Myth - History in the Making
Myth - History in the Making | ||
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Spiel Nr. | 1172 | |
Bewertung | 8.22 Punkte bei 9 Stimmen | |
Entwickler |
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Firma |
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Verleger | System 3, Kixx | |
Musiker | Jeroen Tel, Johannes Bjerregaard (unbenutzt), Stefan Hartwig (Diskettenlader) | |
HVSC-Datei | /MUSICIANS/T/Tel_Jeroen/Myth.sid /MUSICIANS/B/Bjerregaard_Johannes/Myth_Demo.sid /MUSICIANS/H/Hartwig_Stefan/Ultimate_Intro_Studio_tune_07.sid | |
Release | 1989 | |
Plattform(en) | Amiga, Amiga CD32, Amstrad CPC, C64, NES, ZX Spectrum | |
Genre | Jump and Run | |
Spielmodi | Einzelspieler | |
Steuerung | Zweiter Feuerknopf wird unterstützt | |
Medien | ||
Sprache | ![]() | |
Information | NES-Titel: Conan: The Mysteries of Time |
Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Myth - History in the Making ist ein 2D-Plattform- und Jump and Run-Spiel. Es erschien zunächst 1989 auf Diskette und Kassette für den C64, ein Jahr später dann auch als Steckmodul. Es erschien auch für andere Heimcomputersysteme. Man spielt einen Sterblichen, der von den Göttern aus der Mythologie in der Zeit zurückgeschickt wird, um den bösen Gott Dameron zu bekämpfen, der alles Gute in Böses umkehrt.
Das Spiel erinnert in vielerlei Hinsicht dem Klassiker Prince of Persia, auch wenn es natürlich nicht ansatzweise an den beispiellosen Erfolg des arabischen Meisterwerks herankommt. Dennoch sind das grundsätzliche Konzept und die Spielmechanik ähnlich. Man steuert eine Figur durch größere, zusammenhängende Abschnitte, in denen meist versteckte Puzzles zu lösen sind. Gleichzeitig sind geschmeidiges Bewegen, gutes Timing bei Sprüngen und kleine Kämpfe - oft mit einem Degen - zentrale Elemente. Voran kommt nur, wer die Umgebung kennenlernt, auf Details achtet und hierdurch erahnt, mit welchen Maßnahmen der Spielfortschritt erreicht werden kann. Mal muss eine Kette geteilt, mal eine Statue aus dem Hintergrund bearbeitet, mal ein Dämon heraufbeschwört werden.
Anders als beim arabischen Klassiker sind die Puzzles jedoch oft schwer, bisweilen ohne Walkthrough kaum zu erraten. Zudem steht nur eine geringe Anzahl Leben zur Verfügung und es können Fehler gemacht werden, die erst später als solche erkannt werden und dazu führen, dass das Spiel unlösbar wird. Insofern ist das grafische beeindruckende Spiel trotz seiner intensiven Atmosphäre und der handwerklich starken Umsetzung wohl vor allem für jene gut geeignet, die das Genre mögen und sich wirklich Zeit nehmen und in die durchaus faszinierende Welt von Myth tief eintauchen wollen.
Mit zunehmender Dauer steigt die Anzahl und Intensität der Kämpfe doch ziemlich. Erst in Level 3 gönnt sich das Spiel vorübergehend wieder mehr Ruhe, wenn in Ägypten Pyramiden erkundet werden, die zahlreiche Fallen beherbergen. Doch auch dort wird bald wieder gekämpft und im vierten und letzten Level mutiert Myth dann überraschend sogar noch zu einem kleinen Space-Ballerspiel, wenn im Weltraum gegen fliegende Objekte und schließlich den bösen Gott Dameron geschossen wird, was das Zeug hält.
Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aufbau der vier Level[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Spiel ist in vier Level aufgeteilt, die unterschiedliche Zeitepochen darstellen. Jedes Level hat wiederum Unterabschnitte, die sich auch grafisch und spielerisch deutlich unterscheiden. Neue Umgebung, neue Gegner, und es muss auch immer mindestens ein kleines Puzzle gelöst werden, um den Abschnitt verlassen zu können.
