AWT 64er Plan

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Beim folgenden Text - einem Brief an die Zeitschrift 64'er von seiten des Airwolf-Team - handelt es sich um ein Originaldokument von 1994. Es wurde lediglich aus dem StarTexter-Format in ein für heutige Systeme lesbares Format konvertiert, ansonsten aber nicht verändert.

Wie retten wir den C64? (von Mr.Lee und ThunderBlade)
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Im Folgenden werden wir (das  Airwolf-Team)  einen  sicheren
Plan zur Rettung des C64 vorstellen. Einen wesentlichen  An-
teil daran hat eine Neustrukturierung des 64'er Magazins. Es
herrscht eine unerträgliche  Lauheit  in  der  C64-Gemeinde.
Alle Beteiligten ergeben sich wehrlos in ihr Schicksal:  der
C64 ist am auslaufen. Scheinbar gibt es im Schatten von Ami-
ga und PC keine Zukunft für den C64. Jeder sieht dieser Ent-
wicklung mit Trauer entgegen, und niemand will den C64  los-
lassen. Alle wünschen sich im Anschluß an die  bewegte  Ver-
gangenheit eine entsprechende Zukunft, aber niemand weiß,was
zu tun ist.

Jeder betrachtet die Situation immer nur mit Blick  auf  die
Zukunft: Wie lange er noch existiert, benutzt wird, oder wie
lange es noch Programmierer gibt, die  darauf  arbeiten.  Es
beschleicht einen immer stärker die  folgende  Antwort:  be-
stimmt nicht mehr lange. Dabei steht es überhaupt nicht  zur
Debatte, was irgendwann mal sein kann. Die Zukunft hat ihren
Ursprung in der Gegenwart, was wir heute tun, bestimmt  sie.
Wenn wir heute sagen, bald ist er tot, dann wird unsere  ge-
samte Handlungsweise unbewußt darauf hinzielen. Das muß sich
ändern. Denn gerade jetzt gibt es nach wie  vor  Leute,  die
mit dem C64  Spaß  haben,  aktiv  dabei  sind.  Aber  leider
schwindet die 64'er-Motivation mehr und mehr.  Das  ist  der
Punkt, an dem man ansetzen muß.

Der Teufelskreis der schwindenden Motivation muß aufgebroch-
en werden. Zur Zeit ist es so, daß immer mehr Leute absprin-
gen oder auf andere Systeme umsteigen. Das bewirkt,  daß  es
für die C64-Programme nicht mehr so viel Geld  gibt.  Daraus
folgt, daß weniger Coder den Aufwand betreiben, gute  Spiele
zu produzieren. Es werden immer mehr schlechte Spiele  geco-
det, die zumeist irgendwelche  unaufwendige  Denkspiele  mit
Einheitsgrafik sind. Man bereut den Kauf dieser  Spiele  ist
enttäuscht und wendet sich in Selbstmitleid anderen Systemen
zu - und schon gibt es ein paar C64-User weniger - und weni-
ger Geld für zukünftige Projekte der noch  verbliebenen  Co-
der.
 
