C64 Aldi
C64 Aldi | |
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Typ | Heimcomputer |
Hersteller | Commodore |
Neupreis | 299 DM, ca. 150 € |
Erscheinungsjahr | 1987 |
Produktionsende | 1987 |
Prozessor | MOS 8500 @ ca. 1 MHz |
Speicher | 64 KByte, aufrüstbar |
OS | BASIC V2.0 |
Sonstiges | alias Aldi C64, wurde nur in Deutschland verkauft |
Im Jahre 1987, etwa ein Jahr nach dem C64C, gab Commodore dem C64 das ursprüngliches "Brotkasten"-Design wieder zurück. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich beim "Aldi C64" (oder C64 Aldi) nicht um eine offizielle Bezeichnung von Commodore. Neben Aldi verkauften auch andere Anbieter wie Quelle oder Wertkauf dieses C64-Modell.
Erhältlich war der Aldi-C64 im Spätsommer 1987 zum Preis von 299 DM. [1] [2]
Namensgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Begriff "Aldi-Version des C64" tauchte jedoch erst fünf Jahre später (1992) in der Zeitschrift 64'er zum ersten Mal auf. [3] Der Name wurde eingeführt, um die verschiedenen C64-Modelle besser auseinander halten zu können.
Erkennungsmerkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Das sicherste Erkennungsmerkmal ist das amerikanisches Typenschild an der Unterseite. Die Seriennummer beginnt immer mit CA4.
- Die Modellbezeichnung lautet "C64", nicht "C64G".
- Das Typenschild ist größer und wurde weiter oben (näher an den Schnittstellen) aufgeklebt.
- Typisches Brotkastengehäuse in beige-grau. Durch Vergilbung des Kunststoffgehäuses ist die Farbe beige-braun auch möglich.
- An der Rückseite gibt es keine Steckplatzbezeichnungen.
- In der Regel ist eine helle Tastatur verbaut, bei der die Sonderzeichen vorne und nicht oben auf den Tasten aufgedruckt sind.
- Es kommt immer die kleine 250469-Platine (meist in Revision 3) zum Einsatz. Der SID-Chip ist daher immer ein 8580.
- Schild mit Regenbogenlogo und metallischen Buchstaben (kein Folienschild wie beim C64G)
- Ursprünglich haben alle Exemplare einen zweiten Aufkleber mit der Seriennummer an der Joystick-Port-Seite. Meist einen "lieblosen" Papieraufkleber, der zügig vom Besitzer entfernt wurde, manchmal einen Aufkleber, wie er in ähnlicher Form auch auf den Verpackungen der C64C & C64G Reihe zu finden ist.
- Die Gummifüße an der Unterseite können schwarz oder weiß sein (siehe Galeriebilder).
Platine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei den verwendeten Platinen handelt es sich um die schmalen 250469er, meist in der Revision 3. Diese Platinen wurden von Februar bis Juli 1987 produziert.
Die C64E-Platine war wesentlich höher integriert.
- Der RAM-Speicher wurde statt der üblichen 8, auf 2 RAM-Chips untergebracht.
- Die beiden 8-KByte großen ROM-Chips für BASIC und Kernal wurden auf einen 16-KByte großen ROM-Chip (251913-01) zusammengelegt.
- Der PLA-Chip und einige TTL-Chips wurden in einen 64-poligen Chip (251715-01 oder 252535-01) integriert.
- Die CPU 6510 wurde durch eine 8500 ersetzt.
- Der VIC 6569 wurde durch einen 8565 ersetzt.
- Der SID 6581 wurde durch einen 8580 ersetzt. Dieser benötigt nur noch 5 Volt und 9 Volt Gleichspannung.
- Der 12-Volt-Spannungsregler wurde entfernt und durch eine Zenerdioden-Stabilisierungsschaltung ersetzt.
Kompatibilität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Aldi C64 war 100 % softwarekompatibel zu seinen Vorgängern. Bei der Hardware kam die kleine 250469-Platine zum Einsatz. Diese hatte höher integrierte Chips, was zu einer Kostenreduktion führte. Da der 8580-Soundchip (SID) andere Filterbausteine verwendet, sind vor allem "Samples" bei der Wiedergabe kaum noch hörbar bzw. sehr leise. Bastler hatten durch das Brotkastengehäuse wieder mehr Platz für Erweiterungen im Gehäuse.
Das angebliche Fehlen der 9 V Wechselspannung am Userport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch das Wegfallen des 12-V-Spannungsreglers bei den neuen 250469-Boards wurde in der Zeitschrift 64'er fälschlicherweise geschrieben, der neue SID 8580 würde ausschließlich 5 V= benötigen. Die 9 V Wechselspannung würde daher nicht mehr benötigt und am Userport fehlen. [1] [3] [4]
Diese Aussagen sind schlichtweg falsch. Der neue SID 8580 benötigt zusätzlich zu den 5 V= auch noch 9 V=, die aus den 9 V~ erzeugt wird. Außerdem wird die 9 V~ noch für das 50-Hertz-Taktsignal der beiden CIA-Echtzeituhren und für die Motoransteuerung der Datasette benötigt. Jede C64-Platine hat 9 V Wechselspannung am Userport. Die Platine des Aldi-Rechners ist eine ganz gewöhnliche ASSY 250469.
Die 64'er druckte diesen Fehler wiederholt ab. 1992 wurde sogar in einer Frage zum "64'er Diplom" nach dieser angeblichen Besonderheit gefragt.
Lieferumfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lieferumfang des "Aldi C64" ("inkl.Geos" auf der OVP):
- Computer (C64)
- Netzteil (alle Versionen möglich)
- Benutzerhandbuch C64 (graues Ringbuch)
- GEOS-Handbuch (Ringbuch)
- Diskette mit GEOS des C64C
- Antennenkabel
- Commodore Gewährleistungskarte
- Karton-Verpackung
- Styropor Ober- und Unterschale
- C64 Demodiskette
- C64 Demodiskette Faltblatt
Zusätzlich beim Kauf bei "Quelle":
- Quelle Garantiekarte
- Flyer
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Das ebenfalls bei Aldi verkaufte Video Supergame 64-Bundle ist kein "Aldi C64", sondern ein C64G.
- Beim Aldi-C64 scheinen die mitgelieferten Netzteile wahllos zusammengestellt worden zu sein. Es gibt (soweit man dies nach all den Jahren noch sagen kann) Exemplare mit altem Keil-Netzteil, welche mit schmalem Keil-Netzteil und (wie der hier abgebildete) welche mit hellem Blocknetzteil.
- Die meisten C64C-Tastaturen passen auch in jedes Brotkasten-Gehäuse. Schnell ist so ein Pseudo-"Aldi C64" zusammengebastelt. Beim Kauf sollte man daher unbedingt auf die Seriennummer achten, die immer mit CA4 beginnt.
- Die Anzahl der produzierten Aldi-C64 ist gering und daher ist dieser auch relativ selten. Als echte Rarität ist er aber nicht zu werten.
Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 Zeitschrift 64'er - Ausgabe 9/87 - "Ein Neuer in der 64'er Familie", Seite 8,9
- ↑ Zeitschrift RUN - Ausgabe 10/87 - "Neues C64-Modell", Seite 102-104
- ↑ 3,0 3,1 Zeitschrift 64'er - Ausgabe 7/92 - "Die Hardware des C64 im Wandel der Zeit", Seite 20
- ↑ Zeitschrift 64'er Ausgabe 4/89, Seite 26 - Spalte 4
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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