Castle Wolfenstein
Castle Wolfenstein | ||
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Spiel Nr. | 524 | |
Bewertung | 6.24 Punkte bei 17 Stimmen | |
Entwickler | Silas S. Warner, Eric Ace | |
Firma | Muse Software | |
Musiker | Silas S. Warner | |
HVSC-Datei | MUSICIANS/ W/ Warner_Silas/ Castle_Wolfenstein.sid | |
Release | 1983 | |
Plattform(en) | C64, Apple II, Atari, PC-DOS | |
Genre | Arcade 2D, Adventure | |
Spielmodi | Einzelspieler | |
Steuerung | ||
Medien | ||
Sprache | ||
Information | Das Spiel war in Deutschland indiziert Nachfolger: Beyond Castle Wolfenstein |
Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Castle Wolfenstein ist ein Arcade-Adventure mit Sprachausgabe von Muse Software, das 1981 zunächst für den Apple II geschrieben und 1983 für den C64 portiert wurde. Der Spieler muss versuchen, seine Spielfigur aus der Nazi-Hochburg "Castle Wolfenstein" herauszuführen. Dabei darf er sich nicht vom Wachpersonal erwischen lassen, das entweder versuchen wird ihn zu fassen oder auf der Flucht zu erschießen. Es können nützliche Gegenstände wie Uniformen, um sich zu tarnen, oder kugelsichere Westen gefunden werden, womit sich die Chancen lebendig aus dem Schloss zu entkommen, verbessern lassen. Da Munition Mangelware und die Übermacht des Gegners gewaltig ist, ist man in diesem Spiel gut damit beraten, unnötigen Konfliktsituationen nach Möglichkeit auszuweichen und sich in Diskretion zu üben. Castle Wolfenstein gilt daher als der Urvater der sogenannten "Stealth"-Games wie Splinter Cell oder Metal Gear Solid.
Die Story[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es ist Krieg und ALLE sind hingegangen! So auch der Spieler und ist auch prompt hinter den feindlichen Linien den Nazis in die Hände gefallen. Jetzt sitzt er im tiefsten und dunstigsten Kerker von Castle Wolfenstein ein, einem von den braunen Rotten besetzten und zum Kommandositz umfunktionierten Schloss und sieht grausiger Folter zwecks Informationsgewinnung durch die SS entgegen. Doch wie es das Drehbuch so will, erhält er im letzten Augenblick von einem bereits halbtot gefolterten Mitgefangenen eine vollgeladene Mauser M38-Pistole sowie wertvolle Informationen über das Schloss und seine Bewohner. Unter anderem auch, dass sich rein zufällig(!) auch die Pläne für das top-geheime und ebenso ominöse Unternehmen "Rheingold" irgendwo im Schloss befinden. Und wo er ja schon einmal dabei ist, den Laden gründlich auf den Kopf zu stellen, könne er diese ja vielleicht auch noch gleich requirieren, das Vaterland würde es ihm wohl danken. Mit einem langgezogenen Todesschrei tritt der gute Geist dann von der Bühne und der Spieler beginnt seinen tollkühnen Ausbruchsversuch. (An dieser Stelle der Stimmung wegen bitte die Titelmelodie von "Agenten sterben einsam" oder eines vergleichbaren WK2-Schinken einspielen!)
Und los geht's[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zunächst entscheidet man sich entweder für Tastatur- oder Joysticksteuerung, sowie ob man entweder ein bereits bestehendes oder per Zufallsprinzip ein neues Schloss generieren lassen möchte bzw. ob man ein abgespeichertes Spiel laden will.
Bei einem Neustart wird zunächst die Vorgeschichte eingeblendet, danach geht's los und zwar am tiefsten Punkt des Schlosses, einer leicht überdimensioniert wirkenden Zelle mit ordentlich Bewegungsraum und einem Ausgang: einer Treppe in die nächst höhere Etage.
