Jet Set Willy

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Jet Set Willy
Jetsetwillytitle.gif
Spiel Nr. 538
Bewertung 6.71 Punkte bei 17 Stimmen
Entwickler
Firma Software Projects
Musiker George Neophytou
HVSC-Datei GAMES/G-L/Jet_Set_Willy.sid
Release 1984
Plattform(en) C64, C16, Atari 800, ZX Spectrum, Amstrad CPC, PC, MSX, Acorn Electron, BBC Micro, TI-99/4A
Genre Platformer (Multi Screen)
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung Icon Port2.pngIcon joystick.png
Medien Icon kassette.png
Sprache Sprache:englisch
Information Vorgänger: Manic Miner
Nachfolger: Jet Set Willy II - The Final Frontier


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Die Freuden, die man übertreibt, verwandeln sich in Schmerzen."
(Friedrich Justin Bertuch)

Jet Set Willy ist ein Multi-Screen Platformer von Software Projects der 1984 für den C64 portiert wurde. Spielziel ist es, alle Gegenstände in den über 60 Screens einzusammeln. Jet Set Willy ist Spiel Nummer 2 in der "Miner Willy"-Trilogie, die mit Manic Miner begann und mit Jet Set Willy II - The Final Frontier ihren Abschluss fand.


Miner Willy hat das ganz große Los gezogen! Nachdem es ihm gelungen ist, die unermesslich großen Mengen an Bodenschätzen, die er im Vorgängerspiel gefunden hat zu verscherbeln, ist er nun ein stinkreicher Bonvivant und lebt La Dolce Vita in Reinkultur. Er haust nun standesgemäß in einer monströs großen Villa, die dermaßen überdimensioniert ist, dass er selbst noch nicht alle Räume gesehen hat. Dort feiert er mit seinen neuen "Freunden" nonstop orgienartige Dauerpartys bis zur Bewusstlosigkeit.

Doch eines Morgens, nachdem die letzten Tunichtgute nach einer besonders wilden Nacht mit Willys Aston Martin davongebraust sind, reißt seiner italienischen Haushälterin Maria endgültig der Geduldsfaden. Obwohl Willy schon nicht mehr geradeaus gucken kann, verlangt die resolute Dame von ihm, dass er gefälligst den ganzen Müll aufräumt, den die Bande in der Villa verteilt hat. Erst dann wird sie dem Lümmel erlauben, sich auf die faule Haut zu legen. Nun beginnt für den schwer verkaterten und übermüdeten Willy ein wahrer Alptraum, denn wie es aussieht, haben seine netten Gäste das gesamte Anwesen von der Einfahrt bis zum Dach und dem Yachthafen vollgemüllt. Dabei ist es wenig hilfreich, dass der Vorbesitzer ein auf Gentechnologie spezialisierter verrückter Forscher gewesen zu sein scheint, dessen Kreaturen nun munter durch die Villa kreuchen und fleuchen. Und anstatt die cholerische Schreckschraube einfach zu feuern, zieht Pantoffelheld Willy tatsächlich los, um zu tun wie ihm geheißen.


Steuern Sie Willy durch die Räume der Villa und sammeln Sie alle blinkenden Gegenstände ein. Kontakt mit den herumwuselnden Viechern und animierten Geräten muss vermieden werden, ebenso wie allzu tiefe Stürze. Willy startet mit neun Leben, Extraleben gibt es keine.

Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Also, wenn das eine Prachtvilla sein soll...

Selbst für 1984 beißt die Maus grafiktechnisch hier keinen Faden ab. Äußerst simpel gestaltete, im Flick-Screen Verfahren dargestellte Räume zeigen ungehemmt absolute stilistische Trostlosigkeit. Die Sprites sind mitunter recht ausgefallen. Von rotierenden Rasierklingen über tanzende Kaninchen und tropfende Eiswaffeln bis hin zu überdimensionierten rollenden Eiern und Killerpinguinen sind hier allerlei originelle, wenn auch monochrome Gegner versammelt. Es wurde allerdings an keiner Stelle versucht, die überlegenen Grafikfähigkeiten des C64 auszunutzen, das Spiel entspricht grafisch fast hundertprozentig dem Spectrum Vorbild.