Der Aufbruch ist nur durch die neu entdeckten Werte  in  der
64'er-Szene möglich. Es geht heute  nicht  mehr  darum,  mö-
glichst viel Geld zu ver- dienen (liegt auch  im  Trend  der
PD-Welle), sondern um Ruhm und Ehre. So kitzeln  Demogruppen
wie Oxyron immer wieder aufs Neue unglaubliche  Effekte  aus
der Hardware hervor, um als Meistergruppe im Rampenlicht  zu
stehen (oder ganz oben in den Charts von Disc-Mags).  Solche
idealistischen Coder können die lauen Leute wieder mit  tol-
len Programmen motivieren, da es ja nicht um Geld geht. Wenn
die lauen C64-User vor Augen geführt bekommen, daß es  wirk-
lich noch Leute gibt, die die Zukunft in  die  Hand  nehmen,
dann wachen sie aus ihrer Apathie auf,  und  arbeiten  viel-
leicht sogar auf diesem Wege mit an der Zukunft des C64. Der
Lohn der Coder liegt in der Anerkennung oder in  der  Bewun-
derung der Benutzer. Wenn auf diese  Weise  eine  Basis  für
eine Zukunft des C64 geschaffen wurde, wird es keinen  Grund
mehr für einen C64-Fan geben, auf ein anderes  System  umzu-
steigen. Wenn das Niveau der neuen  Spiele  ansteigend  ist,
sind wieder mehr C64-Besitzer bereit, diese zu  kaufen.  Da-
raus folgt: es lohnt sich wieder, auf dem  C64  Software  zu
entwickeln. Und vielleicht gibt es dann auch bald wieder ne-
ben Ruhm und Ansehen mehr Geld. Dann sind solche Leute,  die
billige Spiele produzieren, in der  C64-Gemeinde  vollkommen
fehl am Platze.

Da irgendjemand einen Anfang setzen muß, befindet  sich  bei
uns ein Programmprojekt in Arbeit, das alle bisherigen Spie-
le überflügeln wird. "Starblast - The Black Empire" .

Um die geschilderte Entwicklung in Gang zu bringen,  ist  es
unerläßlich, daß das 64'er-Magazin wieder d i e  Zeitschrift
für jeden C64-Fan wird. Um dieses zu  erreichen,  haben  wir
folgenden Plan entwickelt:

1. Neue Vorschläge für das Magazin.
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Früher gab es das Programm des Monats, worauf man sich Monat
für Monat gefreut hat. Ein Höhepunkt eines Monats  im  Leben
eines C64-Fans. Da nun verständlicherweise (noch) kein  Geld
für solche Wettbewerbe zur Verfügung steht, muß ein  anderer
Höhepunkt geschaffen werden, der dazu noch besonders kosten-
günstig ist. Da fiel uns so einiges ein:

1.1. Charts:
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Das erste, was man sich heutzutage anschaut,  wenn  man  ein
Disc-Mag einlädt, sind die Charts: beste Game-Coder,Demo-Co-
der,Grafiker,Musiker,Demogroups,Game-Coding-Groups.     Und:
Bestes Spiel,Tool,Demo des Monats.(oder ever) Es ist kaum zu
glauben, was man alles dafür tut, um in diesen  Charts  weit
oben zu stehen.

Die 64'er-CHARTS würden somit die ersten wirklich  offiziel-
len Charts sein, die Schwarz auf  Weiß  feststehen.  Dadurch
entwickelt sich ein  nicht  abschätzbares  Motivationspoten-
tial. In diesen gedruckten Charts zu stehen, könnte bald al-
les bedeuten. Alleine dafür würden gute neue Programme  ent-
stehen.

Die Charts entstehen dadurch,  daß  Leser  sogenannte  Vote-
sheets ausfüllen. Für jede der obigen Sparten gibt  es  fünf
Eintragungen. Für den ersten Platz bekommt der Betreffende 5
Punkte und der 5.Platz einen. So steht am Ende derjenige mit
den meisten aufaddierten Punkten an Platz 1. Außerdem ist in
den Charts die Platzierung des Betreffenden vom Vormonat an-
gegeben, so daß man den Trend verfolgen kann.