Ein dienstbeflissen emsig auf- und abmarschierender Wächter ist auch schon zur Stelle, der allerdings noch keinen blassen Schimmer von den Ausbruchsplänen unseres Helden hat, geschweige denn von der Tatsache, dass er höchstwahrscheinlich in Kürze der Erste auf der Abschussliste des Spielers sein wird.
Sobald man jetzt Anstalten macht sich aus dem Raum zu entfernen bzw. gar mit der Knarre rumfuchtelt, wird der Wächter aufmerksam und wird versuchen den Spielern zu stoppen, entweder durch Schusswaffengebrauch oder indem er den Spieler einfach berührt. In beiden Fällen bedeutet dies das Ende des jeweiligen Ausbruchsversuchs und das Spiel beginnt von vorn. Manchmal trennt einen gar eine Tür vom Erreichen der Treppe, in diesem Fall muss diese entweder aufgeschossen - was wertvolle Munition verbraucht - oder mit den Schlüsseln eines ausgeschalteten Wächters geöffnet werden.
Der Ausgang aus dem Schloss befindet sich irgendwo in der dritten Etage, er ist nicht besonders markiert, ebenso unscheinbar ist die Kiste mit den Plänen für die Operation Rheingold, die sich rein äußerlich nicht von den dutzenden von anderen Kisten unterscheidet, die überall im Schloss verteilt sind. Gelingt einem der Ausbruch, wird man befördert und sofort im Anschluss erneut interniert, diesmal mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Die Ränge lauten: Private, Corporal, Sergeant, Lieutenant, Captain, Colonel, General und Field Marshall. Um in späteren Leveln befördert werden zu können reicht ein einfaches Ausbrechen nicht mehr aus, man MUSS dann die Pläne finden.
Was beim ersten Anspielen auffällt, ist wie das Spiel eine Kollision mit Gegenständen oder Wänden darstellt: der Bildschirm beginnt übel zu flackern und man meint fast, das Spiel stürzt ab. Dies kann einem in gefährlichen Situationen wertvolle Sekunden kosten, daher ist genaues Steuern Pflicht!
Wachpersonal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
(verfassungsfeindliche Symbole wurden durch andere bösartige Symbolik ersetzt)
Es gibt zwei Sorten von Gegnern: Die normalen gelben Wächter die in großer Zahl vorkommen sowie die SS-Wachen die weitaus seltener, dafür aber auch gefährlicher sind. Da das Spiel über Sprachausgabe verfügt kommt man in den Genuss von gequetscht klingenden Samples wie z.B. "Feuer!", "Was ist los?" oder "Schweinhund!" wenn man sich mit den Wachen anlegt.
Normale Wache
Dieser Gegner kommt in so gut wie allen Räumen vor, vorwiegend allein oder zu zweit, manchmal auch in großen Gruppen von bis zu 5 Mann. Er wird versuchen den Spieler entweder durch Berührung oder Beschuss zu stoppen, wobei seine Treffgenauigkeit nicht die beste ist. Da er ebenfalls nicht allzu helle ist, kann man ihn und seinesgleichen problemlos täuschen, indem man eine Uniform trägt, welche man im Spielverlauf in einer der zahlreichen Truhen finden kann. In diesem Fall bleibt man komplett von ihnen unbehelligt und kann sogar mit gezogener Pistole durch die Gegend laufen, solange man nur keinen Schuss abgibt oder einen Wächter mit vorgehaltener Pistole bedroht (s.u.).
Erschossene Wächter kann man fleddern und dabei entweder Munition, Schlüssel, oder Handgranaten finden. Munitionsclips werden allerdings nur dann mitgenommen, wenn sie voller sind als der der Clip in der Pistole des Spielers, man kann also nicht auf Vorrat bunkern.
SS-Wache
Dieser Gegner ist schon ein härterer Brocken: nicht nur, dass er jeden Täuschungsversuch durch geklaute Uniformen sofort durchschaut, nein zusätzlich trägt er auch noch eine kugelsichere Weste, welche ihn gegen Beschuss total immunisiert. Nur gezielte Kopfschüsse bzw. eine waschechte Stielhandgranate können diesen bösen Burschen auf Entfernung stoppen.
