Mastertronic

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Mastertronic International Inc.
Firmenlogo von Mastertronic
Gründungsdatum 1983
Firmenschließung 1988
Unternehmenssitz London, Großbritannien
Firmenleitung Frank Herman
Mitarbeiter Dominic Robinson, John Phillips
John Cumming, Raffaele Cecco, Hilary Mills
Branche Video- und Computerspiele
Informationen
  • Sublabels:
    • Mastertronics Added Dimension (M.A.D)
    • 199 Range
    • 299 Range
    • 2 on One
    • Entertaiment USA
    • Master Adventurer
    • Plus One
    • Mastertronic Plus
    • Ricochet
    • Virgin Mastertronic


Mastertronic war einer der bekanntesten und erfolgreichsten Publisher in den 1980er Jahren.


Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mastertronic wurde 1983 von den erfahrenen Kaufleuten Martin Alper, Frank Herman und Alan Sharam als reiner Low Budget-Publisher gegründet. Während die meisten Spiele in Großbritannien 5,99 £ kosteten, waren die Spiele von Mastertronic im Budgetbereich angesiedelt und sollten demnach nicht mehr als 3,- £ kosten. Daher wurde entschieden, die Spiele für den Preis von 1,99 £ auf den Markt zu bringen. Budget-Spiele waren jedoch nicht sehr beliebt und galten als Kassengift. Damit das Geschäft weiterhin florierte hatte sich Mastertronic das Ziel gesetzt, regelmäßig neue Titel auf den Markt zu bringen, um das Geschäft am Laufen zu halten. Mastertronic bot den Händlern, in der Regel Selbstständige, das sie lediglich einen Aufsteller in den Laden stellen sollten. Als weitere Anregung bot man ihnen an, das man die Ware, welche nicht verkauft wurde, gegen neue Ware tauschen würde oder zurückkaufen würde. Dies war bis zu diesem Zeitpunkt nur im Buch- und Zeitschriftenhandel üblich gewesen. Den Händlern gab dies jedoch die Sicherheit ihren kostbaren Verkaufsraum für einen Mastertronic-Aufsteller zur Verfügung zu stellen, denn sie gingen kein Risiko ein, wenn sich die Ware wieder Erwarten nicht verkaufte.

Die Spiele wurden meist bei privaten Softwareentwicklern eingekauft. Diese bekamen meist Tantiemen ausbezahlt, denn die angebotenen 2500 £ konnten leicht mit Tantiemen überboten werden, da die Auflagen der Spiele schnell in die Höhe schossen. Die Brüder David und Richard Darling hatten den Publisher Galactic Software gegründet. Mit Mastertronic gingen sie eine Partnerschaft ein, durch die sie Tantiemen und Prozente an den Einnahmen bekamen. Da sich das Geschäft für die beiden Brüder außerordentlich gut auszahlte, sie verdienten in den ersten 15 Monaten 85.000 £, beschlossen sie dieses Geschäft in die eigenen Hände zu nehmen, verließen die Schule und gründeten den bekannten britischen Publisher Codemasters. Neben den vielen privaten Spieleentwicklern und den Darlings war die Spieleschmiede Mr. Chip ein wichtiger Lieferant für Spiele.

Zwischen April und Juni 1984 erschienen 32 Titel: 13 davon auf dem C64, 7 auf dem VC-20, 9 auf dem Spectrum, 2 auf dem Acorn BBC Micro und 1 Spiel auf dem Dragon 32. Fast alle Titel waren Kopien von bekannten Arcade-Spielen. Lediglich BMX Racers der Darlings und Vegas Jackpoint von Mr. Chip konnte sich davon abheben, denn es waren keine Arcadeumsetzungen. Dementsprechend hoch waren die Verkaufszahlen.