- Eine Skizze für ein mögliches  64'er  Votesheet  liegt  dem
Plan bei.
- Es könnte z.B. unter dem Kleinanzeigenauftrag (der müßte eh
kleiner) abgedruckt werden, oder als eine Art Mitmachkarte.
- Ihr braucht keine Angst zu haben, jeder freut sich, wenn er
voten darf, so daß die Resonanz groß sein  wird.Selbst  wenn
nur 500 Stck. zur Redaktion gesendet werden sind dies  schon
mehr als bei den meisten Disc-Mags
- Unsere Hilfe dazu unter Punkt 2.2

1.2 Interviews:
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Wie schon im Vorwort erwähnt, müssen  die  wirklich  aktiven
Leute in den Mittelpunkt gestellt werden,  damit  die  frus-
trierten C64-Be- sitzer wieder  neu  motiviert  werden  (und
nicht abwandern). Man könnte z.B. die auf Platz eins gesetz-
ten Gamecoder interviewen, das würde 1) nichts kosten und 2)
wieder neue Motivation bedeuten, weil  der  Durchschnitts-C-
64-Besitzer die Leute kennenlernen würde, die  sich  um  die
Zukunft seines Lieblingscomputers kümmern. Außerdem  könnten
diese interviewten Leute über  künftige  Projekte  erzählen,
warum sie diese auf dem C64 machen usw. Dabei muß  natürlich
darauf geachtet werden, daß nur positiv  gesonnene  Personen
interviewt werden, denn Sprüche wie:  Demnächst  programmie-
ren wir nur noch auf dem PC in C - will niemand  hören,  dem
die Zukunft des C64 am Herzen liegt.

- Man  könnte  auch   Hardwarehersteller   interviewen,   die
besondere C64- hardware herstellen. Natürlich  nicht  solche
die sagen: Für den C64 lohnt sich keine Neuentwicklung.

1.3 Kampfgeist:
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Wenn man die heutigen Eures Magazins liest, dann bemerkt man
leider auch bei Euch eine  gewisse  Lustlosigkeit.  Das  muß
sich natürlich ändern, die Artikel  müssen  wieder  abfetzen
wie in besten Zeiten (vielleicht kommen diese  dann  schnel-
ler wieder). So behaltet Ihr  nämlich  den  Abonnentenstamm.
Wenn man die 64'er im Abo hat, erwartet man, daß Artikel  zu
lesen sind, die einem Mut  machen.  Nicht  dieses  unerträg-
liche allgegenwärtige Selbstmitleid, wie arm  man  als  C64-
User doch dran ist, im Gegensatz zu Amiga-oder PC-Usern. Da-
zu einige Beispiele aus jüngeger Vergangenheit:

- Ausgabe 8/94: Seite 7 Morph 64: "64kb sind für 'Multimedia-
Anwendungen' beim besten Willen nicht gerade üppig." 

Statt dessen hätte man lieber schreiben sollen:

Airwolf-Team: "Was bis vor kurzem noch für unmöglich  erach-
tet war, wird nun doch wahr. Morphing auf dem C64"

-Ausgabe 7/94: Seite 65 Der Überschall-C64 ? :

Was soll alleine das Fragezeichen dort. Fakt ist, daß  durch
die Flash 8-Karte bis zu achtfache Geschwindigkeit  erreicht
wird, was in vielen Fällen bedeutet: schneller als ein Amiga
500, der ja im Grunde schon vor 7  Jahren  den  C64  ablösen
sollte.

"Vorausgeschickt sei: die Karte kann noch nicht als  endgül-
tig fertig betrachtet werden..."

"Etwas negatives vorab - jedoch nur für den  kleineren  Teil
unserer Leser: die Flash 8-Karte kann leider nicht  am  C128
betrieben werden..."

Was sollen diese negativen Floskeln. Anstatt groß anzupreis-
en, daß in dieser Zeit noch solche Megaerweiterungen  produ-
ziert werden, ist dieser Artikel  eine  negative  Abhandlung
des Tests.
Außerdem, wenn der Großteil der Leser einen C64 besitzt, wa-
rum laßt Ihr das zweite Zitat nicht einfach weg und schreibt
im Negativkasten als wichtige Information: "läuft nicht  auf
C128."

Airwolf-Team:"Nach jahrelanger Wartezeit wird der Traum  vom
superschnellen C64 doch noch wahr.  Ungeahnte  Möglichkeiten
nicht nur im Bereich der Spieleprogrammierung  ergeben  sich
durch die 8-fache Geschwindigkeit und den riesigen  Speicher
von einem Megabyte(!)."