Hinzu kommt, dass SS-Wachen nach einiger Zeit - abhängig davon wie oft man in einem Raum Überlebende hinterlassen hat - beginnen Jagd auf den Spieler zu machen! Sie erscheinen dann urplötzlich in dem Eingang des Raums durch den auch der Spieler gekommen ist und alarmieren dadurch sofort alle anderen Wachen.
Das kommt meist so überraschend, dass man sich dabei zumeist ordentlich verjagt ("WAS IST LOS? SS!!!") und aus Panik zu Fehlhandlungen neigt, wie z.B. in eine Wand zu rennen.
Gegner bedrohen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beide Sorten von Gegnern kann man mit einem einfachen Manöver in Schach halten: dazu nähert man sich ihnen mit vorgehaltener Pistole, woraufhin sie sich ergeben und die Hände hochhalten. Solange man sich nicht bewegt, verbleiben die Gegner in dieser Haltung und man kann sie nun mit Leertaste untersuchen und SS-Wachen sogar durch drücken der Taste U dazu bewegen, ihre kugelsichere Weste abzugeben. Dies ist nützlich, wenn man selbst keine Munition bzw. noch keine kugelsichere Weste hat, den Bluff durchschauen die tumben Gegner nicht. Sobald man sich allerdings wieder fortbewegt wird der Feind wieder aggressiv, daher empfiehlt es sich, den Gegner ggf. mit seiner eigenen Munition zu erschießen. Oui...c'est la guerre, madame!
Truhen untersuchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Truhen stehen in überaus reichlicher Anzahl im Schloss herum, in ihnen befinden sich neben Dingen des täglichen Nazibedarfs wie Sauerkraut, Bratwurst, Schnaps und Medaillen auch nützliche Gegenstände. Das Öffnen einer Truhe geschieht mit Space und bedarf einer gewissen Zeit (bis zu vier Minuten) und kann durch ballern mit der Pistole eventuell beschleunigt werden. Folgendes kann gefunden werden:
- Uniforms: hiermit kann man sich tarnen und ist so zumindest vor den normalen Wachen sicher, solange man sich nicht auffällig verhält und in der Gegend rumschießt oder Leute bedroht. SS-Wachen lassen sich hiervon nicht täuschen.
- Bulletproof Vests: Kugelsichere Westen tun genau dieses: sie machen einen immun gegen Beschuss. Die einzige Möglichkeit jetzt noch gestoppt werden zu können ist, mit einer alarmierten Wache zu kollidieren.
- Bullets: füllen den Clip der Pistole auf die maximalen 10 Schuss auf.
- Bratwurst und Sauerkraut: Ja, was denn wohl auch sonst? Kistenweise liegt das Zeug herum, das Schloss quillt quasi über damit.
- "Schnapps" und Liebfraumilch: Trinken im Dienst wird mit herben Abzügen auf die eigene Schussgenauigkeit bestraft!
- Medals: Darunter bestimmt so tolle Sachen wie Gefrierfleischorden, Mutterkreuz in Gold oder Kamener Kreuz. Für das Spiel leider vollkommen unerheblich.
- Cannon Balls: Historische Kanonenkugeln. Zu schwer zum tragen oder herumrollen.
- Grenades: Wie ein jeder bestimmt noch aus dem Unteroffiziersunterricht weiß, ist die "Stielhandgranate 33" die Steilfeuerwaffe des Schützen. Mit diesem Allroundwerkzeug kann man äußerst dynamisch mit seinem Umfeld interagieren, so kann man z.B. Türen demolieren, Löcher in Wände sprengen oder sie einfach der nächsten SS-Wache an den Helm werfen. Die Granate wird mit Q geworfen und ein gebührender Abstand ist einzuhalten, denn die folgende Explosion kann einem die Uniform bzw. kugelsichere Weste vom Leib reißen. Bis zu drei Granaten kann man bei sich tragen.
- War Plans: Ach ja, die Pläne für Operation Rheingold, da war ja was.
VORSICHT!
