveldaten italienische Wörter, z.B. $C827 (ohne Leerzeichen): "Questo blocco e' un duplicato del".
• Die CSDb kennt von Nebraska Joe mehrere Cracks von Februar 1989, von Key Finders hingegen mehrere erst von März 1990.
• In Key Finders (auf der Original Magic Disk 64 3/90 mit Action Replay eingefroren) steht die Endadresse ($AE-$AF) auf untengenannte $71FA, ab $0200 steht zweimal ebenso untengenanntes "NJ" in Anführungszeichen (einmal gefolgt vom Dateityp "PRG"), und der KERNAL-Dateiname ($B7, $BB-$BC) steht auf das zweite "NJ", als wäre vor dem Freeze noch schnell Nebraska Joe geladen worden.
• In Key Finders steht ab $0800: HALLO CRACKER ! HAT ES SICH GELOHNT FUER DAS PROGRAMM DEN MONITOR ANZUWERFEN?? ICH HOFFE DOCH. GREETINGS TO DOPPEL JOKER! FROM FANTASY SOFT.

Eastereggs

Im Titelscreen kann man Scrollrichtung und -geschwindigkeit der Hintergrundkaros steuern. Dies ist aber nur ein Gag und hat keine praktische Bedeutung.

Cover

Das ursprüngliche Cover (Magic Disk 64 - Ausgabe 8/1989)

Das offizielle Cover (Magic Disk 64 - Ausgabe 3/1990)

• Das Spiel wurde in dem italienischen Diskettenmagazin Commodore 64 Club Ausgabe 7 unter dem Dateinamen "NJ" und der Endadresse $71FA veröffentlicht. Das war bereits Anfang 1988.
• Des weiteren war es in der italienischen Zeitschrift Commodore Computer Club Ausgabe Nr.5? als Beilage enthalten, auch hier offiziell und als Nebraska Joe.
• Das Spiel wurde dann in Deutschland unter dem Namen Keyfinders auf der Magic Disk 64, Ausgabe 8/1989 auf dem Cover angepriesen. Man hatte aber kurz vor Redaktionsschluss festgestellt, dass sich in Keyfinders noch einige Bugs befinden, somit wurde das Spiel Die Pyramide kurzerhand als Ersatz verwendet. In der Ausgabe 3/1990 wurde Keyfinders dann schließlich veröffentlicht (Diese Version ist weitgehend bugfrei und auf jeden Fall durchspielbar, Anm. v. Shmendric). Neben weiteren Programmen befanden sich die Spiele Helden und Spacefighter auf dem Diskettenmagazin.

Highscore

Es gibt einen Punktestand aber keine Endauswertung. Der Screenshot muss spätestens im letzten Raum gemacht werden.

1. Ivanpaduano - 398.800 (02.03.2019)
2. Keule - 149.600 (18.07.2022)
3. Shmendric - 121.000 (17.02.2019)

	2. Platz von Keule		3. Platz von Shmendric

Weblinks

Nebraska Joe

• C64Games.de - Spiel Nr. 3033
• Gamebase64.com - Spiel Nr. 5160
• C64.com - Spiel Nr. 1664
• ready64 - Spiel Nr. 1420
• CSDb 13 Versionen, teils mit Trainern

Keyfinders

• C64Games.de - Spiel Nr. 1711
• Gamebase64.com - Spiel Nr. 4083
• Lemon64 - Spiel Nr. 1426
• CSDb 13 Versionen, teils mit Trainern

Videos

• Videomitschnitt auf YouTube