- Level 1: Griechenland. Es besteht aus drei Abschnitten. Der erste soll wohl die Unterwelt darstellen, der zweite einen Lauf durchs antike Hellas, der dritte spielt wieder unter der Erde und hat viele Sprungelemente.
- Level 2: Wikinger. Hier startet man auf einem Schiff, läuft dann durch einen düsteren Wald und trifft auf eine Feuerbestattung und später auf einen Drachen, bevor man plötzlich auf schwebenden Wiesen bis zu einer Burg springen muss.
- Level 3: Ägypten. Dieser lange Level hat einen besonders hohen Schwierigkeitsgrad. Zunächst sind Geheimgänge in einer Pyramide zu finden und dort Fallen zu überwinden. Hier ist also Geduld gefragt. Danach wird jedoch wild gegen Ägypter und Mumien gekämpft.
- Level 4: Weltraum. Hier wartet der finale Bosskampf. Zuvor muss durch das All geschwebt werden und dabei auf alles geschossen werden, was einem so entgegenkommt.
Grafik und Sound[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die grafische Gestaltung ist beeindruckend abwechslungsreich. Düstere Unterwelten in Griechenland, ägyptisches Flair in Level 3, der Weltraum in Level 4, jeder Abschnitt hat eine eigene Atmosphäre. Die Soundeffekte passen gut. Zu Spielbeginn wird man mit toller Sprachausgabe empfangen, am Ende folgt eine zweite, wenn man denn so weit kommt.
Tolle Idee zu Beginn von Level 2: Es blitzt und donnert auf dem Wikingerschiff, oft ist man im Dunkeln, das beeinflusst natürlich auch die eigene Steuerung!
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Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Punkte, Waffen, Gesundheit, Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der oberen Bildschirmreihe werden angezeigt:
- Die Punkte. Sie bekommt man vor allem für gewonnene Kämpfe, meist einige Hundert, sodass man pro Level mehrere Tausend sammelt. Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Level gibt es einen Bonus von 20.000 Punkten.
- Die Waffen. Der Degen ist eine Waffe, die sich durchs Spiel durchzieht und oft zu nutzen ist. Die anderen Waffen sind oft speziell für einen Abschnitt oder eine Aufgabe gedacht.
- Zuerst hat man drei Gesundheitspunkte, später vier. Bei gegnerischen Treffern färben sie sich unterschiedlich, bis sie verschwinden. Oft kann man neue ergattern durch das Töten bestimmter Wesen.
- Man startet mit drei Leben. Nach einem Level kommt eines hinzu. Hinunterfallen ins Leere oder bestimmte Gegner führen zum sofortigen Tod, selbst wenn man noch viele Gesundheitspunkte besaß.
Bedienung Joystick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bedienung Tastatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- . , , : Zwischen Icons im Fenster umschalten.
- SPACE : Verwendete Waffe in mittlerem Fenster auswählen.
- P : Spielpause.
Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Tipps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Achtung, Spoilergefahr!
Level 1 (Griechenland)
- erster Abschnitt: erst ein grünes Wesen erledigen, um an die weißen Energieschüsse dranzukommen. Dann ein mit einem Degen kämpfenden Skelett erledigen, um an den Degen zu kommen. Mit dem Degen die Kette des hängenden Skeletts trennen. Nach unten laufen und dort ein Skelett nah am Abgrund töten, so dass der Schädel in die Lava fällt. Es erhebt sich ein Dämon, den es zu bekämpfen gilt. Danach erhält man seine Wurfwaffe, mit der man ganz oben rechts den Boss bewirft.
- zweiter Abschnitt: nicht nur durchlaufen und kämpfen, sondern die Frau mit dem Degen töten und die scheinbar im Hintergrund nutzlos herumstehende Statue mehrfach in den Fuß piksen. Dann den Schild mitnehmen. Die grünen Wesen hinterlassen Gesundheitspunkte!
