Heli 1983
Heli 1983 | ||
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Spiel Nr. | 1055 | |
Bewertung | 8.00 Punkte bei 3 Stimmen | |
Entwickler | Timo Brüggmann (TB), Pentagon | |
Firma | Drachenberg Studios | |
Verleger | Drachenberg Studios | |
Musiker | Tammo Hinrichs (KB) | |
Release | 2021 | |
Plattform(en) | C64 | |
Genre | Defender | |
Spielmodi | Einzelspieler | |
Steuerung | ||
Medien | (D64) | |
Sprache | ||
Information | Nachfolger: Heli 1983 Part 2 |
Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es begann ganz harmlos im Jahr 1983: „Irgendwo in der Wüste von Nevada empfing ein streng geheimes Langstreckenradar ein Echo. Berechnungen ergaben, dass dieses Objekt aus Richtung des Planeten Mars kommt und in wenigen Tagen die Erde erreichen würde. Der Rest ist Geschichte. Die Menschheit hatte keine Chance. In kurzer Zeit waren alle Verteidigungsanlagen ausgeschaltet und ein riesiger, unterirdischer, Komplex errichtet – die Basis der Fremden.
Doch noch war nicht alles verloren. Abgelegen, in Area 51, tüftelten die schlausten Köpfe an einem neuen Hubschrauber, der sich dem feindlichen Stützpunkt nähern und in diesen eindringen konnte. Es trafen zusätzlich wichtige Geheimdienstinformationen ein. Die Marsmenschen hatten ihre kompletten Angriffs- und Verteidigungspläne auf einer 5.25“-Diskette gespeichert. Mit diesen Plänen könnte es gelingen, die Invasion zu beenden. Irgendwo in der unterirdischen Festung liegt die Diskette.“
So beginnt Heli 1983, ein frisches und neues Spiel aus dem Jahr 2021, das irgendwo zwischen Agententhriller, Science Fiction und Space Opera angesiedelt ist. Der eigentliche Clou der Story ist natürlich, dass die „mutierten Marsianer“ ihre wichtigsten Informationen auf einer 5.25“-Diskette gespeichert haben – die Jungs wissen halt, was gut ist! Und diese Diskette ist es, das es in diesem langen und schwierigen Spiel schließlich zu erreichen gilt.
Zum Glück bekommt man zu Spielbeginn einen hochmodernen Superhubschrauber gestellt, der unter anderem über ein automatisches Höhenkontrollsystem verfügt – das ist quasi der neueste heiße Scheiß der irdischen Helikopteringenieurszene und es bringt einem unschätzbare Vorteile beim Durchfliegen der marsianischen Festungsanlage, die dummerweise ausnahmslos aus tödlichen Fallen, tödlichen Minen und tödlich engen Tunneln besteht (wie könnte es auch anders sein?).
Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Grafik ist recht heterogen gestaltet. Der Bunker ist zwar neu gebaut, zeigt hier und da aber auch schon Risse, oder kleine Pflanzen wachsen vor sich hin. Die Marsianer sind offenbar so von ihren Weltbeherrschungsplänen eingenommen, dass sie die Pflege und Instandhaltung ihrer Festung mitunter vernachlässigen. Für die Stimmung des Spiels sieht das aber gut aus, es verleiht dem Ganzen einen unheimlichen Charme.
Manche Gegner und Hintergründe sind recht fein gestaltet, die Fallen sind hingegen oft einfarbige Flächen. Der Sound ist in jedem Fall sehr gelungen und hält einen auf Trab.
Das eigentliche Gameplay ist sehr fein ausgestaltet und äußerst schwierig. Vor allem die Steuerung des Helikopters ist anfangs eine große Herausforderung. Aber wollte jemand wirklich erwarten, dass ein neu entwickelter supermoderner Militärhubschrauber von jedem dahergelaufenen C64-Spieler mühelos geflogen werden kann? Nein, die komplexe Helisteuerung mit ihrem Top-Notch-Höhenkontrollsystem PWR muss natürlich erst hart unter Blut, Schweiß und Tränen erlernt werden! Und sie macht dieses Spiel auch wirklich zu etwas Besonderem. Denn Spiele, wo man Autos, Raumschiffe oder eben Fluggeräte mit einfachem hoch-runter-links-rechts steuert, gibt es bekanntlich wie Sand am Meer.