Beim Aufschießen von Truhen ist darauf zu achten, dass man nicht aus Versehen in eine Kiste voll mit Munition (Bullets, Grenades oder Cannon Balls) feuert. Man verlässt zwar auf diese Art per Expressweg das Schloss, allerdings nicht in einem Stück!
Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Obwohl die C64-Portierung des Spiels die grafisch wohl noch ansprechendste ist, so sieht Castle Wolfenstein doch eher überaus dürftig aus, und das selbst für ein Spiel von 1983! Die aus umdefinierten Zeichensatz gebildete Grafik ist geradezu spartanisch schlicht gehalten, klotzig und bar jeglicher Details. Das Auge wird wahrlich nicht verwöhnt, und auch die hakelige Steuerung und der Kollisionseffekt der Auftritt, wenn man z.B. gegen eine Wand läuft sind schlichtweg indiskutabel nervig.
Ebenso mager steht es um den Sound, hier werden nur gewöhnliche, nicht gerade überzeugend klingende Spot-Effekte geboten.
Eine Besonderheit ist aber außer Frage die Sprachausgabe, hier kann Castle Wolfenstein zumindest als eines der allerersten Spiele auf dem C64 punkten, das gleich mehrere Samples aufweist, wenn auch "dank" 1Bit-Auflösung in schlechter Qualität. Die Samples entsprechen also denen der Originalversion, hier hätte man dank der besseren Hardwaremöglichkeiten des C64 mehr herausholen können.
Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt von Castle Wolfenstein Versionen, bei denen die Leichen erschossener Wächter liegenbleiben, nachdem man auf der Flucht erfasst wurde und im selben Schloss noch einmal von vorne anfängt. Bei anderen Versionen wiederum werden die toten Wächter ersetzt und auch die geöffneten Kisten wieder geschlossen. Welche Version nun original im Sinne des Erfinders ist, kann wohl nicht mehr eindeutig geklärt werden.
Sämtlichen Versionen ist jedoch gemein, dass sie gelegentliche Abstürze hervorbringen können, wie spontane "crashes to desktop" oder CPU-Jams im Vice-Emulator. Die Versionen von "Gamebase64" und "C64 Games" generieren zusätzlich ab und zu fehlerhafte Räume (s. Abbildung), aus denen man mitunter nicht mehr entkommen kann.
Diese Version produziert zumindest recht wenige Abstürze, es werden keine fehlerhaften Räume gebildet und bei einem Neustart im gleichen Schloss werden die Leichen reanimiert.
Joysticksteuerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- : Laufen in alle Richtungen.
- : Die Waffe in die jeweilige Richtung halten.
- : Die Waffe wieder einstecken.
Tastaturbelegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Leerzeichen : Truhen und Leichen untersuchen, Türen öffnen.
- RETURN : Zeigt mitgeführte Ausrüstung und Munitionsvorräte an.
- U : Gegenstände aus einer Truhe entnehmen; einer bedrohten SS-Wache die kugelsichere Weste abnehmen.
- ← : In Richtung der gezückten Waffe schießen.
- Q : Granate in Richtung der gezückten Waffe werfen.
- RUN/STOP : Spiel abspeichern und verlassen.
Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Zunächst sollte jede Kiste untersucht werden, um möglichst schnell an eine Uniform zu kommen. Ist dies erreicht, ist das Spiel fast schon gewonnen.
- Solange man nicht getarnt ist, läuft man Gefahr gleich beim Betreten eines Raums einer Wache in die Arme zu laufen. Daher stets mit gezückter Waffe in die erwartete Richtung des Gegners einen Raum betreten. Wenn man also erwartet, dass im neuen Raum gleich links von einem ein Feind stehen wird, so geht man mit nach links zeigender Waffe in das neue Bild. Der Feind wird so gezwungen die Hände zu heben, bevor er einen ergreifen oder abschießen kann.