Tagtäglich müssen sich C64-User abwärtende  Bemerkungen  von
Amiga-und Pc-Usern anhören (die wahrscheinlich  die  Oxyron-
Demos noch nie gesehen haben), warum sollten wir nicht lang-
sam damit anfangen, mit wohldosierter Aggressivität  zurück-
zuschlagen?

- Die Artikel müssen widerspiegeln, daß Ihr davon  überzeugt
seid, 1) was Ihr schreibt und 2) das der C64  jetzt  (heute)
in ist. Es geht nicht darum, was in Zukunft ist. Es geht  um
den momentanen Zustand.


1.4 Neue Preise bei Wettbewerben
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Wie schon erwähnt sind es die Programmierer, die in den Mit-
telpunkt gerückt werden sollen, um für die Zukunft zu motiv-
ieren. Man könnte Wettbewerbe veranstalten, bei  denen  bei-
spielsweise Treffen,  oder  Einladungen  zu  gruppeninternen
Meetings der Gamecoder verlost werden. So etwas  könnte  man
z.B. bei diesem Wettbewerb verlosen:  "bester  Spieler",  wo
Anwärter Fotos von Highscorelisten schicken müßten. (Das ist
bestimmt interessanter, als zum vierten Male die besten  100
Tips&Tricks zu bringen.)

- Ein anderer besonderer Preis wäre doch, wenn der  Gewinner
ausführlich mit Fotos  (seiner  Gruppe)  vorgestellt  würde.
Solche Preise würden auch gut bei Wettbewerben passen, wo es
um Leistung geht (Code, Grafik oder Sound...)

- Flash-8 Programmierwettbewerb.Preise: Besuch in  Hardware-
schmieden und Erweiterungen zur  Flash-8  (von  Discount2000
gestiftet)

1.5 Allgemeine Änderungen am Outfit des Magazins:
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Momentan wirken fast alle Seiten im Heft  leblos,  es  macht
keinen Spaß, sie zu lesen. Warum verwendet Ihr nicht  wieder
einfallsreichere Charsets wie in den  frühen  Ausgaben?  Das
kann doch nicht so umständlich sein! Auch könnten die  Farb-
seiten entweder vorne oder besser übers Heft verteilt sein.

- Der Spieleteil muß nach vorn.

- Versucht nicht, krampfhaft ein Heft  um  ein  Schwerpunkt-
thema zu wickeln.

- Am besten jemand macht sich auf und holt eine  alte  64'er
aus dem Archiv ('84). Dort konnte  man  Rahmen  und  schräge
Layouts betrachten, die die Qualität der Artikel noch unter-
stützten. Ganz egal, was dort stand, es sah ansprechend aus.
Man verpaßte damals nicht so einfach durch  einfaches  Über-
blättern einen Artikel.

- "Private Kleinanzeigen" wieder "Fundgrube" nennen.

- Ihr braucht nicht immer auf dem Cover  zu  schreiben,  daß
Ihr die Nr.1 für C64 u. C128 seid - beweist  es  einfach  im
Heft.

2. Unsere Angebote:
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Das Projekt, wie retten wir den C64, ist ein  Mammutprojekt.
Man kann es nur gemeinsam bewältigen. Wir möchten mit  Nach-
druck darauf hinweisen, daß wir alles in unserer Macht  ste-
hende tun werden, um Euch bei der Bewältigung der  Reformie-
rung des Magazins behilflich zu sein. Im  Folgenden  könnten
wir:

2.1 gute Programme (relativ) billig zur Verfügung stellen
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- Wir würden uns bereiterklären ein Programm  für  die  Ser-
vicedisc gratis zu  coden,  welches  als  Inhaltsverzeichnis
fungiert, so daß da mal ein wenig pepp reinkommt.
- Demnächst können wir Ihnen einen Notemaker  anbieten,  der
sich durch einige noch nie dagewesene Features von der Masse
abhebt.

