ISDN

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Die Abkürzung ISDN steht für die englischen Wörter Integrated Services Digital Network und ist ein internationaler Standard für ein digitales Telekommunikationsnetz. Es ist von der Deutschen Post (damals noch staatlich, später wurde die Telekommunikation in eine eigene Firma (Telekom, heute T-Com) ausgegliedert und privatisiert) als Nachfolger des analogen Telefonnetzwerks Ende der 1980er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland eingeführt worden.

Es bündelt eine Reihe von Diensten wie Fernschreiben (Telex), Teletext (BTX) und Telefonie. Der Teletext wurde in den 1990er Jahren abgeschaltet. Fernschreiben sind bis heute noch möglich, jedoch kaum mehr im Einsatz.

Der Hauptvorteil von ISDN gegenüber einem analogen Anschluss ist, dass man mehrere Telefonnummern an einem Anschluss haben und zwei Verbindungen gleichzeitig nutzen kann - insbesondere ist also ein Telefongespräch und Datenübertragung gleichzeitig möglich. Mit der Beantragung erhält man automatisch 3 Telefonnummern und kann bis zu 7 weitere kostenlos dazu erhalten.

Jedoch stiegen mit ISDN auch die technischen Anforderungen. An die Hauptdose (zwei beschaltete Adern) muss ein NTBA (Network Termination for ISDN Basic rate Access / im deutschen auch als Network Termination BasisAnschluss bezeichnet) angeschlossen werden, der mehrere ISDN-Anschlüsse (vieradrig beschaltet) zur Verfügung stellt. An diesen können jedoch keine analogen Endgeräte angeschlossen werden, sondern nur ISDN-Geräte. Für das Anschließen analoger Geräte wird ein Adapter benötigt, ein sogenannter A/B-Wandler oder eine entsprechende ISDN-Telefonanlage mit internen Analoganschlüssen.

ISDN ist technisch als Bus ausgeführt, d.h. es können mehrere Geräte parallel an die gleichen Leitungen angeschlossen werden. Im Gegensatz zu Analogtechnik gibt nicht die Anschlussdose vor, auf welche Rufnummer das angeschlossene Gerät "hört", sondern das ISDN-Gerät (bzw. der A/B-Wandler etc. davor) muss auf die entsprechende Rufnummer konfiguriert werden.

Für die Datenkommunikation werden sogenannte ISDN-Karten oder spezielle Modems benutzt. In Verbindung mit Telefonanlagen kann man auch noch sein altes Analog-Modem noch nutzen. Bei der Datenkommunikation gibt es des weiteren den Vorteil, dass man die beiden ISDN-Leitungen koppeln kann und sich somit die Datentransferrate verdoppelt, typischerweise allerdings auch die Kosten.

Dies wurde jedoch gelegentlich in Kauf genommen, denn die Ladezeiten verkürzten sich enorm:

  • Analoges Modem: max. 56 kbit/s
  • ISDN: max. 64 kbit/s
  • ISDN mit gekoppelten Leitungen: max. 128 kbit/s

Mit der Einführung von DSL bzw. anderen Breitbandtechniken und der Steigerung der Übertragungsgeschwindigkeiten kam auch die Möglichkeit, Telefonie über diese Leitungen abzuwickeln (VoIP = Voice over Internet Protocol). Dadurch rückt der ISDN-Anschluss wieder in den Hintergrund, da sein Hauptvorteil (Datenverbindung und Telefonie zugleich) auch von VoIP geleistet wird, ISDN-Telefone jedoch deutlich teurer als über VoIP-Adapter angeschlossene Analogtelefone sind.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: ISDN
WP-W11.png Wikipedia: NTBA
WP-W11.png Wikipedia: DSL
WP-W11.png Wikipedia: VoIP