Auch die Ohren werden keineswegs verwöhnt. Der Titelscreen bietet eine noch hörenswerte Version der Mondscheinsonate, während die Interpretation von Bachs "Invention No.1 (BWV 772)" einen äußerst unästhetischen Angriff auf das Trommelfell und den Geduldsfaden des Spielers darstellt. Tinnituspatienten werden sich umso mehr freuen, dass diese Kakophonie abschaltbar ist.

Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tastaturbelegung

  • Q  bis P : jedes der fünf Tastenpaare der oberen Reihe der Tastatur kann zum Steuern nach links und rechts benutzt werden
  • A  bis L : jede Taste der mittleren Tastenreihe kann zum Pausieren des Spiels benutzt werden
  • Y  bis M : jede Taste der unteren Tastenreihe kann zum Springen benutzt werden
  • Return : Spielstart; im Spiel: Sound an/aus (lieber aus)



Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vorsicht vor Sprüngen oder Stürzen ins Ungewisse: ein Bug sorgt dafür, dass man bei tödlichen Stürzen sofort wieder an der todbringenden Stelle erneut ins Bild kommt, was den Verlust aller Leben bedeutet.


Karte des Spiels


Dies ist zwar eine Karte der Spectrum-Version, aber die Verteilung der Räumlichkeiten ist identisch.

Jetsetwillymap.png


Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zurzeit beste Version des Spiels ist die Version von Mad Scientist bei der das Spiel von den vielfältigen Bugs des Originals gesäubert und somit durchspielbar ist. Trainer hat diese Version ebenfalls.

Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
6.71 Punkte bei 17 Stimmen (Rang 553).
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C64Games 8 08. Oktober 2010 - "sehr gut" - 3815 downs
Lemon64 7 08. Oktober 2010 - 57 votes
Kultboy.com 6,14 08. Oktober 2010 - 7 votes



Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Robotron2084: "Jet Set Willy - ein Spiel hässlich wie die Nacht und so schwierig, dass in jedem Lexikon unter "schwierig" ein Bild des Spiels abgebildet sein müsste. Aber immerhin ein früher Vertreter für nichtlineare Platformer, bei dem man ein großes Areal erforschen kann wie man lustig ist. Dies ist das Spiel, bei dem sich alle Speccy Fans gegenseitig mit Lobeshymnen überschlagen. Aber das ist auch kein Wunder, denn schließlich ist die Spectrum Version - und jetzt kommt's - BESSER als die C64 Version. Ja, richtig gehört! Denn obwohl die meisten Bugs mittlerweile ausgebügelt sind bleibt doch ein ganz großes Übel, das das Spiel auf dem Cevi mehr oder weniger unschaffbar macht. Und zwar sind das die Screens "On the roof" und "We must perform a Quirkafleeg", in denen man per schwingendem Seil zur anderen Seite kommen muss. Diese Routine ist dermaßen verbuggt, dass es nur mit unendlich vielen Leben und stoischer Engelsgeduld möglich ist, sie zu schaffen. Klar kann man das Spiel auch in der Gewissheit spielen, dass einige Räume ganz einfach nicht erreichbar sind. Mich ärgert das aber ungemein und daher, ganz egal, ob das hier ein Meilenstein der Platformer-Geschichte ist oder nicht: 4 von 10 Punkten.
Nachtrag: mittlerweile ist in der Ultimate Fix Version auch der spielzerstörende Bug mit dem Seil behoben worden. Das erhöht den Spielspaß um ein Vielfaches, weshalb ich dieser verbesserten Version 6 von 10 Punkten gebe."