Durch unsere direkten Kontakte zu den wichtigsten Codern der
Szene, könnten wir eine Auswahl von PublicDomain  Programmen
treffen, die man zusätzlich auf  der  Servicedisc  verteilen
könnte. Ihr müßtet nur schreiben, daß diese  1)  PD  und  2)
natürlich nicht der Mittelpunkt der Servicedisc sind.

2.2 Vote-sheets:
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Wir würden uns bereiterklären, die Auswertung der Votesheets
(Auszählung) zu übernehmen, wenn Ihr monatlich die gesammel-
ten rüberschickt. Falls Ihr dies  selber  übernehmen  wollt,
schicken wir Euch ein entsprechendes Programm, das  die  Ar-
beit und die Datenspeicherung erleichtert.
 
2.3 Metalforce-Magazin
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Für eine halbvolle Rückseite  der  Servicediskette,  könnten
wir Euch eine Augabe des AWt-Discmags "Metalforce"  exklusiv
zur Verfügung stellen. Diese Ausgabe würde dann  als  erstes
über die 64'er zu erhalten sein. Dadurch könntet  Ihr  näher
an die Szene und damit an den Großteil der 64'er-User heran-
treten.

2.4 Power-Artikel
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Wir können regelmäßig Artikel zu allen Bereichen beisteuern,
Berichte von C64-Parties, Beschreibungen der neuesten Demos,
Neuigkeiten aus der C64-Szene, Kurse zu diversen Themen  und
allgemeine Artikel, die dazu dienen, die  "alte"  Atmosphäre
wieder herzustellen!

Vorschläge:
- Commodore Hardware-Vergangenheit: C 1561,SFD 1001 usw.
- Der C64 und seine Konkurrenten
- aktuelle Berichte von Szene-Parties.
- Programmierkurse (z.B. zur Ram Erweiterung 1764)
- Vorstellung der neuesten Demos etc.
- Die nutzvollsten PD-Utilities.
- Mehr aus dem C64 herausholen...
- uvm.

3. Erwas herbere Kritik zum Schluß:
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Im Folgenden findet Ihr einige Punkte, die  bei  vielen  von
uns befragten C64-Usern großen Frust ausgelöst  haben,  weil
ein wenig der Eindruck entsteht, als ob euch das alles egal
ist. Teilweise stimmen wir mit dem Folgenden überein.

- Asg.:9/94 S.49 Ein kleiner Kasten mit  9  Graustufen:  "die
Graustufen des C64"

- Asg.:9/94 S.61 Jetliner-Test: "...Das Game zeigt sich spar-
tanisch bei Grafik und Sound..." Betrachtet  man  allerdings
einmal näher die Wertungsbalken, wird man  feststellen,  daß
die Grafik und der Sound zu den hervorstechenden Eigenschaf-
ten des Spiels gehören(obwohl man das Bild mit der Blockgra-
fik sieht. Es wurde der Wertungskasten von Motley-Tetris be-
nutzt.

- Asg.:9/94 S.39 Auf dem Cover wird unter  "Programme"  ange-
kündigt: "PC-Disketten mit dem C64 lesen." Dahinter  verbarg
sich ein kleiner undurchsichtiger grauer Kasten, aus dem le-
diglich Info - Fragmente und ein Verweis auf Dateien auf der
Servicedisc hervorgingen. Angeblich wären diese Dateien  als
Anleitung zur Vorgehensweise, PC-Discs zu lesen,  für  jeden
C64-User ein Muß. Dafür war man auch bereit, kostbaren Platz
auf der Diskette zu belegen.

Leider sind diese Dateien in einem derart rätselhaften  For-
mat abgespeichert, daß wohl nur 2 % der Abonennten diese Da-
teien jemals zu Gesicht bekommen haben. Was sagt man dazu?