- Man sollte vermeiden unnötig viele Wächter abzuschießen, das ruft auf kurz oder lang die SS auf den Plan. Man provoziert dies auch, indem man in einem Raum in dem sich eine SS-Wache befindet zu schießen beginnt und dann den Raum verlässt, ohne die Gefahr beseitigt zu haben. Hat man die SS erst einmal an den Hacken, wird man sie so schnell nicht mehr los.
- SS-Wachen kann man aus der Distanz nur mit einer Granate oder einem Kopfschuss erledigen, hierzu postiert man sich über dem Gegner und schießt quasi "nach unten". Mit vorgehaltener Pistole kann man sie jedoch zwingen ihre kugelsichere Weste abzulegen und kann sie dann erschießen.
- Wächter können sich nicht über Leichen bewegen, dies kann man nutzen, um Feinde von Bereichen eines Raums auszuschließen.
- Man sollte acht geben, dass man nicht aus Versehen eine Granate auf eine nicht identifizierte Truhe wirft - es könnte sich Munition darin befinden.
- Nicht vergessen: Eine Uniform schützt nicht vor Kugeln und eine kugelsichere Weste ist keine Tarnung!
Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beim Spielen auf Original-Hardware einfach nach dem Betreten eines Raums die Diskette herausnehmen. Stirbt man in diesem Raum, wird man im Eingang wiedergeboren.
Ein weiterer allerdings noch nicht überprüfter Trick auf der Originalhardware: Am unteren Rand des Bildschirms schnell hin- und herlaufen, nach einiger Zeit öffnet sich angeblich ein Loch in der Wand, durch das man aus dem Schloss entkommen kann.
Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note): | ||
6.24 Punkte bei 17 Stimmen (Rang 738). Zur Stimmabgabe musst Du angemeldet sein. | ||
C64Games | 4 | 02. Februar 2013 - "naja" - 5621 downs |
Lemon64 | 7.3 | 02. Februar 2013 - 37 votes |
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Robotron2084: "Ich weiß noch wie ich ca. 1983 bei der Durchsicht der Spielecharts im Computerspielemagazin "Tele-Match" immer wieder über den Namen dieses Spiels gestolpert bin. "Castle Wolfenstein", das klang schon so seltsam und wirkte immer irgendwie befremdlich zwischen den anderen Titeln in der Top10 wie z.B. Zaxxon oder Donkey Kong, die mir ein Begriff waren. Einige Jahre später konnte ich dieses Spiel dann endlich selbst bestaunen, das ja den schrecklichen Ruf hatte indiziert zu sein und mit spiegelverkehrter Nazisymbolik bestückt war.Und dann noch diese furchtbaren Samples...alles in allem ein sehr befremdliches Erlebnis und spielerisch nicht gerade eine Offenbarung. Noch einmal 25 Jahre später kann ich Castle Wolfenstein immer noch nicht so richtig gutheißen, dafür ist es technisch wirklich zu dürftig und der Spielablauf ist einfach zu repetitiv. Es kommt auch gerne mal zu unfairen Situationen, wie z.B. einer SS-Wache, in die man prompt beim Betreten eines neuen Raums hineinläuft, ohne dass man eine Chance hat, zu reagieren. Da ist mir der Nachfolger Beyond Castle Wolfenstein schon wesentlich lieber, dort ist auch mehr Spannung im Spiel. Dennoch: auch hier tummeln sich unter einer technisch schlecht ausgeführten Fassade wirklich nette Details und für 1983 sogar bahnbrechend neue Spielkonzepte, das muss man auch mal würdigen. Zum Beispiel mit 5 von 10 Punkten."
Rombachs C64-Spieleführer: "Üblicherweise wird in Computerspielen auf fliegende Untertassen, Ungeheuer oder Ungeziefer geschossen, oft auch auf Schiffe oder Flugzeuge. Bleibt zu wünschen, daß für künftige Programme ähnlichen Typs, auch andere Rahmenhandlungen als Krieg, Unterdrückung und Vernichtungshintergründe gewählt werden. Negativ auch, daß nach jedem Verlust der Spielfigur lange nachgeladen werden muß (Urteil 3)."[1] Die vollständige Beschreibung des Spiels findet sich hier.