Rombachs C64-Spieleführer II: "Jet Set Willy, die Nachfolge von "Manic Miner", war auf dem ZX-Spektrum ein Riesenerfolg. Ob dies auf dem 64er Markt genauso wird, ist zu bezweifeln, da das Angebot für diesen Computer größer und qualitativ besser ist. Trotzdem hat es alle Voraussetzungen, um einen begrenzten Erfolg zu erzielen. Freunden von Sammelspielen wird Jet Set Willy ein willkommener Anlaß sein, um durch Willys Haus zu wandern und dort aufzuräumen."[1] (Urteil 3)[2] Die vollständige Beschreibung des Spiels findet sich hier.

FXXS: "Treppenwitz der Geschichte ist wohl das dem Programmierer der "Kampf gegen Raubmordkopierer" im Scrolltext wichtiger als Hinweise auf den Spielablauf war, aber erst dank denzentraler und gepatchter Sicherheitskopie das Spiel überhaupt sinnvoll spielbar ist. Solch schlechte Konvertierungen waren wohl auch mit ein Grund weswegen es nicht dauerhaft genügend zahlende Kunden gab. Musik und Grafik sind auch lieblos daher vergebe ich 5 Punkte."

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • An mehreren Stellen des Spiels kommen schwingende Seile und in Gruben stehende Wächter vor, die mit ihren Speeren stechen. Eine ganz klare Hommage an Hunchback, zumal ein Screen sogar "Rescue Esmeralda" heißt.
  • Die Köche aus den Bildern "Kitchen" und "West of Kitchen" fanden später eine neue Anstellung in Henry's House.
  • Der Raum "Emergency Power Generator" zeigt ein Kraftwerk über dem ein fliegendes Schwein seine Runden zieht: eine Anspielung auf das Cover des Albums "Animals" von Pink Floyd.
  • Im Spiel "Out on a limb" tauchen im Spielverlauf Jet Set Willys als Gegner auf.



Screenshot-Vergleich verschiedener Umsetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jet Set Willy wurde für den ZX Spectrum geschrieben und für eine Vielzahl weiterer Systeme portiert.
Hier eine Auswahl. Von links nach rechts: Atari 8 Bit, BBC Micro, PC Remake

Atari 8Bit.
BBC Micro.
PC-Remake.




Videomitschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Die per Cheat erschummelte Endsequenz des Spiels.



Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jetsetwillycover.png

Werbeanzeige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jetsetwillyadvert.jpg

Kassette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jetsetwillytape.jpg

Theme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nachfolgende Galerie zeigt die erste Seite der Titelmelodie sowie die musikalische Untermalung in der üblichen Notenschreibweise. Für eine kreative Weiterverwendung der Melodien stehen die vollständigen Noten auch als PDF-Dokument (Datei:JetSetWilly Theme PDF.pdf) und in der ABC-Musiknotation (Datei:JetSetWilly Theme.abc.txt) zur Verfügung.

Erste Seite der Titelmelodie, rekonstruiert durch Mitprotokollieren aller Schreibzugriffe auf den SID
Musiknoten der Begleitmelodie



Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Topscore von Ivanpaduano
  1. Ivanpaduano - 27 (03.07.2018)
  2. Robotron2084 - 26 (06.11.2010)
  3. FXXS - 17 (21.10.2013)
  4. Camailleon - 16 (06.11.2010)
  5. Keule - 2 (13.03.2015)


2. Platz von Robotron2084 3. Platz von FXXS
2. Platz von Robotron2084 3. Platz von FXXS


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Jet Set Willy Sprache:english

Videos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Videomitschnitt auf YouTube Walkthrough für ZX-Spectrum (lässt sich teils mit 64 Version nachspielen, hat aber öfters Abweichungen im Timing oder Pixelabstand)

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pascal Ciampi, Ralf Tellgmann: "Rombachs C64-Spieleführer II", Rombach, 1986, Seite 152
  2. Pascal Ciampi, Ralf Tellgmann: "Rombachs C64-Spieleführer II", Rombach, 1986, Seite 380