Um den Kunden davor zu bewahren, die falsche Version zu kaufen, führte Mastertronic ein Colorcoding ein. Jedes System hatte seine eigenen Farbe, das an der rechten oberen Ecke angezeigt wurde. Rot für C64, orange für CPC und gelb für Spectrum. Dieses System war einfach zu verstehen und entwickelte sich kurzerhand zu einem kurzlebigen Standard, denn die Konkurrenz übernahm dieses System für die eigenen Veröffentlichungen.


Expansion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1985 wurde das MAD Label veröffentlicht. Der Name bedeutet Mastertronics Added Dimension. Damit entfernte sich Mastertronic erstmal aus dem Budget-Segment, denn die MAD Titel wurden für 2,99 £ angeboten und sollten dementsprechend auch eine bessere Qualität haben als die 1,99 £ Titel. Die Labelveröffentlichung wurde auf einem Schiff auf der Themse gebührend gefeiert. Dies stand ebenfalls im Gegensatz zu bisherigen Praktiken, denn bisher hatte man auf teure Werbung verzichtet.

1986 wurde das bisherige Warenhaus von Mastertronic zu klein. Der Versand wurde daher an eine kleine Firma abgegeben, die Masterbox hieß. Mastertronic war der größte Kunde von Masterbox und bekam durch das große Versandaufkommen ein eigenes Lagerhaus zugewiesen. Inzwischen wurden Mastertronic-Spiele auch in großen Einzelhandelsketten wie Toys'R'Us und Woolworth verkauft. Die hatten zuvor keinen zweiten Videospielecrash erleben wollen und deshalb nur zögerlich in das Computerspielegeschäft einstiegen. Die Vollpreisspiele-Publisher waren gerne bereit ihre älteren Titel bei Mastertronic neu auflegen zu lassen. Mastertronic kam ihnen entgegen in dem sie neue Labels kreierte. Activision und US Gold-Rereleases wurden unter dem Richochet-Label vertrieben und Rackit/Rebound war für Hewson-Spiele. In diesen Jahr wurden mit über 5 Millionen Einheiten auch die meisten Umsätze im Budget Bereich in Europa gemacht.

Im selben Jahr wurden Tochterfirmen in USA (Mastertronik Inc.), Frankreich (Mastertronik S.A.) und Deutschland (Mastertronik GmbH) gegründet. In den USA konnte Mastertronic vorerst ausschließlich C64-Spiele verkaufen, da weder der Spectrum noch der CPC in den USA bekannt waren. Geoff Heath, der zuvor Activision und Melbourne House geleitet hatte, wurde ins Boot geholt. Sein Ziel war das Mastertronic auf Lange Sicht ein reiner Vollpreisspiele Anbieter werden sollte.

1987 übernahm Mastertronic den britischen Verlag Melbourne House von der australischen Muttergesellschaft Beam Software. Damit wurde die Umwandlung vom Budget-Publisher zum Vollpreis-Publisher radikal beschleunigt. Mit dem neuen Label, das intakt gelassen wurde, stieß man nun direkt in den Vollpreismarkt vor. Im selben Jahr übernahm Virgin Games 45% der Firmenanteile von Mastertronik. Unter dem Namen Mastertronic Group Ltd wurde die Firma zuerst weitergeführt. 1988 fusionierten die beiden Firmen nachdem die Firmengründer ihre Anteile abgaben. Mastertronic hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den Europavertrieb von Sega übernommen. Als Virgin Mastertronic wurde das Budget Geschäft komplett eingestellt und auf Sega konzentriert.

Das Ende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1991 wurden fast keine Low-Budget-Titel mehr vertrieben und SEGA kaufte Virgin Mastertronic auf. Durch die Übernahme wechselten fast alle Angestellten zu Sega. Virgin Mastertronic wurde in Virgin Interactive Entertainment umbenannt.

2003 wurde der Name Mastertronic, als Budget Label, neu aufgelegt. Jedoch hat das neue Mastertronic Label nichts mehr mit dem Original Mastertronic Label zu tun.


C64-Spiele (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Spielesammlungen


Werbeanzeige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Werbe-Anzeige aus den USA




Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Mastertronic