STEREOinSID

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STEREOinSID
Bild
Typ Hardwareerweiterung Audio
Hersteller Thunder.Bird/BCC,
SKERNsoft/Dienstagstreff
Erscheinungsjahr 2001
Prozessor Wahlweise Bestückung mit 6581, 8580, 6582, FPGASID, SwinSID
Sonstiges Grundidee: Public Domain (198?) / 64'er (1986/87) / GO64! (ab 2002);
verschiedene Versionen sind erschienen


STEREOinSID ist eine Hardwareerweiterung, die in den Sockel des SID-Chips auf der C64-Platine gesteckt wird.

Die Erweiterungsplatine trägt zwei SID-Chips bzw. deren Nachbauten, um Stereo-Klang zu erzeugen.

Der STEREOinSID kann mit allen 6581, 8580, 6582, FPGASID, ARMSID, ARM2SID und auch den diversen SwinSID-Versionen bestückt werden. Die verschiedenen Typen können identisch sein oder gemischt werden. Eine Mischbestückung wird allgemein empfohlen, um sowohl den Klang eines 6581 als auch den eines 8580/6582 zur Verfügung zu haben. Per Schalter kann zwischen old-/new-SID gewählt werden. Eine Mischstufe sorgt für 25% Kanalübersprechen. Am A/V-Anschluss liegen beide SIDs über diese Mischstufe auf Audio Out an. Nach Bedarf kann statt der mitgelieferten Stereo-Klinkenbuchse der unbenutzte Pin 7 des A/V-Anschlusses als Ausgang für den zweiten SID verwendet werden.


Funktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Normal (nur linker Kanal per original SID)
  • Double-Mono (beide SIDs spielen genau das Gleiche)
  • Pseudo-Stereo (beide SIDs spielen fast das Gleiche, z.T. entstehen unvorhergesehene, interessante Klangeffekte)
  • Stereo (jeder SID ist einzeln zu hören, Ausnahme Audio Out am A/V-Port, dort sind beide zu hören)
  • 2. SID adressierbar auf $D400 (Double-Mono), $D420 (Pseudo-Standard), $D500, $DE00, $DF00 (CMD-Standard)
  • Mischbestückung (6581 und 8580) möglich, Digi-Sounds werden bei Mono und Pseudo auf beiden SIDs wiedergegeben
  • Diskreter Aufbau mit eigenen Filtern und Verstärker pro SID in THT mit 2,54mm Rastermaß


Aufbau und Jumperbelegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Jumperblöcke und Anschlusspads sind auf der Platine vorhanden:

Übersicht
JP3 Eingänge/Ausgänge (Audio)
JP2 Filter- und Spannungskonfiguration für den ersten SID
JP4 Filter- und Spannungskonfiguration für den zweiten SID
JP6 Adress-Eingänge
JP7 Adress-Auswahl für zweiten SID sowie Auswahl für Modus "Pseudo Stereo"
PORT_2 Eingang für Paddles des zweiten SIDs (ohne 5V!)

JP2 und JP4: Filter- und Spannungskonfiguration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beispiele:

altes Board neues Board
8580 und 6581 im alten Board 8580 und 6581 im neuen Board


JP6: Adress-Eingänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Damit der STEREOinSID überhaupt angesprochen werden kann, muss JP6 mit den Adressleitungen A5 und A8 der CPU und außerdem mit der Leitung I/O1 oder I/O2 des Expansionsport verbunden werden.

JP6
Pin an JP6 wird verbunden mit
1 Expansionsport Pin 7 (für $DE00)

oder Expansionsport Pin 10 (für $DF00)

2 CPU Pin 12 (A5)
3 nicht verbunden
4 CPU Pin 15 (A8)

Erklärung zu Pin 1: Wenn JP7 auf den Modus "$DE00/$DF00" konfiguriert wurde (s.u.), entscheidet die Verkabelung von Pin 1, unter welche der beiden Adressen der der zweite SID angesprochen werden kann:

  • Wird Pin 1 von JP6 mit Pin 7 des Expansionsports verbunden, kann der zweite SID unter der Adresse $DE00 angesprochen werden.
  • Wird Pin 1 von JP6 mit Pin 10 des Expansionsports verbunden, kann der zweite SID unter der Adresse $DF00 angesprochen werden.
Expansion-Port CPU 6510/8500
Expansionsport CPU 6510/8500

JP7: Adresse des zweiten SIDs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es können die folgenden vier Adressen eingestellt werden:

  • $D400 (Double Mono)
  • $D420 (Stereo)
  • $D500 (Stereo)
  • $DE00/$DF00 (Stereo)

Im Modus "Double Mono" wird der zweite SID parallel zum ersten SID angesprochen, und somit sind auch bei normalen (Mono-) SID-Musikstücken beide Stereokanäle aktiv. Um ein breiteres Klangergebnis zu erzielen, empfiehlt sich für diesen Modus eine Mischbestückung aus 6581 und 8580.

Die beiden Analog-Eingänge des ersten SID (z.B. für Paddles oder die Mouse 1351) können im Modus "Double Mono" nicht genutzt werden. Selbst bei nicht eingesteckter Maus ist bei Software wie GEOS oder Advanced Space Battle ein Zittern des Mauszeigers zu beobachten.

Die anderen drei Modi ($D420, $D500 und $DE00/$DF00) aktivieren die Stereo-Funktion. Der korrekte Modus ist abhängig vom abgespielten Stereo-Musikstück, bzw. von der Adresse, unter der der zweite SID von der Software angesprochen wird. Die meisten Stereo-Musikstücke verwenden allerdings die Adresse $D420.

Im Modus "$DE00/$DF00" ist die genaue Adresse (entweder $DE00 oder $DF00) von der Konfiguration von JP6 abhängig.

