Benutzer:GenerationCBM
Tach zusammen.
Ich bin seit den frühen 80ern mit Computern aufgewachsen, und wie wohl bei den meisten meines Alters (Ü30-bald-40) hat das eine deutliche kulturelle Prägung hinterlassen, die sich heute als ein wohliges Gefühl der Nostalgie artikuliert wann immer es um alte Computer geht (und natürlich um Spiele...). Da der C64 das Maß der Dinge war, hatte ich damals natürlich bald auch einen, und habe ihn immer noch - glücklicherweise habe ich nicht den Fehler gemacht, den "alten Kram" wegzugeben oder zu verkaufen.
Einen Amiga oder Atari hatte ich nie (damals zumindest - heute habe ich eine bescheidene Sammlung alten Plunders dieser Art...). Anfang der 90er legte ich mir einen PC zu, wie so der natürliche Gang der Dinge halt war. Ab Mitte der 90er begann ich mich für Emulatoren zu interessieren, denn etwa zu der Zeit wurden sie von "bloßer Spielerei" zu "ernsthaft einsetzbar." Ich wurde in den dazugehörigen Communities aktiv, moderierte Gruppen, schrieb Texte und FAQs, testete Betas, und steuerte sonstso allerlei Zeugs bei. Wer heute eine Sammlung von Disketten- oder Cartridge-Images auf seiner Festplatte hat, der hat mit einiger Wahrscheinlichkeit irgendwas darunter, das mal von mir gerippt und in die damaligen Archive hochgeladen wurde (nicht dass es viel wäre, aber so ein paar Sachen geistern da draussen noch immer umher). Ich habe viel für Emulationen und Virtualisierungen übrig, ebenso für "verbessernde" Source Ports und Engine Recreations wie z.B. OpenTTD oder ScummVM. Nostalgie hin oder her, wenn man heute besser und komfortabler machen kann was damals in erster Linie eine Limitierung durch die technischen Gegebenheiten war (Bildschirmauflösung, Speichergrösse, Floppy-Geschwindigkeit, ...), dann sollte man das auch ruhig tun. Heute benutze ich zwangsläufig hauptsächlich CCS64 und VICE (mit der (alten) CCS64-Farbpalette, die ist in meinen Augen der beste Kompromiss zwischen Original und modernen Anforderungen). Hoxs64 ist okay weil inzwischen erstaunlich genau, aber die Farben sind einfach nur sowas von komplett daneben, dass er unbenutzbar ist. Emu64 ist wirklich schön und bietet eine Menge interessanter Details, die ich so eigentlich schon immer auch in anderen Emulatoren haben wollte, aber ich finde es inakzeptabel dass man ihn erst "installieren" muss, deswegen benutze ich ihn nicht - sowas hat gezipt zu sein und fertig, oder "portable" wie man das heutzutage gerne nennt.
Ich betrachte mich eigentlich nicht als "Wiki-Autor", der selbst Artikel raushaut. Ich bin eher der typische "Wiki-Zuarbeiter", der kleine Korrekturen vornimmt und die einen oder anderen Dinge hinzufügt oder anregt. Mal abgesehen davon dass ich von den meisten Details der Wiki-Bedienung auswendig sowieso keinen Schimmer habe... Hier im C64-Wiki geht es anscheinend schön relaxed zu, und obwohl vielleicht das Augenmerk ein bisschen zu sehr auf Spielen und Highscores liegt, finde ich die z.T. sehr ausführlichen und liebevollen Texte weitgehend ziemlich genial. In der grossen Wikipedia wäre das unmöglich, aber in Spezialwikis ist das natürlich bestens aufgehoben.
Der Nostalgie-Faktor gerade was Spiele angeht ist heute eigentlich wirklich interessant. Bei manchen Spielen wundert man sich im Nachhinein, warum man den Mist jemals gut fand, gleichzeitig erinnert man sich gerne an die Zeit zurück als man ihn gut fand. Bei anderen Spielen erkennt man auch heute, warum man sich damals nicht dafür begeistern konnte, obwohl sie von anderen hoch gehandelt und gelobt wurden. Bei wieder anderen Spielen findet man es nach wie vor unstrittig, warum sie als "genial" und zurecht "legendär" galten und noch immer gelten. Ich finde es schade, dass die Kids von heute nicht mit sowas aufwachsen, sondern mit viel oberflächlicheren und kurzlebigeren Dingen. Heute Hype, morgen vergessen. Oder sollte es möglich sein, dass sie in ein paar Jahrzehnten an ihre Kindheit und Jugend zurückdenken und sich wohlig der Nostalgie von Klingeltönen, iPods, Pokemons oder Facebook ergeben? Ich glaub' nicht dran.