- dritter Abschnitt: mit dem Schild die Blitze des gefährlichen Gegners abwenden. langsam nähern, dann mit dem Degen zustechen. Kopf mitnehmen und damit den dreiköpfigen Drachen aus dem Weg räumen!
Level 2 (Wikinger)
- Auf dem Wikingerschiff bei Blitz und Donner die Kämpfe gewinnen und schließlich links den Vogel starten lassen, um ihn dann zu erstechen. Braucht man zu lang, tötet einen der Blitz.
- Im Wald nach rechts durchlaufen - die großen Gegner sind leichter zu eliminieren, wenn man den kleinen die Wurfwaffe wegnimmt. Beim Pfahl zuerst mit dem Feuerstab, der rechts liegt, die drei Glühwürmer bekämpfen. Dann weiter nach rechts ziehen, um dem Drachen mehrfach mit dem Degen in den Hals zu stoßen, bis er eine rote Stelle bekommt und einknickt. Dann drüberspringen.
- Im letzten Abschnitt über die schwebenden Wiesen springen nach rechts oben, dort Wikinger bekämpfen und in die Burg eindringen, wo oben rechts der entscheidende Kampf zu gewinnen ist.
Level 3 (Ägypten)
- Der wohl schwerste Abschnitt des ohnehin nicht leichten Spiels startet an einer Pyramide. Hier müssen geheime Eingänge gefunden werden, indem man auf kaum zu erkennenden Stufen hochspringt. Drinnen warten sehr knifflige, aber meist im Vorhinein erkennbare Fallen - ein neues Spielelement. In jedem Fall muss aus der ersten Höhle (links unter der zweiten Schlange) das Auge mitgenommen werden.
- Später dringt man in ein großes Tunnelsystem ein, in dem zahlreiche Ägypter und Mumien bekämpft werden müssen. Hier sind auch ungewöhnliche Waffen und vielerlei Tontöpfe und Vasen aufzusammeln, die man braucht. Das Auge benutzt man in einem ersten Endkampf mit einer Sphynx. Danach ist ein Rätsel mit den Tongegenständen zu lösen und zweiter Endkampf zu gewinnen, nachdem man die Fähigkeit des Schwebens erlangt hat.
Level 4 (Weltraum)
- Grafisch beeindruckend, aber spielerisch enttäuschend simpel fällt der letzte Level aus. Man schwebt wie in einem Space-Ballerspiel vor sich hin und schießt auf alles, was sich bewegt.
- Schon nach kurzer Zeit erreicht man den großen Endgegner Dameron, und dieser finale Bosskampf ist dann wieder gut gemacht. Einerseits sollte man die Schussrhythmen des Gegners gut einstudieren, um ausweichen zu können. Andererseits ist die eigene Offensive nicht zu vernachlässigen: erst dem Gott die Köpfe auf seinem Kopf wegrasieren, dann voll auf sein Auge draufhalten. Das ist nicht einfach und dauert etwas, ist aber machbar.
- ACHTUNG: Auch nach dem Tod des bösen Gottes kann noch ein Zufallsschuss aus dem Nichts kommen. Nicht auszudenken, wenn man es bis hierhin geschafft hat und dann in allerletzter Sekunde sein letztes Leben an dieser Stelle verlöre.
Karte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Karten übernommen von C64spiele.de[2].