Über die Jumper 2 bis 4 des Kodierfeldes JP7 kann die Adresse des zweiten SIDs festgelegt werden. Maßgeblich hierfür ist die im Bild grün markierte Jumperbrücke. Die blaue Jumperbrücke deakiviert die Pseudo-Stereo-Funktion und bleibt normalerweise gesteckt. Nur für Maus-Benutzung sollte dieser Jumper temporär entfernt werden. Dadurch ändert sich der Sound.

$D400 $D420 $D500 $DE00/$DF00
$D400 (Double Mono) $D420 (Stereo) $D500 (Stereo) $DE00/$DF00 (Stereo)

JP7: Pseudo Stereo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Modus "Pseudo Stereo" wird der zweite SID wie bei "Double Mono" parallel zum ersten SID angesprochen, und somit sind auch bei normalen (Mono-) SID-Musikstücken beide Stereokanäle aktiv.

In diesem Modus können im Gegensatz zu "Double Mono" (s.o.) die Analog-Eingänge des ersten SID genutzt werden. Allerdings können auf dem zweiten SID zufällige Effekte und Störgeräusche wie Knacken, Pfeifen oder Rauschen auftreten, was zu einem differenzierten Klang auf den Stereo-Kanälen führt.

Ein vielleicht noch wichtigerer Effekt dieser Jumperung ist, dass z.B. durch einfach Abziehen eines Jumpers I/O-Konflikte behoben werden können, z.B. sollten keine Konflikte mehr mit Maus, Paddles o.ä. auftreten.

Über den Jumper 1 des Kodierfelds JP7 kann die Pseudo-Stereo-Funktion aktiviert werden. Dazu ist die blaue Jumperbrücke (siehe oben) zu entfernen. Der grüne Jumper muss auf Position "$D400" gesetzt sein (die anderen Adressen werden hier nicht benötigt).

Pseudo-Stereo
Pseudo Stereo

Bekannte Probleme/Hardware-Konflikte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Durch die Adresseinblendung auf $DE00 oder $DF00 durch den 2. SID über den Expansion Port kann es im entsprechenden Modus Konflikte im I/O-Sektor geben.
  1. Abhilfe: Den SID-Symphony und MSSIAH Modus ($DE00/$DF00) nicht verwenden. Als Standard entwickelt sich $D420 als Adressraum für den 2. SID.
  • Im Double-Mono Modus geben beide Soundchips Daten an die Maus zurück. Dadurch "zittert" der Mauszeiger.
  1. Abhilfe: Pseudo-Stereo Modus aktivieren (und dadurch einem SID den 'Mund verbieten' in Bezug auf die Maus).
  • Spiele-Cartridges laufen z.T. nicht fehlerfrei, z.B. Soulless lässt sich als Original-Cartridge nicht spielen, wenn ein STEREOinSID eingebaut ist.
  1. Abhilfe: Den SID-Symphony und MSSIAH Modus ($DE00/$DF00) nicht verwenden.
  2. Abhilfe: Notfalls die Klemme an Pin 7/10 entfernen.
  • Automatische SID-Typ Ermittlung über Software-Abfrage wird im Double-Mono Modus beide SIDs erkennen, was bei Mischbestückung zu fehlerhaften Ergebnissen führt.
  • Boardspezifische Probleme:
    • Wenn ein oder zwei SID6581 betrieben werden sollen, fehlen auf einer ASSY250469 im Grundzustand die benötigten 12V. Empfehlung: Auf ASSY250469 nur SID8580 betreiben.
    • Auf ASSY250425 wurden die Positionen von PLA und SID vertauscht, so dass der SID-Sockel direkt vor der Serial-Port-Buchse positioniert ist. Deswegen passt die Stereo-in-SID-Platine nicht in den SID-Sockel. Empfehlung: Eine andere Platine nehmen, bei SID6581 z.B. eine ASSY250407.

Unterstützte Software[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende C64-Programme bzw. Abspielprogramme nutzen STEREOinSID:[1]

Entwicklungsstufen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 19xx - Urversion als Public Domain erschienen.
  • 1986 - erweiterte Version im Computermagazin 64'er (Ausgabe 11/86 Seite 158-162 und Fehlerteufelchen 1/87 Seite 69).
  • 1997 - erneut verwertete Version von Nikolaus Malecki in der GO64!.
  • 2001 - erster Prototyp von Thunder.Bird/BCC (Auflage 2 Stück).
  • 2003 - zweiter Prototyp von Thunder.Bird/BCC (Auflage 11 St.).
  • 2008 - dritter Prototyp von Thunder.Bird/BCC und SKERNsoft/Di-Treff (Auflage 14 St. handnummeriert) Großansicht.
  • Nov. 2008 - StereoINsid V2 heißt jetzt STEREOinSID.
  • Dez. 2008 - 1. Serie von 50 Stück als Bausatz.
  • Seitdem vereinzelte Nachbestellungen, da sich das Platinenlayout als gut bzw. final erwiesen hat.
  • Professioneller Vertrieb über polyplay.xyz

Zukunftsaussichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • aufsteckbare Automatik-Stereo Zusatzplatine, erkennt auf welcher Adresse der 2. SID angesprochen wird

Prototyp auf Lochraster funktioniert bereits, weitere Mikro-Klips notwendig

  • Stereo Audio-IN/trough, Stereo Audio-OUT über Dual 3,5mm Klinkenbuchse mit Auto-Sense

Vermindert bei ungenutztem Audio-IN das Einfangen von Störgeräuschen, ermöglicht bei Nutzung des Audio-IN die Filter beider SIDs für eingespeistes externes Audiosignal zu verwenden, kombinierter High-Power Ausgabetreiber zur direkten Nutzung von Kopfhörern mit hoher und niedriger Impedanz

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]