Nun ein paar allgemeine Dinge:

- Jeder PC- Artikel in einer C64-Zeitschrift ist eine  Belei-
digung für jeden Kenner. Dann könnte man sich eine  von  den
viel billigeren, weil zahlreich konkurrierenden Pc-Magazinen
kaufen. Was soll so etwas? Da kann  man  nur  noch  staunen.
Wollt Ihr denn die Leser noch dazu ermuntern, sich einen  PC
zu kaufen?

- Ihr dürft Kurse nicht mehr in dem Maße kürzen, wie  es  mo-
mentan der Fall ist. Teilweise sind derartige Sprünge in den
Informationen, daß selbst erfahrene Leute Probleme damit be-
kommen. Wenn Ihr die Kurse und Artikel immer derartig kürzt,
tut Ihr das, um Seiten zu sparen, die Ihr  dann  wieder  für
die Servicedisc verschwendet. Es wird ja wohl jeder  in  der
Lage sein, das Directory zu  laden.  Eine  Seite  reicht  da
aus.

- Warum zieht ein Kerl einen C64 aus einem Berg Müll bei den
Tips&Tricks? Was soll das?
 
- Warum verschandelt Ihr die gute Idee  des  Vertriebs  alter
bewährter  Software  (Amica-Paint)  mit  solch  grauenhaften
Multicolour Bildern, wo es doch  massenweise  wirklich  gute
gibt.

- Immer wieder liest man von Wettbewerben, die niemals aufge-
löst werden. So z.B. die Verlosung der 2-MHZ Sätze, oder den
C128-Programmierwettbewerb, bei dem eine Ramlink-Erweiterung
verlost werden sollte. So etwas kann nicht angehen. (apropos
2MHZ: warum hat man seit dem nichts mehr davon gehört?)

- Ihr könnt nicht schon einmal veröffentlichte Programme  ein
zweites Mal veröffentlichen, so wie dies beispielsweise  mit
"Sir-Hufpack" geschehen ist. Als Abonnent bezahlt man  diese
Programme dann doppelt. Übrigens gibt es in der Szene PDPak-
ker, die dreimal so leistungs- fähig sind. Dann  hättet  Ihr
lieber über solche berichten und den Platz auf der Disc spa-
ren können.

- Ihr dürft Geos nicht so in den  Mittelpunkt  stellen  (Geos
als Gradmesser bei Flash 8). Jeder weiß: es ist  sehr  lang-
sam, zeitweise störrisch und stellt  doch  eher  einen  miß-
glückten Versuch dar, den 64-Usern vorzugaukeln, sie  hätten
einen PC. Zahlreiche andere Benutzeroberflächen zeigen,  daß
viel besseres möglich ist (selbst FinalCartridge  III  hatte
schon damals eine bessere Oberfläche)

- Was suchen Tests von prähistorischen  Softwareprodukten  in
heutigen 64'er Ausgaben?  Bsp:  Ausg.9/94:  "Cobol  64"/"Ass
64", diesen Platz sollten wir lieber benutzen, um die neues-
ten Demos aus der Szene vorzustellen (motivating)

- Anstatt unverständliche Artikel über Internet zu schreiben,
solltet Ihr vielleicht einmal einen  Abhak-Plan  vorstellen:
"Ich will ein Modem: Wie, Wo, Was, Warum?"

4. Epilog:
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Die 64'er muß wieder die Zeitschrift für C64-Fans werden. Da
sich solche vorwiegend für Spiele, Demos, Grafik  und  Musik
interessieren, müssen diese Themen  im  Mittelpunkt  stehen.
Ihr (die 64'er Redaktion) gehört zu der 64'er Gemeinde.  Das
Magazin muß alle Fans zu einer großen Familie  zusammenführ-
en, die durch Zusammenhalt für eine gesicherte  Zukunft  des
C64 sorgt.