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Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
POKE 24830,165
: unbegrenzt viele Leben
Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note): | ||
8.22 Punkte bei 9 Stimmen (Rang 60). Zur Stimmabgabe musst Du angemeldet sein. | ||
C64Games | 8 | 2. Oktober 2019 - 19739 downs |
Lemon64 | 8,4 | 28. September 2018 - 149 votes |
Ready64 | 8,44 | 2. Oktober 2019 - 27 voti |
Kultboy | 8,37 | 2. Oktober 2019 - 8 Stimmen |
Zzap!64 | 94% | Ausgabe 12/89 |
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pattensen Power: "Sehr beeindruckendes Spiel mit faszinierender Grafik! Die Mischung aus Sprung- und Kampfelementen sowie kleineren Puzzles erinnert doch stark an den Klassiker Prince of Persia. Handwerklich ist auch die Steuerung sehr schön umgesetzt und das korrekte Springen, saubere Bewegen, Aufnehmen von Gegenständen und Kämpfen fair und intuitiv machbar, wenn man es erst einmal geübt hat. Kämpfe gegen Skelette, alte Griechen und Ägypter, Wikinger bei Blitz und Donner auf einem Schiff, Drachen oder andere Fantasy-Wesen: alles ist dabei in diesem Epos, das am Ende sogar in den Weltraum führt, auch wenn dieser Abschnitt kurz ist und eher den Charakter eines Ballerspiels hat. Allein der recht hohe Schwierigkeitsgrad, besonders in Bezug auf die Rätsel und auf das Level 3 in Ägypten, führt dann doch zu Abzügen in der B-Note und ist sicher der Grund, warum Myth nicht noch viel bekannter ist. Nicht selten steht man ratlos in einem Abschnitt und weiß nicht genau, wie bzw. warum es (nicht) weitergeht oder verliert alle drei Leben flugs an einem neuartigen Gegner, da kann auch mal Frust aufkommen. Erst ein schneller Blick in ein Video oder ein Durchlauf mit unbegrenzten Leben helfen weiter. Unter dem Strich halte ich das Spiel trotzdem für ein kleines Meisterwerk und vergebe 9 von 10 Punkten."
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Johannes Bjerregaard (auch Maniacs of Noise) komponierte ebenfalls ein Titel- und Endstück für Myth[4][5], benutzt wurde es jedoch erst Anfang 1991, und nur in der Demoszene.[6]
- Markus Wiederstein implementierte den Kopierschutz der Diskettenversion[7] und nahm dafür ein Stück, das Stefan Hartwig für Digital Marketing (von Wiederstein mitgegründet) komponierte (vermutlich ohne vorige Kenntnis, die es bei beiden Turricans nicht gab[8]).
- Für die Ansage "Welcome to Myth" nahm Grafiker Bob Stevenson seine damalige Freundin tyrannisch-wiederholt auf, bis sie vollends genervt war.[9]
- Eine Atari ST-Version war zwar in Arbeit, wurde aber nicht fertiggestellt.[10]
- Die NES-Version erschien unter dem Namen Conan: The Mysteries of Time und wurde in ein Spiel um Conan, der Barbar umgestaltet.
Screenshot-Vergleich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Videomitschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kommentar zum Video.
Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Pattensen Power - 32.208 - 2 (22.03.2025)
- Werner - 2.530 - 1 (02.01.2024)
- Ivanpaduano - 144 - 1 (14.01.2024)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- C64Games.de - Spiel Nr. 1546
- Gamebase64.com - Spiel Nr. 5132
Disketten-/Kassettenfassung
- Gamebase64.com - Spiel Nr. 16276
Modulfassung
- CSDb
alle Einträge
- Lemon64 - Spiel Nr. 1761
- C64.com - Spiel Nr. 324
- ready64 - Spiel Nr. 18
- Kultboy.com - Testbericht Nr. 1068
- ZZap64 Testbericht
- Myth - History in the Making auf MobyGames.com
- The SixtyFour Originals DataBase - Spiel Nr. 346
Kassettenfassung
- The SixtyFour Originals DataBase - Spiel Nr. 1350
Modulfassung
- Retrogamer.net Artikel zum Entstehen des Spiels
Videos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Videomitschnitt auf YouTube
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ https://csdb.dk/release/?id=79428 Drei Dateien (nicht die erste) auf der Diskette
- ↑ C64games.de
- ↑ Mogelpower.de
- ↑ https://csdb.dk/release/?id=168498 Gründer Charles Deenen im Szeneinterview
- ↑ https://csdb.dk/release/?id=79420
- ↑ https://csdb.dk/sid/?id=4041
- ↑ Credits der Diskettenversion
- ↑ https://remix64.com/interviews/interview-stefan-hartwig.html
- ↑ https://www.c64.com/interviews/baron.html
- ↑ Atarimania.com