Da weder der Heli noch die Gegner über Waffen verfügen, gilt es in diesem Spiel vor allem darum, an beweglichen Gegnern pixelgenau vorbei zu fliegen und dabei keine Wände oder Fallen zu berühren. Das ist sehr herausfordernd, da das Spiel keineswegs leicht gestaltet ist und sich über 64 Screens erstreckt, die teilweise auch mehrfach durchflogen werden müssen, wenn beispielsweise eine Schlüsselkarte geholt wurde, um ein andernorts gelegenes Tor zu öffnen. Nebenbei muss unbedingt der Stand der Tankfüllung beachtet werden. Im Gegenzug gibt es hier und dort Extraleben einzusammeln.
Bossgegner gibt es keine, aber gerade gegen Ende werden die Tunnel enger und die Gegner intelligenter, sie stürzen sich mitunter bei Betreten eines Bildschirms sofort auf den Eindringling. Die Marsianer sind halt auch nicht von gestern, aber sobald man im aller letzten Screen die 5.25“-Diskette berührt, ist die Menschheit gerettet und die hammerharte Mission findet ihr erfolgreiches Ende.
Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Steuerung des Hubschraubers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Helisteuerung ist das A und O des Spiels. Achtung: Bereits wenn man gar nichts tut, tut man etwas. Denn die Drehzahl des Hubschraubers vermindert sich bei faulem Nichtstun, sodass unser Fluggerät irgendwann langsam nach unten abschmiert. Da könnt ihr jammern und klagen wie einst Hiob himself, es wird euch nichts nützen, ihr müsst die Steuerung einfach lernen:
- : Ab und zu den Hebel nach vorn zu drücken, hält die Drehzahl stabil und den Heli auf gleicher Höhe, ABER längeres Drücken lässt ihn hochfliegen – erst langsam, dann schnell. Probiert es aus, um das richtige Gefühl fürs Timing zu bekommen.
- : Zurückdrücken lässt den Heli in den Sinkflug starten – manchmal schneller als man wollte – daher prüfen, ob nicht auch einfaches Nichtstun für ein sanftes Hinabgleiten ausreicht.
- / : Drücken des Joystickhebels nach links/rechts lässt den Heli in die entsprechende Richtung fliegen.
- Mit dem Feuerknopf wird das wirklich ultramoderne Höhenkontrollsystem PWR ausgelöst. Von einer Sekunde auf die andere stoppt der Heli selbst bei schnellsten Vertikalbewegungen – wunderbar! Aber Vorsicht, denn die vier Prozessoren überhitzen schnell. Dies wird in der PWR-Anzeige deutlich – wenn sie rot ist, könnt Ihr das PWR vorübergehend vergessen. Es kühlt sich zum Glück bald wieder ab.
Gegner und Gegenstände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gegner und sonstige wichtige Gegenstände aus dem Spiel seht Ihr hier:
- Die Minen bewegen sich durch die Tunnel – Berührung ist tödlich!
- Skully ist anfangs nicht viel intelligenter als die Minen – aber genau so tödlich – und später kommt er direkt auf uns zu – da wird es wirklich sehr schwer.
- Der Eater ist sehr unangenehm, da er die Tankfüllung absaugt. Eigentlich ist er also eher ein Drinker. Er neigt außerdem dazu, direkt auf den Heli zuzufliegen.
- Das wichtigste Ziel der Menschheit: eine Diskette. Nicht nur in diesem Spiel.
- Die marsianische Schlüsselkarte öffnet gelbe Balkentore. Einige wichtige Ausgänge öffnen sich aber auch nur, nachdem man kleine graue Kreuze aufgenommen hat!
- Treibstoff klauen schwächt nicht nur den Gegner, es stärkt vor allem auch den eigenen Tank: Lila ermöglicht einmal volltanken, grün sogar unbegrenzt häufiges Volltanken.
- Aus unbekannten Gründen haben die Marsmenschen in ihrem Bunker ein paar Power-Ups für unseren Heli bereit gelegt, die die Kühlung des PWR verbessern.
- Die Marsianer sind vielleicht doch keine Unmenschen: Auch Extraleben haben sie hier und dort versteckt.
Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Tricks und Tipps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Zuerst sollte man sich intensiv mit der Helisteuerung auseinandersetzen und diese gezielt üben. Ansonsten hat man in diesem Spiel keine Chance.
- Bei der Helisteuerung darauf achten, dass man eben immer mal wieder nach oben oder den PWR drücken muss, da das Fluggerät ansonsten schnell unkontrolliert nach unten ausbricht. Um nach oben zu fliegen, länger nach oben drücken. Keine Angst, auch mal auf Wände mit hoher Geschwindigkeit zuzufliegen – dank PWR kann man in der Vertikalen abrupt und pixelgenau stoppen. Schwierige horizontale Passagen hingegen am besten mit gedrücktem PWR meistern. Hierbei Pausen machen, damit das PWR sich abkühlen kann. Oder noch besser: den PMR gar nicht erst permanent drücken, sondern immer nur kurz antippen - das reicht für einen stabilen Flug und verhindert das Überhitzen frühzeitig.
- Später, wenn die Gegner direkt auf den Heli zukommen, helfen manchmal nur schnelle Manöver mit entsprechendem Risiko. In einigen Fällen ist aber auch cleveres Austricksen möglich: Zuerst in die eine Ecke fliegen, um die Bösewichte dort hinzulocken, und dann schnell in die andere Richtung zum eigentlichen Ziel eilen. Und wenn es ganz eng wird: dann einfach schnell in den letzten Bildschirm, um einen zweiten Versuch zu starten. Die Gegner stehen nämlich nach dem Screenwechsel wieder in der ursprünglichen Position, statt vor dem Bildschirmausgang herumzulungern und auf einfache Beute zu warten.
- Karte bzw. Räume einprägen – nichts ist bitterer, als Wege unnötig mehrfach abzufliegen und dabei auch noch Treibstoff zu verbraten.
- Generell: Geduld haben!!! Und den Tank im Auge behalten!!!
Map[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Versionen in der CSDb (s. u.) besitzt eine Trainerfunktion und eine Fehlerbereinigung (Bug-Fix).
Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note): | ||
8.00 Punkte bei 3 Stimmen. Zur Stimmabgabe musst Du angemeldet sein. | ||
C64Games | 5 | 25. August 2024 - "befriedigend" - 529 downs |
Lemon64 | 6,29 | 25. August 2024 - 7 votes |
Gamebase64 | ? | 25. August 2024 - "?" |
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pattensen Power: "Heli 1983 beweist, dass auch im Jahr 2021 noch lange und knifflige Spiele auf dem C64 erscheinen können. Im Zeitalter von gemütlichen Casual Games hebt sich dieser ultimative Endkampf zwischen Marsianern und Erdlingen vor allem durch die wirklich schwierige wie aber eben auch sehr einfallsreiche Helikoptersteuerung ab. Der Sound ist großartig, die Idee mit der Diskette genial, der Schwierigkeitsgrad hoch, vielleicht manchmal zu hoch. Von mir 7/10 Punkte mit Tendenz Richtung 8."
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Das Spiel wurde im FORUM64 veröffentlicht, dort wurden auch vorab Informationen publiziert und Feedback eingeholt. Entwickelt wurde das Spiel mit dem bekannten C64 Studio von Georg Rottensteiner.
- Das GOOD LOOK im ersten Screen ist laut Programmierer ein Versehen, dabei passt es wunderbar, denn man kann es auch als Anspielung verstehen, dass bei diesem Spiel wahrlich nicht Glück, sondern vor allem ein gutes Auge benötigt wird.
Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kein Highscore möglich. Die Menschheit zu retten, sollte Anreiz genug sein.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- C64Games.de - Spiel Nr. 7646
- Gamebase64.com - Spiel Nr. 29808 Preview
- Lemon64 - Spiel Nr. 5093
- CSDb- Release Nr. 203673
- CSDb Alle Einträge inkl. Preview.
- Forum64-Beitrag: "Heli 1983"
- "Heli - A challenging C64 game with a great soundtrack" bei indieretronews.com; 04/2021
Videos
- Videomitschnitt auf YouTube In dem 25 Minuten langem Video (Re-upload aus 2024) wird das komplette Spiel einmal durchgespielt. Wie man sieht, benötigt man Geduld und Geschick, um die zahlreichen Screens mit ihren verschiedenen Herausforderungen schließlich meistern zu können.