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Indizierung des Spiels wurde im April 2012 von der BPjM durch Listenstreichung gemäß §18 Abs. 7 JuschG (Zeitablauf) aufgehoben (Quelle).
- In Bayern existiert eine Felsformation namens Wolfenstein.
- Spielt man alle Level von Space Taxi in einem Stück durch, gelangt man in einen Secret Level in dem neben Rescue Squad - einem weiteren Spiel von Muse Software - auch Castle Wolfenstein einen Cameo-Auftritt hat.
- Die Apple II- und C64-Versionen des Spiels gewannen 1983 den Arcade Award der Computerspielzeitschrift "Electronic Games Magazine".
- Silas S. Warner, der Schöpfer von Castle Wolfenstein, war eine besonders schillernde Gestalt, er war u. a. dafür bekannt gerne in Unterwäsche zu programmieren, die abtrennbaren Ränder von Endlospapier zu essen und in seinem Büro Tupperdosen mit grausigem, nicht näher identifizierbaren Inhalt zu verstauen. Er verstarb 2004. Hier findet sich ein Nachruf und weitere teils amüsante, teils traurige Anekdoten. Warner entwickelte auch das Sprachprogramm "The Voice" mit dem die Samples aus Castle Wolfenstein aufgenommen wurden.
Einfluss auf andere Computerspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der in Castle Wolfenstein und seinem Nachfolger gesetzte spieltechnische Schwerpunkt auf unerkanntes Herumschleichen und das nach Möglichkeit Vermeiden von unnötiger Gewalt gilt als der Prototyp des Stealth-Genres. Erst ab den späten 1990ern sollte dieses Genre mit Titeln wie Metal Gear Solid, Thief und Splinter Cell populär werden.
Im Jahr 1992 erhielten die Spieleentwickler von ID Software von Jack L. Vogt, dem neuen Besitzer von Muse Software, die Erlaubnis den Namen Wolfenstein für ein neues Projekt benutzen zu dürfen. Geplant war, dieses Spiel um viele Elemente aus Castle Wolfenstein zu erweitern, jedoch wurde später wieder davon abgesehen, da das Spieltempo darunter litt. Dieses Spiel wurde unter dem Namen 'Wolfenstein 3D' weltbekannt und war seinerseits ein Vorreiter für das Genre der Ego-Shooter.
Castle Wolfenstein war somit eine Inspirationsquelle für gleich zwei der populärsten Genres der heutigen Videospieleindustrie.
Screenshot-Vergleich verschiedener Umsetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Castle Smurfenstein![Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein besonders bizarrer Ableger von Castle Wolfenstein wurde 1983 von Andrew Johnson und Preston Nevins ("Dead Smurf Software") produziert.
Es handelt sich um eine gehackte Apple-2-Version, in der man als "Smurfbutcher Bob" anstatt gegen Nazis nun gegen die natürlich noch weitaus gruseligeren Schlümpfe antritt.
Mithilfe von Silas Warners "The Voice" wurden zusätzlich die Samples gegen vollkommen hysterische Schlumpfstimmen ausgetauscht. Das muss man einfach gesehen haben!
hier gehts zur offiziellen Homepage, und hier zu der anderen. die hier ist auch toll und die hier auch!.
Und als Krönung der Albernheit hier noch die Castle Smurfenstein-Titelmelodie.
Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Man kann das Spiel zwar erfolgreich absolvieren, ein "Score" im eigentlichen Sinne wird jedoch nicht vergeben. Daher entfällt diese Rubrik.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wikipedia: Castle Wolfenstein |
- C64Games.de - Spiel Nr. 3117
- Lemon64 - Spiel Nr. 427
- Gamebase64.com - Spiel Nr. 1301
- C64.com - Spiel Nr. 2006
- Eintrag bei TheLegacy - 1676
Videos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Oswald Reim, Martin Scholer: "Rombachs C64-Spieleführer", Rombach, 1984, Seite 393
Dieser Artikel wurde Artikel des Monats. |